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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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den Eindruck einer Frau, die die Dinge so nahm, wie sie waren, ihre Nerven waren vermutlich so gut wie die von Mae Walters schlecht. Was den Doktor, ihren Mann, betraf, so sah er für Masters’ Geschmack viel zu gut aus, denn der gute Masters war auf Grund seiner eigenen Häßlichkeit einfach allergisch gegen gutaussehende Männer. Nach seiner Erfahrung gerieten solche Männer nur allzuleicht in Schwierigkeiten.
    »Sagten Sie nicht, hier war eine Party gestern abend?« fragte Masters.
    »Hier nicht«, sagte Dr. Richmond. »Bei mir, nebenan. Auf unserer Terrasse, um genau zu sein. Es waren nur ein paar Nachbarn zum Bier da.«
    »Welche Nachbarn?«
    »Die, die hier sind, plus Larry und Lila Connor.«
    »Ist während der Party irgend etwas vorgefallen, das ein Licht auf die späteren Geschehnisse werfen könnte?«
    »Auf keinen Fall etwas, woraus wir schließen konnten, daß Larry hingehen und Lila umbringen würde. Keiner von uns wäre überrascht gewesen, wenn sich die beiden getrennt hätten, aber Mord – nein, bestimmt nicht.«
    »Soso. Sie scheinen Einwände zu haben, Dr. Richmond. Bitte, seien Sie offen zu mir; es könnte uns allen viel Zeit und Mühe sparen. Hatten die Connors während der Party einen Streit?«
    »Nein. Gleich zu Beginn gab es zwar einen etwas prekären Moment, doch daraus entwickelte sich weiter nichts.«
    »Was war denn da los, Doktor?«
    Jack Richmond zögerte. Prompt nahm Mae Walters den Faden auf.
    »Jack meint«, sagte sie, »daß Lila meinem Mann Avancen gemacht hat. Sie hat sich einfach schamlos benommen. Sie hat Stanley jedesmal Avancen gemacht, wenn er in ihre Nähe kam.«
    Selbst bei wohlwollendster Beurteilung von Stanley Walters’ Erscheinung und selbst unter Berücksichtigung der Unberechenbarkeit weiblicher Drüsenfunktionen kam Masters diese Anschuldigung unglaubwürdig vor. Er hegte den Verdacht, daß Stanley lediglich ein willfähriges Werkzeug gewesen war, um Mae Walters auf die Palme zu bringen.
    »Hat sie das wirklich getan, Mrs. Walters?« fragte Masters freundlich. »Hier, vor sieben Personen, ihren eigenen Mann eingerechnet?«
    »Lila war schamlos, sage ich Ihnen. Sie hatte so viel Anstandsgefühl wie eine streunende Katze. Ich wundere mich nur, daß Larry sie nicht schon viel eher umgebracht hat.«
    »Aber Mae!« sagte Stanley impulsiv und ganz gewiß undiplomatisch. »Von mir aus kannst du mich hier zum Idioten stempeln, denn der bin ich nun mal, aber Lila brauchst du nun wirklich nicht schlechter zu machen, als sie war. Sie war eben so, sie konnte nichts dafür. Es hatte nichts zu bedeuten.«
    »Ja, Mae«, sagte Vera Richmond, »du darfst nicht übertreiben. Du weißt genau, daß Lila nichts weiter verbrochen hat, als Stanley einen völlig harmlosen Kuß zu geben. Und dann, Leutnant, haben wir sogar alle angefangen, uns gegenseitig abzuküssen, und ich muß sagen, Mae, es scheint dir ebenso gut gefallen zu haben wie uns.«
    Mae Walters schoß einen wütenden Blick zu ihr hinüber.
    »Und es ist nichts weiter vorgefallen, das ich vielleicht noch wissen sollte?« fragte Masters.
    »Gar nichts, Leutnant«, sagte Vera. »Es war einfach eine kleine Gartenparty. Gangster hatten wir nicht geladen.«
    »Aber offensichtlich einen Mörder«, sagte Masters.
    »Larry?« Vera runzelte die Stirn. »Vielleicht stellt sich heraus, daß Larry Lila tatsächlich umgebracht hat, aber ich weigere mich, in ihm einen Mörder zu sehen.«
    Diese Art, die Dinge zu nehmen, war so unlogisch, wenn nicht absurd, daß es Masters die Sprache verschlug. Sogleich sprang Nancy in die Bresche, mit einem Gesicht, als genüge sie einer unangenehmen Pflicht.
    »Es stimmt nicht ganz, daß nichts weiter passierte«, sagte Nancy. »Ich meine, in einer solchen Situation kann sich doch jede Kleinigkeit als wichtig erweisen, nicht wahr?«
    »Meine liebe Nancy, die Frage ist nur, ob es richtiger ist, darüber zu sprechen oder den Mund zu halten«, sagte Vera Richmond.
    »Ich würde es vorziehen, wenn Mrs. Howell spräche«, sagte Masters. »Ja? Bitte, fahren Sie fort.«
    »Ich mußte nur eben an das denken, was Larry mir auf der Bank gesagt hat«, sagte Nancy. »Weißt du noch, Jack?«
    »Ja, ich weiß es noch«, sagte Jack. »Ich hatte gehofft, du hättest es vergessen.«
    »Nun ja, es war ziemlich peinlich, als ihr, du und Lila, euch so an uns rangeschlichen und uns belauscht habt.«
    »Wir sind nicht geschlichen, wir sind gegangen.«
    »Ich möchte wissen, was gesagt wurde«, fiel Masters ein.
    »Um ehrlich

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