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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Klinge sprang heraus. »Klappmesser«, sagte sie. Sie schloss es und reichte es heimlich zu Dave hinüber. Er warf einen Blick darauf und schob es in die Tasche seiner Jeans.
    »Ihr Kids steckt ziemlich tief drin«, sagte er. »Ich will jetzt alles über die Frau wissen, die ihr und eure Freunde hier letzte Nacht fertiggemacht habt.«
    Nachdem sie den Jungen durchsucht hatte, trat Joan hinter das Mädchen und begann, sie abzutasten. Ihr Fleisch fühlte sich locker und weich unter dem Gymnastikanzug aus Nickistoff an.
    »Wir sind letzte Nacht überhaupt nicht hier gewesen«, sagte der Junge. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Das Mädchen begann zu schluchzen. »Sie werden sie umbringen! Sie werden sie alle umbringen! Ich weiß es!«
    »Sie ist sauber«, sagte Joan.
    »Okay. Nun, wir können den hier wegen Waffenbesitz drankriegen.«
    Joan trat vor die beiden. »Wo sind die anderen?«, fragte sie.
    »Sie wollen mich einsperren . Erzähl es ihnen nicht.«
    »Ich muss! Es war so schrecklich! Du bist nicht da gewesen, du hast keine Ahnung!«
    Der Junge verzog unentschlossen das Gesicht.
    »Sie werden dich nicht einsperren, Randy. Sie können einfach nicht. Wenn sie dich schnappen, müssen sie auch ihre Schwester einsperren, und …«
    Joans Herz blieb stehen. »Wessen Schwester?«
    »Ihre«, sagte der Junge.
    »Shiner«, sagte das Mädchen. »Betty.«
    »Debbie«, verbesserte sie der Junge.
    Joan erstarrte.
    »Lieber Gott«, murmelte Dave.
    Debbie. Ein Trolljäger. Nein, das war unmöglich.
    Trolle in den Wänden.
    Sie werden sie umbringen! Sie werden sie alle umbringen!
    »Zeig uns, wo sie sind«, sagte Joan.
    »Nein.« Der Junge griff nach dem Ärmel des Mädchens und starrte Joan an. »Zuerst müssen Sie versprechen, dass Sie mich nicht …«
    Joan schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Sein Kopf flog zur Seite. Die Brille fiel herunter und klapperte über die Planken.
    »Beweg dich!«, schrie sie dem Mädchen ins Gesicht.
    Das Mädchen drehte sich um und ging auf die Stufen zu, Joan direkt hinter ihr.
    »Es kommt alles in Ordnung«, sagte Dave.
    » NEIN! «, schrie Robin. » KOMMT ZURÜCK! «
    Aber sie hörten sie nicht. Sie hatten keinen ihrer Schreie gehört. Sie hatten nicht einmal in ihre Richtung geblickt.
    Sie war einfach zu weit weg, zu weit von der Promenade und zu hoch oben, als dass ihre Stimme durch die Geräusche von Wind und Brandung hörbar gewesen wäre. Sie klammerte sich an die Armlehne der Gondel und beobachtete, wie das dicke Mädchen die Treppen zum Strand hinuntereilte, gefolgt von der Frau und dem Mann. Der Junge bückte sich. Er hob seine Brille vom Boden und setzte sie auf, stand einen Augenblick da, als wüsste er nicht, was er tun sollte, und rannte dann los, um die anderen einzuholen.
    Alle vier verschwanden unter der Promenade.
    Robin stöhnte.
    Sie lehnte sich weiter über die Armlehne der Gondel und blickte nach unten. Die Rampe neben dem Riesenrad war leer.
    Wo waren die Trolle?
    Als sie den Kopf umwandte, konnte sie sie sehen.
    Auf dem Riesenrad. Sie kletterten an den Speichen und Verstrebungen hoch. Um sie zu holen.

43
    »Es wird Shiner nicht helfen, wenn du hier hockst und weinst«, sagte Tanya. Sie zog Jeremy auf die Füße. Durch einen Schleier von Tränen sah er, wie Cowboy zur Tür ging, am Türknauf herumzerrte und den Kopf schüttelte.
    »Wir müssen weiter«, sagte Tanya. Sie rieb mit den Handflächen über seine Brust.
    »Sie war nur wegen mir hier.«
    »Sie war ein Trolljäger wie wir anderen auch. Schon Monate, bevor du hierhergezogen bist, ist sie das Risiko gemeinsam mit uns eingegangen.«
    »Können wir denn nichts tun?«
    »Sie wird jetzt schon mausetot sein«, sagte Cowboy.
    »Du musst tapfer sein«, sagte Tanya. »Für mich. Du bist mein Soldat. Mein Geliebter.« Sie zog ihn sanft an sich und hob ihr Sweatshirt. Obwohl Cowboy und Liz danebenstanden und vielleicht zusahen, sagte keiner von ihnen ein Wort. Tanya berührte ihn mit ihren Brüsten. Sie waren ein wenig klebrig von dem Blut, das durch ihr Sweatshirt gedrungen war, aber sie waren glatt und weich.
    Das ist falsch, dachte Jeremy. Es ist falsch, was sie da tut … alles, was geschehen ist … Shiner … Shiner ist tot … ich konnte sie nicht retten … sollte das nicht mit mir machen …
    Zwar liefen immer noch Tränen seine Wangen hinunter, und er schluchzte ruckartig, aber er spürte, wie sich die Hitze in ihm ausbreitete.
    »Du bist mein tapferer Geliebter«, sagte Tanya.
    Jeremy nahm eine ihrer

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