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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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persönlich gesammelt hat, auf seinen Expeditionen durch die ganze Welt. Ich bin ein wahrer Kenner des Bizarren und Kuriosen. Niemals zuvor gab es auf diesem Kontinent eine solche Sammlung unter einem Dach zu sehen. Ich stelle sie hier zu eurem Vergnügen vor und um euer Forschungsinteresse zu befriedigen. Kommt hier rein, Leute.«
    »Wetten, dass das ’n Beschiss ist?«, sagte der Irokese zu seinen Freunden, laut genug, dass Jasper es hören konnte. Der alte Mann grinste. Ihm fehlte ein Vorderzahn. »Ich war mal in so ’ner Freakshow, und alles, was sie hatten, war’n Bilder von den Typen.«
    »Ich versichere Ihnen«, sagte Jasper, »meine Ausstellungsstücke sind echt. Und zu früheren Zeiten, als ich noch eine Freakshow hatte, war jedes Exemplar leibhaftig anwesend, bemerkenswert und schrecklich, weit über Ihre wildesten Vorstellungen hinaus. Aber sie sind nicht mehr. Die ehrenwerten Bürger dieser Stadt haben sich durchgesetzt, und die Freaks wurden entfernt wie die verdorbenen Reste des Essens vom Vortag. Allerdings bewahre ich die Erinnerung an sie in der Galerie der Sonderbaren in Form einer wahrhaft verblüffenden Sammlung von Fotografien, die Sie ebenfalls sehen können, wenn Sie Jaspers Kuriositätenkabinett betreten.«
    Der Irokese nickte heftig. »Was hab ich euch gesagt, Scheiß bilder .«
    »Sie sind im Irrtum, junger Mann. Fotografien gibt es nur in der Galerie der Sonderbaren. Jede, aber auch jede Kuriosität ist echt, Sie können sie ansehen – und berühren, wenn Sie es wagen.«
    »Lass uns mal reingehen«, sagte der Tätowierte. »Was meinst du?«, fragte er seine Freundin.
    Sie zuckte die Schultern. Das abgeschnittene T-Shirt hob sich dabei wie ein Vorhang und erlaubte Jeremy einen Blick auf die blasse Unterseite ihrer Brüste. »Ich hab irgendwie Hunger«, sagte sie. Ihre Stimme war tief und rauchig.
    »Ja«, sagte die Kahle, »lass uns ’n paar Fritten holen.«
    Jasper hob eine Hand. »Habe ich erwähnt, dass heute Damentag ist? Die jungen Damen müssen keinerlei Eintritt zahlen, absolut keinen, sie kommen umsonst herein, wenn ihre Begleiter für sich gezahlt haben. Also kommen Sie hier herauf. Sehen Sie sich die Kuriositäten an. Immer hier entlang.« Er zeigte mit dem Zylinder auf die offene Tür hinter sich.
    »Also, ich geh jetzt rein«, sagte der Tätowierte. Er holte ein paar Karten aus der Tasche. »Komm mit, Jingles.« Er griff den Arm des Mädchens und zog sie zu den Stufen hin.
    Auch der Irokese holte ein paar Karten heraus.
    »Und was ist mit euch? «, fragte Jasper, und sein wässriger Blick wandte sich Jeremy und Cowboy zu.
    »Wir sind dabei«, rief Cowboy.
    Jeremys Magen zog sich zusammen. »Ich weiß nicht«, murmelte er.
    »Schiss?«
    Ich bin kein Feigling, sagte er sich. »Ich hab keine Karten.«
    »Das ist okay«, sagte Cowboy. »Ich hab genug.«
    Er hatte zuschauen wollen, wie Jingles in ihrem halben T-Shirt die Treppe hinaufging, aber sie war schon oben, als er hinsah. Er konnte nur noch ihren Rücken sehen, als sie ihrem Freund durch die Tür folgte. Das Mädchen im Lederrock ging gerade die Treppe hoch, aber der Irokese war hinter ihr, und so hatte Jeremy keine Chance, ihr unter den Rock zu gucken.
    Jeremy stellte fest, dass es ihm nichts ausmachte. Er hätte den Anblick doch nicht genießen können. Nicht jetzt. Nicht, wo er wusste, dass er Jaspers Kuriositätenkabinett betreten musste.
    Er gruselte sich vor Jasper.
    Er wollte all das komische Zeug da drin gar nicht sehen. Auch wenn die Mädchen noch so knappe Klamotten anhatten und so viel zeigten, wollte er nicht auf so engem Raum mit diesen Kerlen sein.
    Aber er konnte nicht zulassen, dass ihn Cowboy für einen Feigling hielt.
    Er ging hinter Cowboy die Treppe hinauf. Cowboy reichte dem dürren alten Mann ein paar Karten.

14
    Na toll, dachte Jeremy. Nicht genug, dass er mit diesen vier übel aussehenden Typen hier war, jetzt folgte ihnen auch noch Jasper. Der alte Schwachkopf wollte vermutlich sichergehen, dass niemand etwas mit seiner Sammlung anstellte.
    Die Tür fiel zu und schloss das Licht von draußen aus. Jeremy hatte angenommen, dass das Kuriositätenkabinett wie ein kleiner Raum in einem Museum aussehen würde. Stattdessen fand er sich in einem Korridor. Das einzige Licht kam von schwachen Birnen unter jeder der gerahmten Fotografien, die an der Wand aufgereiht waren.
    Die Galerie der Sonderbaren.
    Jingles und ihre Freunde waren vor dem ersten Foto stehen geblieben. Jeremy konnte nicht erkennen, was es

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