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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ausgebreitet, um die beiden anderen ebenfalls zu Boden zu reißen. Blaine wartete den Ausgang des Kampfes nicht ab. Er stürmte das letzte Stück zum Eingang der Zisterne hinab und war in der undurchdringlichen Dunkelheit auf halber Höhe der Treppe, als er Rasins Stimme hörte.
    »Ich habe Sie erwartet.«
    McCracken blieb stehen und lauschte, woher die Stimme gekommen war. »Rasin?«
    »Sie hätten nicht herkommen sollen, doch wenn Sie schon mal da sind, können Sie auch ganz herunterkommen.«
    McCracken blieb am Fuß der Treppe stehen. Der stechende Geruch von Mörserfeuer drang in seine Nase. Hier stimmte etwas nicht … Das ganze Szenario wirkte falsch, und Rasins Stimme kam auch nicht von dort, woher sie eigentlich hätte kommen sollen.
    »Ich kann Sie nicht sehen.«
    »Das würden Sie gern, was? Sie glauben, Sie hätten gewonnen.«
    »Heute abend sind eine Menge Menschen gestorben. Niemand gewinnt etwas dadurch.«
    »Israel kann gewinnen, nun, da ich mein Gegenmittel freigesetzt habe. Israel kann endlich gewinnen.«
    »Nur, wenn weitere Hunderte Millionen von Menschen sterben. Das ist kein Sieg.«
    »Sie haben mit Eisenstadt gesprochen.«
    »Geben Sie auf.«
    »Tut mir leid.«
    McCracken hatte Rasin endlich an der ihm direkt gegenüberliegenden Wand ausgemacht. Doch das Echo seiner Stimme klang falsch … als spräche er von einer Stelle auf halber Höhe der Wand aus.
    Blaine begriff, was hier gespielt wurde, und spurtete augenblicklich die steile Steintreppe hinauf. Vielleicht sah und hörte Rasin ihn nicht. Vielleicht hatte er noch etwas zu sagen.
    »Leben Sie wohl, Blaine McCracken.«
    Die Explosion kam, als er die letzte Stufe erreicht hatte. Er warf sich nach vorn, um eine möglichst große Entfernung zwischen sich und die Zisterne zu bringen. Die Treppe stürzte ein, und das gesamte uralte Gebäude erzitterte, als Teile der Mauern rissen und die Zisterne dann in sich zusammenbrach. Blaine starrte fassungslos auf einen gigantischen Schutthaufen.
    »Und ich sage Ihnen, er ist rausgekommen«, beharrte Blaine. Isser schüttelte den Kopf, während Isaac ihr Gespräch stumm verfolgte. »Er muß eine Strickleiter oder ein Seil aus einer der Fensteröffnungen gelassen haben.«
    »Er hat die Festung nicht verlassen, soviel steht fest. Wir werden ihn finden.«
    »Und dann will ich ihn haben«, sagte Blaine verbittert und dachte an die Nachricht, die Wareagle ihm bezüglich Hiroshi gebracht hatte. »Wir sind noch nicht quitt.«
    »Das können Sie später unter sich ausmachen.«
    McCracken sah mit einem eiskalten Blick auf. »Finden Sie ihn, Isser. Wenigstens dazu werden Sie ja imstande sein. Aber Sie müssen ihn lebend bekommen, sonst bekommen wir nie heraus, wo er die Kanister mit dem Gamma-Gas versteckt hat, und dann wird sein verrückter Plan vielleicht doch noch Wirklichkeit.«
    »Daran möchte ich lieber nicht denken.«
    »Es bleibt Ihnen wohl nichts anderes übrig.«
    Blaine hatte seine Warnung kaum ausgesprochen, als bei einem der Kampfhubschrauber der Motor ansprang und die Rotorblätter sich drehten.
    »Ich habe befohlen, daß niemand die Festung verlassen darf«, sagte Isser verwirrt. »Was zum Teufel ist da …«
    McCracken hatte sich schon in Bewegung gesetzt. Er stürmte auf den bereits abhebenden Hubschrauber zu und wußte in diesem Augenblick mit absoluter Sicherheit, daß die große Frau in schwarzem Leder im Cockpit hinter den Kontrollen saß, wußte ebenso, daß sie die anderen Kampfhubschrauber beschädigt hatte, um eine Verfolgung unmöglich zu machen.
    Eine Gruppe Soldaten erreichte den Hubschrauber vor ihm und wurde von einer Maschinengewehrsalve aus der einen Spaltbreit geöffneten Tür zurückgeworfen. Blaine lief in einem Winkel zu der Maschine, in dem er sich außerhalb des Gesichtsfeldes des Schützen befand, und hatte den Chopper fast erreicht, als er einen Satz in die Höhe machte. Im letzten Moment sprang er und bekam eine der Landekufen des Hubschraubers zu fassen, doch seine Hand glitt von dem Stahl ab. Er stürzte zurück in den Staub von Masada, während der Kampfhubschrauber schnell im Dunkel der Nacht verschwand.

29
    Evira lag in ihrer Zelle im Kellergeschoß des Palastes auf dem Boden. Die Zeit hatte jede Bedeutung für sie verloren; sie schlief, sie war wach. Sonst konnte sie kaum etwas tun. Kourosh lag neben ihr und benutzte ihre Schulter als Kissen. Gelegentlich wimmerte der Junge im Schlaf und griff nach ihr. Evira war nur allzu gern bereit, ihn zu umarmen und zu

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