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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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stellte die Schachtel wieder hin und besah sich die Weinbrandflasche. Er hatte Larry Connor nicht gekannt, war aber nichtsdestoweniger enttäuscht von ihm. Seine Frau hatte er brutal ermordet, für seinen eigenen Tod jedoch hatte er eine weit angenehmere Methode gewählt: Er hatte das Zeug in Weinbrand genommen!
    Wieder im Büro, bediente sich Masters des Telefons auf dem Schreibtisch. Er rief den Coroner, der eben in freudiger Erwartung eines leckeren Abendessens heimgekehrt sein mußte, zu Hause an. Der Coroner, ein reizbarer Mann, reagierte recht unfreundlich auf diese zweite Störung, so kurz nach der ersten, sagte jedoch, er käme sofort herüber. Masters drückte kurz die Gabel nieder, dann wählte er die Nummer der Polizeistation. Er fragte den Mann vom Sonntagsdienst, ob die beiden Beamten, die er im Connorschen Haus zurückgelassen hatte, schon wieder eingetroffen seien. Sie waren noch nicht da. Er fragte, ob der Chef noch da sei. Das war kaum anzunehmen, und er erhielt auch prompt eine verneinende Auskunft. Er erklärte dem Mann, wohin er die beiden Beamten schicken sollte, wenn sie kamen, und legte auf.
    Masters setzte sich in Larry Connors Drehstuhl, legte die Füße hoch, schloß die Augen und kaute auf seiner Zigarre herum.
    Warum, überlegte er, hatte sich Larry Connor für seinen Selbstmord ausgerechnet sein Büro ausgesucht? Warum hatte er sich, nachdem er seine Frau getötet hatte, nicht einfach zu Hause umgebracht? Mörder, die Selbstmord verüben, tun dieses gewöhnlich noch während desselben Wutanfalls, in dem sie den Mord verübt haben. Gewiß, auf ein Schema konnte man sich dabei nicht verlassen. Selbstmörder waren immer, zumindest zeitweise, psychopathisch, der eine in dieser, der andere in jener Hinsicht, und die Methoden, die sie sich zur Ausführung ihrer Absicht ausdachten, waren oft die absurdesten. Sie sprangen aus Fenstern und von Mauervorsprüngen.
     
    Sie nahmen in öffentlichen Bedürfnisanstalten Gift. Sie schnitten sich in Hotels, wo sie einzig zu diesem Zweck ein Zimmer genommen hatten, die Pulsadern auf. Die Liste der abartigen Verhaltensweisen konnte noch beliebig verlängert werden. Larry Connor war kopf- und planlos davongelaufen; es war gut möglich, daß er sich erst in seinem Büro zum Selbstmord entschlossen hatte.
    Gesetzt jedoch der Fall, das traf zu: Wie hatte er sich dann das Mittel dazu besorgt? Nun, das war nicht schwer. Chloralhydrat war in jeder Kneipe mit entsprechend niedrigem Niveau zu haben. Außerdem, lag nicht der Verdacht nahe, daß dies nicht das erstemal war, daß Larry Connor an Selbstmord gedacht hatte? Vermutlich war er schon zuvor auf die Idee gekommen, daß man mit Chloralhydrat auf verhältnismäßig angenehme Art und Weise aus dieser Welt gehen könne und hatte sich, nebst einer Flasche Weinbrand, einen Vorrat davon angelegt. Aber dies waren alles rein akademische Fragen. Larry war tot; dort lag er. Er hatte eine tüchtige Dosis Chloralhydrat geschluckt, und mehr wußte man nicht.
    Masters hörte den Coroner an der Hintertür und ging durch den Lagerraum nach hinten, um ihn einzulassen. Der Coroner, klein, grau und verkniffen, schob sich eilig herein und machte sich verdrossen an die Arbeit; er hatte noch einen Tropfen Sauce am Kinn. Masters hielt sich in der Nähe der Hintertür. Hier, so hatte er entdeckt, war etwa achtzehn Zoll von der Tür entfernt ein Fenster in der Wand, in dessen untere Hälfte eine Klimaanlage eingelassen war. Das Fenster lag genau gegenüber der Tür zum Büro, also würde die Kaltluft, wenn die Bürotür offenstand, direkt durch sie hindurchgeblasen werden und konnte beide Räume kühl halten. Abermals fiel Masters die drückende Hitze auf. Er drehte an ein paar Knöpfen, der Ventilator begann sich zu drehen, und dankbar spürte er die kalte Luft hereinströmen. Er ließ den Apparat eingeschaltet und ging ins Büro zurück. Der Coroner kniete neben dem Sofa.
    »Verdammt noch mal, schöner Mist, den wir da am Hals haben!« knurrte der Coroner. »Sieht ja fast aus wie ‘ne Vendetta.«
    »Wohl nur ein kleiner Familienzwist. Dieser Fall hier wird Ihnen vermutlich mehr Schwierigkeiten machen. Ein Tod durch Erstechen ist leicht zu erkennen, doch der hier, an den müssen die Herren Doctores ‘ran.«
    »Sieht aus wie Herzinfarkt, aber in Anbetracht der Umstände würde ich sagen, Gift.«
    »Meiner Meinung nach ist es beides. Ersteres hervorgerufen durch letzteres. Die Schachtel steht nebenan, im Waschräum; ebenfalls der

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