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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nur noch sporadische Schüsse erklangen, deutete an, daß sich die Schlacht allmählich zu Gunsten der Samurai entschied. Nun mußte nur noch McCracken seinen Teil erfüllen.
    Er eilte zwischen der letzten Mauer des Lagerhauses und der höheren eines Innenhofs entlang. Von dort aus lief er an dem Steinbruch vorbei ins Freie, wo ihn der nächste Mörserschuß erstarren ließ.
    Die Geschosse wurden aus der Zisterne abgefeuert!
    Blaine setzte sich wieder in Bewegung, als der Boden vor seinen Füßen von einer Salve aus einem Maschinengewehr aufgerissen wurde. Er ließ sich fallen und rollte sich zur Seite. Die Kugeln folgten ihm, während er das Feuer erwiderte. Er hatte den Schützen noch nicht ausgemacht und fragte sich, wie er dies bewerkstelligen könne, als plötzlich Johnny Wareagle auftauchte und in die Richtung eines Wasserbehälters vierzig Meter links von ihm feuerte.
    »Los, Blainey! Ich halte ihn beschäftigt!«
    McCracken verschwendete keine Zeit mit Worten, sprang einfach auf und lief weiter, während Johnnys Salven ihm Deckung gaben. Als der Hahn auf eine leere Kammer schlug, ließ der Indianer das Gewehr fallen und zog ein gewaltiges Messer aus seinem Gürtel. Er hob es hoch über den Kopf, um dem Schützen zu zeigen: Ob du nun ein Gewehr hast oder nicht, an mir kommst du nicht vorbei. Mittlerweile sanken die neu eingetroffenen Kampfhubschrauber tiefer und wirbelten dabei dichte Wolken uralten Staubs auf, so daß Wareagle die Augen zusammenkneifen mußte, um noch etwas sehen zu können.
    »Hier spricht die israelische Armee!« hallte eine Stimme aus dem Außenlautsprecher eines der Hubschrauber. »Werfen Sie die Waffen weg und bleiben Sie mit erhobenen Händen stehen!«
    Nach dieser Warnung öffneten sich bei allen vier Hubschraubern die Türen. Dutzende von Tauen wurden hinausgeworfen, an denen im nächsten Augenblick israelische Elitesoldaten mit schußbereiten Waffen hinabglitten. Doch ihr Eingreifen war überflüssig. Sie sahen sich zwölf überlebenden Samurai gegenüber, die ihre Gefangenen – etwa zwanzig von Rasins Leuten – auf sie zutrieben. Wareagle hörte ein Geräusch und drehte sich wieder zu dem Wasserbehälter um.
    Er konnte ganz deutlich eine Gestalt in schwarzem Leder ausmachen, sah, wie sie stehenblieb, um dem Schützen aufzuhelfen, den eine von Johnnys Kugeln gestreift hatte. Mit dem Gewicht seines Körpers belastet, konnte die Gestalt in Schwarz nichts weiter tun, als den riesigen Indianer mit seinem Messer anzusehen.
    Anzusehen und zu lächeln.
    Im nächsten Augenblick zogen die Sikorskys zur Seite, um den Kampfhubschraubern die Landung zu ermöglichen, und Dunkelheit senkte sich über das Gelände. Als es wieder von Scheinwerfern erhellt wurde, waren die beiden Gestalten verschwunden.
    Yosef Rasin hatte die Hubschrauber und ihre Warnung gehört und wußte, daß er Masada nicht mehr halten konnte. Die Armee – und damit die Regierung – mußte sich gegen ihn gestellt haben. Man hatte ihn verraten!
    Doch wieso hatte es sich die Regierung anders überlegt? Was hatte die zögerliche Duldung seines Plans in plötzliche Ablehnung verwandelt? Das war zweifellos McCrackens Werk und das der alten Männer, die sich als Dornen in seinem Fleisch erwiesen hatten. Und dabei hätten doch ausgerechnet sie seinen Plan unterstützen sollen! Diese Verräter! Er war nur von Verrätern umgeben! Nun konnte er allein Israel auf den richtigen Weg bringen. Noch ein Geschoß, und dann würde er aus der Zisterne fliehen und eine Möglichkeit finden, die Festung zu verlassen, bevor die Armee ihn finden konnte.
    Rasin griff nach dem letzten Geschoß und schob es in den Lauf.
    Das Geschoß zischte in den Himmel, als Blaine noch zehn Meter vom Kopf der Treppe entfernt war, die in die Zisterne hinabführte. Die Uzi umklammernd, schlich er den Rest des Weges hinab, daß er Rasin nicht vorzeitig auf sich aufmerksam machen wollte.
    »Bleiben Sie stehen!«
    Der Ruf erklang hinter ihm, und Blaine wußte augenblicklich, daß er von einem israelischen Soldaten gekommen war. Das plötzliche Knirschen weiterer Schritte auf dem Fels verriet ihm, daß sich zwei weitere Soldaten zu dem Sprecher gesellt hatten. Er drehte sich mit erhobenen Händen langsam um.
    »Wo ist Ihr Kommandant?«
    »Lassen Sie die Waffe fallen!«
    »Rufen Sie sofort Ihren Vorgesetzten her. Ist es Isser? Rufen Sie Isser her!«
    »Lassen Sie …«
    Der Sprecher hielt abrupt inne, als Johnny Wareagle auf ihn sprang. Der Indianer hatte die Arme

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