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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Polizeitruppe an?«
    »Sie hat ’nen netten Arsch«, sagte Jeremy und folgte Cowboy die Promenade entlang.
    »An der ist alles nett, Duke.«
    »Du kennst sie?«
    »Officer Delaney. Scheint in Ordnung zu sein. Sie ist erst seit ein paar Wochen auf der Promenade.«
    »Ist sie eine richtige Polizistin?«, fragte er »Oder nur von einem Bewachungsunternehmen?«
    »Das sind richtige Bullen. Hier ist städtisches Gelände, also gehen hier die offiziellen Bullen auf Streife, nicht irgendwelche Typen von so einem komischen Bewachungsunternehmen.«
    »Nicht mal ein Nachtwächter oder so?«
    »Nee. Nur die Bullen. Das macht es einfacher für uns. Alles, was wir tun müssen, ist, Posten aufstellen und abhauen, wenn ein Streifenwagen auftaucht. Was nicht allzu oft passiert. Die Bullen von der Nachtschicht verbringen offenbar die meiste Zeit im Donut-Laden.«
    »Und sie haben nie einen von euch erwischt?«
    »Sind nicht mal in die Nähe gekommen«, sagte Cowboy.
    »He, guck dir das an.« Er war stehen geblieben und wies mit dem Kopf nach rechts, wo Leute den eingezäunten Bereich vor dem Flower-Swing verließen. Aus dem Tor kam ein schlankes Mädchen gestolpert und klammerte sich an den Arm ihres Freundes, als wäre ihr zu schwindlig, um allein stehen zu können. Jeremy schätzte beide auf etwa zwanzig. Ihre Jeans waren so kurz abgeschnitten, dass die Shorts überhaupt keine Beine hatten. Die Seite, die er sehen konnte, hatte einen Schlitz bis zum Gürtel. Ihr T-Shirt war ebenfalls abgeschnitten, die untere Hälfte fehlte. Es war lang genug, um ihre Brüste zu bedecken, aber eben nur gerade so, und das ausgefranste Ende stand zentimeterweit von ihrem Körper ab.
    Sie machte einen harten Eindruck. Ihr Haar war weiß gebleicht und stand in alle Richtungen ab. Sie trug Ohrringe aus roten Federn. Ihr Lippenstift war silbern. Sie kaute Kaugummi.
    Ihr Freund sah noch härter aus. Er trug Motorradstiefel und verwaschene Jeans, und an seinem Gürtel hing ein Messer. Er hatte kein Hemd an, und sein Oberkörper war gebräunt und muskulös. Auf seiner Brust war ein Dolch eintätowiert, um den sich eine Schlange wand. Von seinem Ohrläppchen hing etwas, das wie winzige Handschellen aussah.
    Vor dem Tor zum Flower-Swing blieben sie stehen und warteten auf ein anderes Paar.
    Der nächste Typ sah drahtig aus und machte einen bösartigen Eindruck. Er trug einen purpurrot gefärbten Irokesenschnitt, ein Messingband um seinen Hals, ein weiteres am Oberarm und einen Messingohrring. Auch er war nackt bis zur Taille und trug schwarze Lederhosen. Jeremy konnte nicht sehen, ob er tätowiert war, aber er hatte ein Messer am Gürtel wie sein Freund.
    Das Mädchen neben ihm hatte einen rasierten Schädel. Ihre dünnen schwarzen Augenbrauen, nach oben gebogen, erinnerten Jeremy an Ming den Gnadenlosen. Er konnte ihre Brustwarzen durch das Top sehen. Sie waren wie dunkle Scheiben. Der Stoff stand ab, als würde er von Fingerspitzen herausgedrückt. Ihre Brüste schienen viel zu schwer für ihre Figur zu sein. Sie schaukelten und hüpften hin und her, wenn sie sich bewegte. Das T-Shirt war in einen schwarzen Ledermini gesteckt. Dazu trug sie schwarze Stiefel, die fast bis zu den Knien reichten. »Na, die zwei Weiber da würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen«, sagte Cowboy und begann, der Gruppe über die Promenade zu folgen.
    »Ich wette, die beißen.«
    »Ja, beiß mich, Babe. Uuh!« Cowboy ging schnell und blieb dicht hinter ihnen. »Wie findest du die Kahle?«
    Wenn Cowboy doch nur nicht so laut reden würde!
    »Heiß, oder?«
    »Sie werden dich hören.«
    »Guck dir die Titten an! Schwabbel, schwabbel, schwabbel.«
    Die Gruppe bog nach links ab, und Cowboy eilte hinter ihnen her. Sie blieben vor Jaspers Kuriositätenkabinett stehen. Ein knochiger alter Mann stand auf einer kleinen Bühne vor dem Eingang. Er zog seinen Zylinder und schielte gierig zu den Mädchen hinab.
    »Kommt hier rein, Leute. Seht euch die erstaunlichen, unglaublichen Wunder von Jaspers Kuriositätenkabinett an. Hier entlang, Leute. Verpasst das nicht. Seht euch das Baby mit den zwei Köpfen an, den haarlosen Orang-Utan aus Borneo, die Mumie Ram-Hotep und andere seltene und geheimnisvolle Wunder. Ja, meine Herren, kommen Sie hier herein. Und bringen Sie die Damen mit. Sie werden in Ihren Armen ohnmächtig werden. Kommt nur rein, Leute. Ihr braucht nur drei Karten für jeden, billiger kann’s nicht werden. Seht euch die Kuriositäten an, die euer sehr ergebener Jasper Dunn

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