Die Gang: Roman (German Edition)
Samson, du musst mir mit der Leiche helfen. Nate, du holst dein Surfboard. Wir bringen ihn aufs Meer und versenken ihn da.«
»Was wird mit mir?«, fragte Randy.
»Tu uns den Gefallen und steck deinen Kopf in den Arsch«, sagte Liz.
»Du kannst bei mir bleiben«, sagte Tanya. Sie schob die Ärmel ihres Sweatshirts hoch, kroch unter dem Riesenrad durch und hockte sich neben der Leiche nieder. Samson folgte ihr.
Die anderen rührten sich nicht.
Tanya hob das seitwärts weggestreckte Bein des Trolls hoch und schob es zurück. Als sie das andere anhob – das ab dem Knie umgebogen war –, drehte sich Randy um und würgte. Er warf sich gegen das Geländer der Plattform und übergab sich.
»Also das werde ich nicht wegputzen«, sagte Liz.
Jemand drückte Jeremys Arm. Er sah hin und stellte fest, dass es Shiner war. »Lass uns sein Zeug holen«, sagte sie. Er wandte sich ab von dem grausigen Anblick Tanyas und Samsons, die mit der Leiche kämpften, und fing an, die Kleider des Trolls aufzusammeln.
Nate streifte ihn, als er die Treppe hinuntereilte. Dann gingen auch Liz, Karen und Heather.
»Ich werde euch helfen, Leute«, sagte Randy. Er hielt immer noch den Stock mit dem Hut obendrauf in der einen Hand. Der Hut fiel herunter, als er sich bückte, um die langen Unterhosen aufzuheben. Er rollte unter das Riesenrad, und Randy kroch hinterher, um ihn zurückzuholen.
Jeremy sah, dass Tanya und Samson die Leiche unter dem Riesenrad hervorgeholt hatten. Tanya hielt die Beine, und Samson zog an den Armen. Sie schoben die Leiche zum hinteren Ende der Plattform.
»Ich hätte nie gedacht, dass so was mal passieren würde«, flüsterte Shiner.
»Es ist ziemlich schlimm«, sagte Jeremy.
»O Gott!«
Er hob die Schuhe und Socken auf. Und blickte rechtzeitig wieder hoch, um zu sehen, wie Samson und Tanya den Troll über das Geländer hinter dem Riesenrad hoben. Sie ließen ihn auf den Strand fallen. Auf dem Rückweg schnappte sich Samson die Reisetasche. Er nahm sie mit, als er Tanya zum Stand folgte.
»Ich glaube, wir haben alles«, sagte Shiner.
Mit Randy vorneweg – der den Stock und den Hut nicht mehr wie eine Trophäe trug – verließen sie die Plattform. Sie gingen durch das offene Tor. Tanya und Samson wandten sich nach links und kletterten über das Geländer der Promenade. Samson hatte die Reisetasche bereits hinuntergeworfen. Er und Tanya sprangen und waren außer Sichtweite.
Als Jeremy das Geländer erreichte, sah er, wie sie über den Strand gingen. Nach ein paar Schritten waren sie im Nebel verschwunden.
Die Reisetasche lag im Sand direkt unter ihm. Er kippte sein Bündel über das Geländer. Die Schuhe fielen schnell herunter, aber Socken und Hosen flatterten im Wind. Ebenso das Hemd, das Shiner hinunterwarf. Es segelte mit ausgestreckten Armen hinab. Die zusammengeknäulte Lederjacke fiel schneller und landete noch vor dem Hemd. Randy warf den Stock. Er blieb wie ein Speer im Sand stecken. Randy hielt den Hut in der Hand, als er zwischen den Stangen des Geländers durchkletterte. Dann blieb er stehen und zögerte. Er schob seine Brille mit der harten Krempe des Hutes fester ins Gesicht.
»Du musst nicht springen«, sagte Shiner.
»Ich habe keine Angst.«
»Liz ist nicht hier, um dich aufzuziehen.«
»Tanya ist gesprungen, also kann ich auch springen.« Und er tat es. Als er auf dem Sand landete, knickten seine Knie ein, und es sah aus, als würde er nach vorne tauchen. Dann stand er auf und beobachtete, wie Shiner und Jeremy über das Geländer kletterten.
Als er an der Außenseite des Geländers hing, wurde Jeremy klar, wieso Randy vor dem Sprung aus dieser Höhe gezögert hatte. Aber die anderen hatten es auch getan. Er wollte nicht wie ein Jammerlappen aussehen und sich von der Kante der Promenade herunterlassen, damit der Fall nicht so tief war.
Shiner sprang.
Dann trat auch Jeremy ins Leere. Er wollte nicht an den Troll denken, aber plötzlich stellte er sich selbst als den alten Mann vor, wie er von der Spitze des Riesenrads fiel und wusste, dass er so gut wie tot war. Einen Augenblick lang ergriff ihn Entsetzen.
Dann berührten seine Füße den Sand. Vom Aufprall knickten seine Knie ein. Er fiel nach hinten, und ein Knie knallte gegen sein Kinn und ließ die Zähne zusammenkrachen. Dann lag er flach auf dem Rücken. Als er sich aufsetzte, reichte ihm Shiner eine Hand zum Aufstehen. Er nahm die Hand, und sie zog ihn hoch.
»Alles in Ordnung?«, fragte sie.
Er nickte und fuhr mit der
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