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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Mercedes geriet erneut über die Mittellinie. Ein Chor von Hupen erklang.
    »Würden Sie mir das vielleicht mal erklären?« verlangte Blaine.
    »Passen Sie auf«, sagte Isaac, während er sich an einem weiteren Hupkonzert beteiligte, das einer Verkehrsstockung vor ihnen galt. Die Autos auf den Straßen von Jerusalem nahmen auf den Sabbat keine Rücksicht. »Die jungen Menschen in diesem Land sind meschugge. Wir versuchen ihnen beizubringen, was wir wissen, damit sie aus unseren Fehlern lernen können, aber nein, sie haben Besseres zu tun. Dennoch beobachten wir ständig und geben Ratschläge. Wir haben auch diesen Hassani im Auge behalten. Ein gefährlicher Mann. Steht für alles, was falsch ist. Wir wußten, wohin der Weg ihn führt, den er einschlug. Es war unausweichlich. Das brachte uns auf eine Idee. Hören Sie zu?«
    »Sprechen Sie weiter … und fahren Sie. Der Stau hat sich aufgelöst.«
    Ein neues Hupkonzert hinter ihnen unterstrich McCrackens dringlichen Vorschlag. Isaac gab Gas. »Lenken Sie mich nicht ab, ja? Wo war ich noch gleich? Ah, ja, Hassani muß aufgehalten werden, bevor er die Radikalen der arabischen Welt zusammenbringen kann. Wir haben einen Plan namens Operation Feuersturm ersonnen. Er ist ziemlich kompliziert, aber ich will versuchen, ihn zusammenzufassen. Wir haben mehrere hundert israelische Agenten in Teheran eingeschleust, die die unzufriedenen Massen und die Studenten zu einer konterrevolutionären Kraft organisieren sollen, die zu einer vorbestimmten Zeit zuschlagen soll. Jede Phase des Plans war durchdacht, jede Möglichkeit eingerechnet.«
    »Ein klassisches Manöver.«
    »Besonders, was den Iran betrifft. Hassani hat eine Nation übernommen, die völlig bankrott ist, sowohl was die geistige Einstellung als auch was das Bankkonto betrifft. Doch anstatt sie von unten wieder aufzubauen, hat er es von oben versucht, indem er um die Gunst der Reichen buhlte und die Armen ignorierte. Die Stimme der Armen wurde lauter, doch Hassanis neuerstarkte Revolutionswächter konnten bislang jeden Aufruhr unterdrücken. Doch bei der Operation Feuersturm werden in ganz Teheran Barrikaden errichtet und überall Brände gelegt. Ein Zeichen für das Volk, sich gegen Hassani und sein diktatorisches, schwerfälliges Regime zu erheben.«
    »Um ihn zu Fall zu bringen, bevor er sein Ziel erreicht, die militante arabische Welt zu vereinen«, fuhr Blaine fort. »Alles gut und schön, aber was, wenn Hassani die Macht besitzt, auch diese Revolution niederzuschlagen?«
    »Keine Angst, daran haben wir gedacht. Auf dem Höhepunkt der Kämpfe und der Verwirrung werden fünfzehn amerikanische Comanche-Hubschrauber von Israel aus auf Seiten der Rebellen in das Geschehen eingreifen.«
    »Sie meinen Apache -Hubschrauber. Vielleicht der beste Kampfhubschrauber der Welt.«
    »Genau. Für mich sind Namen Schall und Rauch«, sagte Isaac, den großen Wagen weiterhin durch den Verkehr von Jerusalem steuernd. »Die Apaches sollen die Stellungen der Revolutionswächter angreifen und sie so lange in Schach halten, bis die neue Revolution Fuß gefaßt und sich so weit ausgebreitet hat, daß die Soldaten sie nicht mehr niederschlagen können. Glauben Sie mir, wir verfügen über ausreichende personelle Unterstützung, und auch beim Volk ist der Wille vorhanden. Alles war soweit vorbereitet, doch dann ergaben sich Komplikationen.«
    »Ergeben die sich nicht immer?«
    »Aber nicht auf diese Art, das sage ich Ihnen. Eine nach der anderen«, fuhr Isaac fort, während sich seine Hände in das Leder des Lenkrads gruben. »Es fing mit dieser Frau an, die sich Evira nennt …«
    »Was?«
    »Ja, wir wissen von der Verbindung zwischen Ihnen. Hören Sie mir einfach zu. Wir wurden informiert, daß sie sich in Teheran aufhält, um Hassani zu töten. Einer unserer Leute gehörte zu der konterrevolutionären Zelle, die ihr helfen wollte.«
    »Also sollte sie Ihre Arbeit erledigen.«
    »Nein! Denken Sie nach, Mr. Blaine McCracken! Hassani war das Symbol, das wir mit Feuersturm unbedingt vernichten mußten. Das Volk brauchte eine Person, gegen die es sich erheben konnte. Wäre er vorher getötet worden, wäre unser ganzer Plan hinfällig gewesen. Die revolutionären Zellen hätten sich gespalten und wären ihre eigenen Wege gegangen. Es wäre zur reinen Anarchie gekommen, und das Militär hätte das Land wieder übernommen. Die Operation Feuersturm wäre gestorben, noch bevor sie überhaupt begonnen hätte. Wir taten, was wir tun

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