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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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geblieben.«
    »Was?« brüllte Isser, nachdem McCracken ihn über die letzten Einzelheiten im wahnsinnigen Plan des Yosef Rasin informiert hatte. »Das ist doch verrückt!«
    »Natürlich ist es das«, erwiderte Blaine. »Genau wie Rasin.«
    »Aber wenn es stimmt, was Sie sagen …«
    »Dann ergibt alles Sinn. Alles wird klar.«
    »Aber wie hat er die Sache durchgezogen? Denken Sie doch nur an die Logistik!«
    »Vergessen Sie die Logik. Sie spielt keine Rolle mehr, hat nie eine gespielt. Wenn uns noch eine Chance bleiben soll, müssen wir wie er denken.«
    Sie saßen in Issers Büro in dem flachen, harmlos wirkenden Gebäudekomplex außerhalb von Tel Aviv, in der Nähe des Hebräischen Country Clubs, der das Hauptquartier des Mossad bildete.
    »Weißt du, Isser«, warf Isaac ein, »ich glaube, es hat etwas für sich.«
    »Es ist verrückt«, beharrte der Mossad-Chef. »Und Sie wollen, daß ich alles auf eine Karte setze, nur, weil Sie eine … Ahnung haben?«
    »Es ist keine Ahnung, und Sie setzen nicht alles auf eine Karte. Nur mich und die Operation Feuersturm. Ich fliege nach Teheran und hole mir Rasin. Sie müssen Feuersturm nur wie geplant durchführen.«
    »Einschließlich der Apaches, natürlich.«
    »Mehr denn je, da eine davon mich nach Teheran bringen wird.« McCracken wandte sich wieder an Isaac. »Wann geht die Show also los?«
    Der alte Mann sah mit leerem Blick aus dem Fenster. Das erste Licht des neuen Tages war vielleicht noch eine Stunde entfernt.
    »Mit Anbruch der Dämmerung.« Mehr sagte er nicht.
    Der geheime Tunnel des Schahs war fast einen Kilometer lang und endete unter einer Straße hinter dem Platz vor dem Königlichen Palast.
    »Ihr seid Israelis«, sagte Evira, während sie sich im Licht der Taschenlampen den Weg bahnten.
    »Dort geboren und aufgewachsen.« Yakov lachte und konzentrierte sich wieder darauf, Kourosh zu tragen.
    Evira erinnerte sich an ihren Argwohn, den die in Israel gekauften Comichefte ausgelöst hatten. »Aber was macht ihr dann hier?«
    »Wir sind hier, um eine Revolution anzuzetteln. Mehrere Hundert von uns wurden vor einem Jahr bei der Jugend, den Armen und Studenten eingeschleust, um ihre Unzufriedenheit zu einer Rebellion zu organisieren … und sie mit dem zu versorgen, was sie dazu dringend brauchen.«
    »Mit Waffen …«
    »Keine Rebellion läßt sich ohne Waffen durchführen.«
    »Eine von Israel gesteuerte Revolution?«
    »Unterstützt wäre wohl das bessere Wort dafür. Das Volk will eine Revolution. Wir geben ihm lediglich die Möglichkeit dazu.«
    »Wir … der Mossad?«
    »Sagen wir, wir sind eine unabhängige Gruppe, die mit Billigung des Mossad arbeitet. So kann der Geheimdienst jede Verwicklung in die Sache leichter abstreiten. Und es senkt die Wahrscheinlichkeit, daß es bei einer Operation, die über einen so langen Zeitraum stattfindet, zu Lecks kommt.«
    »Juden, die mit Iranern zusammenarbeiten. Unglaublich …«
    »Keineswegs. Sie müssen doch zustimmen, daß es nur natürlich ist, wenn sich Menschen gegen ein unterdrückendes, mörderisches Regime zusammentun. Sie sind doch selbst hergekommen, um Hassani zu töten.«
    Evira blieb plötzlich stehen, und die Männer, die die Nachhut bildeten, wären beinahe mit ihr zusammengestoßen. »Woher wissen Sie …«
    »Weil die Einsatzleiter uns den Befehl zukommen ließen, dafür zu sorgen, daß Sie scheitern. Wenn Hassani tot ist, gibt es kein Symbol mehr, gegen das sich das Volk erheben könnte. Es gäbe keinen Feuersturm.«
    »Keinen was?«
    »Der Kodename dieser Operation.«
    »Dann waren es Ihre Leute, die diese Zelle in Naziabad verraten haben.«
    »Leider«, gestand Yakov leise ein. »Dieser Junge … hat er Ihnen das Leben gerettet?«
    Evira nickte. »Und dafür werde ich ihn außer Landes bringen. Mit Ihrer Hilfe natürlich.« Dank Blaine McCracken, hätte sie fast hinzugefügt, tat es dann aber doch nicht. Die Tatsache, daß er irgendwie ihre Rettung arrangiert hatte, konnte nur bedeuten, daß er seinen Teil der Mission erfüllt hatte. Das Glück, das sie darüber empfand, wurde jedoch von der Erkenntnis gedämpft, daß sie gescheitert war. Aber vielleicht war es noch nicht zu spät …
    »Sie müssen Geduld haben. Feuersturm steht kurz bevor.«
    »Wann wird die Operation beginnen?«
    Das andere Ende des Tunnels tauchte vor ihnen als Gitter im Boden auf, durch das in einem Schachbrettmuster das erste Licht des Morgens fiel.
    »Bei Anbruch der Dämmerung.«
    »Bist du wieder dabei,

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