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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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gegangen, und ich hatte nichts zu tun. Da bin ich zu Larrys Büro gefahren. Vorder- und Hintertür waren verschlossen, und auf mein Klopfen bekam ich keine Antwort. Wie ich schon sagte, fand ich jedoch seinen Wagen auf dem Parkplatz in der Seitenstraße. Ich nahm an, daß er irgendwo in der Nähe sei. Ich muß aber zugeben, daß ich das jetzt bezweifle.«
    »Ich ebenso. Trotzdem, das mit dem Wagen ist merkwürdig. Wenn er sich davonmachen wollte, warum hat er ihn nicht mitgenommen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht kriegen Sie den Grund heraus?«
    Masters wandte sich an Jack Richmond. »Und jetzt zu Ihnen, Doktor. Sind Sie sofort zu Bett gegangen?«
    »Leider nein«, sagte Jack. »Ich wurde zu einer Entbindung gerufen. Das war kurz nach ein Uhr. Es stellte sich heraus, daß sich die Wehen in die Länge zogen, und ich mußte etwa zwei Stunden im Krankenhaus warten, bis ich die Patientin entbinden konnte. Als ich nach Hause kam, bin ich todmüde ins Bett gefallen. Und hier, fürchte ich, habe ich dann nichts mehr bemerkt, was meine Neugier erweckt hätte, wenn’s das ist, was Sie wissen wollen.«
    »Genau. Vielen Dank, Doktor.«
    Um die Hausecke herum erschien jetzt der Coroner, gefolgt von zwei Polizisten, einer in Zivil, der andere in Uniform. Masters ging ihnen entgegen. Die Beamten verschwanden im Haus, und Masters kam auf die Terrasse zurück.
    »Das wäre im Augenblick alles«, sagte Masters. »Sie alle haben aufregende Stunden hinter sich. Am besten gehen Sie wohl nach Hause und ruhen sich aus.«
    Er machte kehrt und folgte dem Coroner und den beiden Polizeibeamten, wobei er eine Figur machte, die weder dem Unschuldigen Zuversicht, noch dem Schuldigen Angst einflößen konnte.

7
    Eine Stunde später ging er wieder. Der Coroner war bereits fort, und die beiden Polizeibeamten beendeten eben ihre Arbeit und schlossen das Haus ab. Ein langer Sommertag ging jetzt seinem Ende zu, und Masters fuhr die kurze Strecke bis in die Stadt mit eingeschalteten Scheinwerfern. Sein Ziel war der Büroblock, in dem Larry Connors Büro lag. Er bog in die schmale Straße dahinter ein und parkte auf dem kleinen Platz, wo noch immer Larry Connors Buick stand.
    Er stieg aus und trat an den Wagen heran. Die Fenster waren hochgekurbelt und alle vier Türen abgeschlossen. Durch die vordere Scheibe spähte er auf den Fahrersitz, doch war dort nichts Ungewöhnliches zu sehen. Auf der von der Oberseite des Armaturenbrettes gebildeten Ablage stand eine offene Kleenex-Schachtel, aus deren Schlitz ein Tuch herausragte. Auf dem rechten Vordersitz lag ein zerdrücktes Zigarettenpäckchen. Das war alles.
    Masters richtete sich auf und stöhnte, weil sein Rücken dabei so schmerzte. Auch ein Zeichen fortschreitender Jahre. Dann ging er auf die Tür an der Rückseite des Gebäudes zu. Sie war, wie Nancy gesagt hatte, verschlossen. Mit müden Schritten ging er ums Haus herum zur Vordertür und versuchte hier sein Glück. Ebenfalls zu. Das Schloß machte einen soliden Eindruck. Keiner der Schlüssel, die er bei sich hatte, würde passen, und die Tür aufbrechen, wäre wohl eine etwas zu drastische Demonstration polizeilicher Gewalt gewesen. Zufällig kannte Masters den Hausbesitzer; gewiß hatte der einen Schlüssel. Er ging ins gegenüberliegende Hotel und betrat eine der Telefonzellen in der Halle.
    Der Hausbesitzer, ein Mann namens Beyer, schien nicht gerade begeistert über Masters’ Bitte, doch er versprach, sofort zu kommen.
    »Kommen Sie bitte an die Hintertür«, sagte Masters.
    Bevor er wieder auf seinen Posten zurückkehrte, erstand er noch eine Zehn-Cent-Zigarre, zündete sie jedoch nicht an. Nachdenklich kaute er darauf herum, während er, an den Kotflügel seines Wagens gelehnt, auf Beyer wartete. Nach zwanzig Minuten erschien der Mann mit den Schlüsseln.
    »Was hat denn das eigentlich zu bedeuten, Leutnant?«
    »Mr. Connor ist gestern abend hierhergekommen«, sagte Masters. »Wie Sie sehen, steht sein Wagen auch da. Doch seither hat ihn niemand mehr gesehen. Wir hielten es für das beste, einmal nachzusehen.«
    »Ich betrete nicht gerne eigenmächtig die Räume meiner Mieter.«
    »Ich werde ohne triftigen Grund nichts anrühren.«
    Beyer schloß auf und trat zur Seite, um Masters den Vortritt zu lassen. Drinnen blieb der Leutnant zunächst einmal stehen, doch er vernahm in der Hitze und der stickigen Dunkelheit keinen Laut, nur Beyers Atem. Vor sich nahm er undeutlich einen unförmigen Gegenstand wahr.
    »Der Lichtschalter ist

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