Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Shiner. Sie zeigte mit der linken Hand in die Richtung.
    Er ging weiter. »Kommt ihr?«, fragte er.
    »Ja.«
    Shiner ließ Jeremy los, und sie gingen beide hinter Nate her. Jeremys Seite fühlte sich kalt an, jetzt, wo Shiner sich nicht mehr an ihn schmiegte.
    »Tanya?«, rief Nate.
    »Hier drüben.« Tanyas Stimme schien von weit weg zu kommen, geradeaus vor ihnen.
    Shiner nahm Jeremys Hand. Es war, als würde ihre Wärme seinen Arm hinauffließen.
    Er dachte an morgen. Das war eine richtige Verabredung. Er hoffte, dass sie im Sonnenlicht so hübsch war, wie es ihm in der Dunkelheit vorkam. Sie würde wahrscheinlich einen Badeanzug tragen – vielleicht einen Bikini. Und sie würden sich bei der Rettungsschwimmerstation treffen, und Tanya wäre auch da. Er könnte sie beide ansehen.
    Das wird großartig, dachte er.
    Dann sah er drei verschwommene dunkle Schatten im Nebel vor Nate. Der nackte Körper des Trolls lag zu ihren Füßen. Die Handschellen waren verschwunden.
    Shiner ließ seine Hand nicht los, als sie die Gruppe erreichten. Jeremy freute sich. Es war, als würde sie ihn vorführen und sagen: »Seht, was ich habe!«
    Es kam ihm vor, als wären sie beide plötzlich ein Paar geworden.
    »Hat dich jemand gesehen?« Tanya fragte Nate, als er sein Surfbrett neben die Leiche legte.
    »Nein. Vielleicht ein paar Trolle, aber ich habe keine gesehen.«
    »Diesen Troll werden sie nicht mehr kriegen«, sagte Samson.
    Er und Nate hockten sich auf die andere Seite der Leiche. Sie rollten sie auf das Surfbrett. Jeremys Magen zog sich zusammen, als er die gebrochenen Beine hin und her rutschen sah. Aber er war erleichtert, dass der Troll mit dem Gesicht nach unten lag und man seinen Penis nicht sehen konnte. Er hatte einen dunklen Fleck auf einer Pobacke. Ein Muttermal?
    »Er wird runterrutschen, wenn wir ihn nicht festbinden«, sagte Nate. »Ich konnte kein Seil finden. Trägt einer von euch einen Gürtel?«
    »Ja«, sagte Samson. »Aber der wird nicht um ihn und um das Brett herumreichen.«
    »Wir brauchen ein paar davon.«
    »Ich hab einen«, sagte Jeremy.
    »Ich auch«, sagte Shiner.
    »Tut mir leid«, meinte Randy und hob seine Jacke, als müsste er beweisen, dass er wirklich keinen Gürtel hatte. Während Jeremy seinen Gürtel auszog, beobachtete er Shiner, wie sie den Anorak über die Taille hob, ihren Gürtel öffnete und ihn aus den Schlaufen der Jeans zog. Sie trug ein kariertes Hemd. Eine Seite war nicht in die Hose gesteckt und ein wenig hochgerutscht. Nahe ihrer Hüfte war ein kleines Stück Haut zu sehen. Dann zog sie den Anorak wieder herunter.
    »Wirst du sie zurückbringen?«, fragte sie Nate, als sie ihm den Gürtel gab.
    »Ich werde es versuchen.«
    »Es war ein Geschenk von meiner Schwester«, fügte sie hinzu.
    Ihre Schwester. Die, die verschwunden war. Die die Trolle geschnappt hatten. Als Jeremy vorhin davon gehört hatte, war Shiner eine Fremde gewesen. Jetzt war sie etwas Besonderes, und der Verlust ihrer Schwester tat ihm leid.
    Nate schnallte Jeremys Gürtel an Samsons. Samson hob ein Ende des Surfboards vom Sand, und Nate zog die Gürtel darunter durch. Samson senkte das Board wieder, Nate schob die Leiche zurecht, zog beide Gürtelenden hoch und befestigte sie über dem Rücken des Trolls. Er benutzte Shiners Gürtel, um die Füße des Trolls an das Ende des Boards zu schnallen.
    »Okay«, sagte er. »Alles klar.«
    »Noch nicht ganz«, sagte Tanya. Sie ging um die Leiche herum und auf Jeremy zu. »Gib mir die Karte«, sagte sie.
    Er war verwirrt. Welche Karte? Meinte sie nicht die Trillerpfeife? Dann erinnerte er sich. Er griff in seine Tasche, holte die Trolljäger-Visitenkarte heraus und gab sie ihr.
    Sie lächelte ihn an.
    »Hier«, sagte er. »Du kannst auch deine Pfeife wiederhaben.« Er zog die Kette über den Kopf und ließ sie in ihre Hand fallen.
    »Ich nehme an, du hast sie nicht gebraucht«, sagte sie und legte die Kette um ihren Hals. Ein Finger der Hand, die die Karte hielt, zog den Ausschnitt des Sweatshirts vom Hals, und sie ließ die Trillerpfeife in den Ausschnitt gleiten. »Sagen wir mal, du hast die Einweihung hinter dir.«
    »Wir haben alle eine Einweihung hinter uns«, sagte Nate. Tanya trat vor das Surfboard und hockte sich hin. Sie griff nach vorn und drehte das Gesicht des Trolls zu sich hin. Dann zog sie an seinem Kinn, und der Mund öffnete sich. Sie steckte die Karte hinein und klappte den Mund wieder zu.
    »Ich bin nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher