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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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ausdehnt.«
    »Das habe ich Bover auch erklärt.«
    »Nein, im Ernst, Robin. Nicht nur die Robin Broadhead AG, auch nicht mehr nur die Gateway-Gesellschaft. Die Regierung mischt sich ein. Die Staaten treten an. Und auch nicht bloß die Unterzeichner des Gateway-Abkommens. Das könnte vor die UNO kommen.«
    »Ach, hör aber auf, Morton! Können sie denn das?«
    »Natürlich können sie, Robin. Enteignungsrecht des Staates. Ihr Freund Bover ist auch nicht gerade hilfreich. Er beantragt einen Vermögensverwalter für Ihren gesamten Besitz, damit die Ausbeutung ordnungsgemäß erfolgt.«
    Der Saukerl. Er musste gewusst haben, dass das im Gange war, während er das von mir bezahlte Essen verschlungen hatte.
    »Was heißt ›ordnungsgemäß‹? Was habe ich denn falsch gemacht?«
    »Kurze Liste, Robin.« Er zählte an den Fingern ab. »Erstens: Sie haben Ihre Befugnisse überschritten, als Sie der Herter-Hall-Gruppe mehr Handlungsfreiheit ließen, als vorgesehen war, was, zweitens, zu deren Ausflug in den Hitschi-Himmel führte, samt allen möglichen Folgen, und damit, drittens, eine Situation ernsthafter nationaler Gefahr heraufbeschwor. Streichen Sie das. Ernsthafte Gefahr für die Menschheit .«
    »Das ist doch Quatsch, Morton!«
    »So hat er es im Antrag formuliert«, sagte er nickend, »und es kann sein, dass wir jemanden davon überzeugen können, es sei Quatsch. Früher oder später. Aber im Augenblick ist es Sache der Gateway-Gesellschaft, zu handeln oder nicht zu handeln.«
    »Was bedeutet, dass ich wohl besser zum Senator gehe.« Ich schaltete Morton ab und rief Harriet, um mich nach meinen Terminen zu erkundigen.
    »Ich kann Ihnen gleich das Sekretariatsprogramm des Senators geben«, sagte sie lächelnd und verschwand. An ihrer Stelle erschien eine eher skizzenhafte Darstellung eines hübschen, schwarzhäutigen Mädchens. Es war eine schwache Simulation, nicht zu vergleichen mit den Programmen, die Essie schrieb. Aber Praggler war ja auch nur U. S.-Senator.
    »Guten Tag«, sagte sie. »Der Senator hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass er sich heute Abend in Ausschuss-Angelegenheiten in Rio de Janeiro befindet, Ihnen aber morgen Vormittag gerne zur Verfügung steht, wenn Ihnen das recht ist. Sagen wir, um zehn Uhr?«
    »Sagen wir um neun«, erwiderte ich etwas erleichtert. Ich hatte mir ein bisschen Sorgen wegen Pragglers Versäumnis gemacht, sich sofort bei mir zu melden, aber nun begriff ich, dass er einen guten Grund dafür hatte: das üppige Leben von Ipanema.
    »Harriet?« Als sie wieder auftauchte, fragte ich: »Wie geht es Mrs. Broadhead?«
    »Keine Veränderung, Robin«, sagte sie lächelnd. »Sie ist wach und verfügbar, wenn Sie mit ihr sprechen wollen.«
    »Darauf kannst du dein kleines, elektronisches Hinterchen verwetten«, gab ich zurück. Sie nickte und löste sich auf. Harriet ist ein wirklich gutes Programm; sie versteht nicht immer alle Worte, aber sie kann nach dem Ton meiner Stimme eine Ja-Nein-Entscheidung treffen, und als Essie erschien, sagte ich: »S. Ya. Laworowna, du leistest großartige Arbeit.«
    »Aber sicher, lieber Robin«, bestätigte sie stolz. Sie stand auf und drehte sich langsam. »Wie deine Ärzte, was du an mir sehen kannst.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis ich begriff. Es gab keine Lebenserhaltungsschläuche! Sie trug an der linken Körperseite Gewebeformungsgips, aber von den Maschinen war sie endlich befreit!
    »Mein Gott, Mädchen, was ist geschehen?«
    »Vielleicht eine Heilung«, erwiderte sie gelassen. »Aber das ist nur ein Versuch. Die Ärzte sind soeben gegangen, und ich soll das sechs Stunden lang ausprobieren, dann wollen sie mich wieder untersuchen.«
    »Du siehst phantastisch aus.« Wir plauderten einige Minuten lang belangloses Zeug. Sie erzählte mir von den Ärzten, ich ihr von Brasilia, während ich sie mir so gründlich ansah, wie das in einem PV-Tank ging. Sie stand immer wieder auf, um sich zu recken und ihre Freiheit zu genießen, bis ich mir Sorgen machte.
    »Bist du sicher, dass du das alles tun sollst?«
    »Man hat mir erklärt, dass ich eine Weile nicht an Wasserskifahren oder Tanzen denken darf, aber vielleicht ist nicht alles verboten, was Spaß macht.«
    »Essie, du unkeusches Mädchen, ist das ein lüsterner Blick, den ich entdecke? Fühlst du dich dafür wohl genug?«
    »Ganz wohl, ja. Wohl. Nicht wohl «, erläuterte sie, »aber vielleicht so, als hätten wir beide vor ein, zwei Tagen eine Nacht lang durchgezecht. Ein bisschen

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