Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
passen. Er mußte ihren Weg zurückverfolgen, herausfinden, wer sie waren und wer sie angeheuert hatte, indem er herausbekam, wie sie von Matthew erfahren hatten.
    Es gab nur eine Antwort: Henri Dejourner. Henri war der einzige Mensch außer ihm, der von seiner Verbindung mit dem Jungen wußte. Irgendwo, irgendwie waren Dejourners Sicherheitsvorkehrungen durchdrungen worden. Dort mußte er anfangen, und zwar schnell. Was immer die Kidnapper von ihm verlangten, sie würden es ihn bald wissen lassen. McCracken mußte vorher in die Offensive gehen.
    Da Blaine niemals unvorbereitet auf Reisen ging, hatte er eine Uzi mit Teflonverkleidung mitgenommen, die Röntgenstrahlen blockierte. Nach seiner Ankunft hatte er sie unter dem Bett befestigt, und nun holte er sie hervor, überprüfte sie und wählte dann Henris private Kontaktnummer.
    Das Telefon klingelte und klingelte, doch niemand hob ab.
    Unmöglich! Es war immer besetzt, wenn nicht von Henri selbst, dann zumindest von einem Untergebenen, dem er vertraute. Hatte sich das, was hier vorging, vielleicht schon nach Frankreich ausgedehnt? Er mußte es herausfinden. Einen Augenblick später wählte er eine andere Nummer und lauschte erneut dem Klingelzeichen.
    »Hallo?« erwiderte eine schläfrige Stimme.
    »Ah, Daniels. Es ist schon lange her.«
    »Wer ist d … nein, das kann nicht sein!«
    »Ihr allmächtiger Geheimdienst muß etwas für mich herausfinden.«
    »Jetzt? Wissen Sie, wie spät es …«
    »Jetzt. Drücke ich mich klar aus, Daniels? Oder würden Sie es vorziehen, daß ich …«
    »Sagen Sie mir nur, was Sie wissen wollen.«
    »Ich kann Dejourner nicht erreichen. Es geht keiner ran.«
    »Geben Sie mir eine halbe Stunde. Ich rufe Sie zurück.«
    »Tut mir leid, Daniels. Ich brauche Sie zwar, aber ich vertraue Ihnen noch immer nicht. Zwanzig Minuten.«
    »Sie sind ein Arschloch, McCracken.«
    »Der Anschluß des Franzosen wurde abgeschaltet«, erstattete Daniels zwanzig Minuten später Bericht. »Er wurde heute nachmittag ermordet.«
    Blaines Magen zog sich zusammen. »Wie?«
    »Das Genick gebrochen. Mit bloßer Hand, heißt es. Drei Leibwächter wurden auf ähnliche Art und Weise erledigt. Einer hat etwas länger zum Sterben gebraucht. Er hat es noch bis ins Krankenhaus geschafft, wo er behauptete, ein paar Frauen wären es gewesen. Frauen! Können Sie sich das vorstellen?«
    »Ja.«
    »Augenblick mal, McCracken. Wenn Sie irgend etwas vorhaben, wovon die Company wissen sollte …«
    »Werden Sie es als erster erfahren, Daniels, und das ist ein Versprechen.«
    Blaine legte auf. Die Dinge fügten sich allmählich zusammen, und das Bild, das sich ergab, war alles andere als angenehm. Matthews Kidnapper hatten Henri Dejourner wie auch John Neville getötet. Sehr professionell. Sehr brutal. Weil sie etwas von ihm wollten. Na schön. McCracken würde so lange wie nötig mitspielen und sie glauben lassen, sie hätten die Oberhand, bis er den Jungen zurückbekam. Er spürte, wie sich der alte, vertraute Zorn in ihm aufbaute und zu dem anzuschwellen drohte, was Wissenschaftler eine ›Kritische Masse‹ nennen. Wenn sie dem Jungen irgend etwas antaten, würde er sie alle töten.
    Sein Blick fiel auf das Telefon. Er wußte, was nun kommen würde, noch bevor das Klingeln ihn zusammenfahren ließ. Mit hämmernden Herzen drückte er den Hörer ans Ohr.
    »Ich nehme an, die traurige Nachricht von Mr. Dejourners Tod hat Sie mittlerweile erreicht, Mr. McCracken«, sagte eine Stimme.
    »Der Junge …«
    »Wir haben ihn«, fuhr die Stimme fort. »Er ist in Sicherheit. Es geht ihm gut.«
    »Und das soll ich glauben?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Was muß ich tun, um ihn zurückzubekommen?«
    »Nicht am Telefon, Mr. McCracken.«
    »Ich kenne Ihre Stimme. Ich bin mir sicher, ich kenne Ihre Stimme.«
    »Und ich kenne Ihre Zimmernummer. Ich kann sofort hinaufkommen.«
    »Die Versuchung, Sie umzubringen, könnte sich als zu groß erweisen.«
    »Das glaube ich nicht. Schließlich wollen Sie Ihren Sohn ja wiedersehen, oder?«
    Das Klopfen an der Tür erklang kaum drei Minuten später.
    »Kommen Sie herein«, rief Blaine. Er saß in einem Sessel an der Wand, die der Tür gegenüber lag. »Es ist offen.«
    Die Tür öffnete sich, scharrte über den Teppich. Ein bärtiger Mann mit dunklem Teint trat ein. McCracken vergewisserte sich, daß er die Uzi sehen konnte.
    Der Mann schloß die Tür hinter sich und blieb stehen. »Die brauchen Sie nicht.«
    »Ich weiß. Ich möchte nur, daß Sie

Weitere Kostenlose Bücher