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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sein, wenn ich nicht …«
    Ein ohrenbetäubender Krach ertönte. Noch während er sich umdrehte, wusste er, dass er sehen würde, wie Cowboy durch den Boden sank, mit Liz in den Armen.
    Aber er hatte sich geirrt.
    Cowboy stand immer noch auf dem Gitter. Liz fiel. Cowboy riss das Messer nach oben, weil etwas auf ihn herabstürzte.
    Ein Mann. Ein nackter, kräftiger Mann mit einem haarigen Rücken und kahlem Kopf. Er schwang sich wie ein Pendel mit dem Kopf nach unten aus der Falltür in der Decke. Er hing an Seilen, die an seinen Fußgelenken befestigt waren. In jeder Hand hielt er ein Hackmesser. Er schrie: »Hiiii!«, als er auf Cowboy zuflog. Cowboy wich nach hinten aus. Die Messer blitzten, stießen nach Liz. Aber sie lag flach auf dem Boden. Die Messer zerschnitten die Luft über ihr und verfehlten sie um Zentimeter. Der Mann schwang jetzt zu Cowboy hin.
    Cowboy stach zu und sprang wieder zurück. Der Mann bäumte sich auf, drehte sich an den Seilen wie eine verdrehte Schaukel und schlug gegen die Wand. Eines der Messer bohrte sich in die Wand. Das andere fiel zu Boden.
    Cowboy schnappte sich das Hackmesser, als der Mann wieder nach unten schwang. Er schaukelte über Liz hinweg und übergoss sie mit Blut. Dann schwang er sich drehend auf Shiner und Jeremy zu. Der Griff von Cowboys Messer ragte aus seinem Hals. Blut und Urin spritzten.
    Cowboy sprang über Liz hinweg und warf sich auf den Mann. Er drückte ihn gegen die Wand. Ging mit dem Hackmesser auf ihn los. Shiner wandte den Kopf ab, als Cowboy begann, auf den Mann einzuhacken. Mit einem einzigen kräftigen Hieb spaltete er ihn in der Mitte. Gedärme fielen heraus wie feuchte, sich ringelnde Schlangen. Jeremy sackte zusammen und würgte. Das Erbrochene ergoss sich durch das Gitter.
    Jemand unter ihm sagte: »Iiiih!«
    Als er fertig war und sich wieder aufrichtete, half Cowboy gerade Liz auf die Beine. Die Leiche hing in der Mitte des Flures, schaukelte und drehte sich noch immer. Jeremy versuchte, nicht hinzusehen. Stattdessen schaute er zu, wie Cowboy und Liz an dem hängenden Körper vorbeigingen.
    Cowboy hatte ein Hackmesser in der Hand, sein Messer in der anderen. Liz hielt das zweite Hackmesser.
    Als sie an dem Körper vorbeikamen, hackte Liz einmal auf die Brust ein. Der Schnitt ließ ein paar der herabhängenden Gedärme mit einem feuchten Ploppen auf den Boden fallen.
    Jeremy musste erneut würgen und bedeckte seinen Mund mit den Händen. Diesmal übergab er sich nicht.
    Cowboy grinste. Seine Augen und die Zähne leuchteten weiß. Der Rest war rot. Es sah aus, als hätte man eine Wanne voll Blut über ihn ausgegossen. Jeremy konnte es riechen . »Empfindlicher Magen, Duke?«
    »Den hast du eindeutig erledigt.«
    »Hab den Hurensohn massakriert. Ha! Keine Gnade.«
    »Ich dachte, mit euch wär’s aus«, sagte Samson.
    »Seid ihr beide in Ordnung?«, fragte Tanya. Ihre Stimme erklang dicht hinter Jeremy.
    »Ich könnte jetzt ein Bad brauchen«, sagte Cowboy.
    Liz lachte und gab ihm einen Klaps. Blut spritzte aus seinem Hemd wie roter Staub.
    »Okay«, sagte Tanya. »Lasst uns weitergehen. Jeder muss aufpassen. Gott weiß, was als Nächstes passieren wird.« Sie gingen weiter. Jeremy trat auf die Gitter, ohne zu zögern. Sie traten alle auf die Gitter, als hätte der grausige Angriff und Cowboys Abschlachten des schaukelnden Mannes ihre Empfindlichkeit gegenüber derartigen Kleinigkeiten wie Trollen, die unter ihren Füßen lauerten, betäubt.
    Sie beobachteten die Decke und die Wände. Dann kamen sie zum Ende des Flures.
    Rechts war eine geschlossene Tür, links eine dunkle Öffnung.
    Tanya nahm eine Kerze aus dem Halter, kniete sich vor die Öffnung und lehnte sich nach vorn. Die Kerze und ihr Kopf verschwanden einen Augenblick. Dann stand sie auf. »Ich weiß nicht«, sagte sie.
    »Was ist es?«
    »Eine Rutschbahn.«
    »Eine Rutschbahn?«, fragte Samson.
    »Das hier ist ein verfluchter Vergnügungspalast«, erinnerte ihn Liz.
    »Wohin führt sie?«
    »Abwärts«, sagte Tanya. »Ich konnte nicht viel sehen. Aber wir sollten damit das Erdgeschoss erreichen können.«
    »Ja«, sagte Samson. »Und was immer dort auf uns wartet.«
    »Besser dort als hier oben.«
    »Warum versuchen wir nicht diese Tür?«, fragte Shiner.
    »Gute Idee«, meinte Liz. »Versuch du’s doch.«
    »Nein, tu das nicht«, warnte Jeremy.
    »Ich nehme die Rutschbahn«, sagte Tanya.
    »Nein«, sagte Jeremy.
    »Was sollen wir machen, hier stehen bleiben? Gib mir mal dieses Hackmesser

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