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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Beträgen die Grundlage deines jetzigen Vermögens darstellt.«
    »Das weiß ich auch, Sigfrid.«
    »Möchtest du mir sagen, was du sonst noch darüber weißt?«
    Pause.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich es kann, Sigfrid.« Wieder eine Pause. Ich bin von grenzenloser Angst erfüllt, aber über die objektive Realität kann ich sprechen. »Ich weiß nicht, wie viel du über Singularitäten weißt, Sigfrid.«
    »Vielleicht sagst du das, was ich deiner Meinung nach wissen sollte, Bob.«
    Ich drücke die Zigarette aus und zünde die nächste an.
    »Nun, wir, du und ich, wissen, dass alles in deinen Datenspeichern liegt, wenn du wirklich Bescheid wissen willst, aber trotzdem … Der Haken bei Schwarzen Löchern ist der, dass sie Fallen sind. Sie krümmen das Licht. Sie krümmen die Zeit. Sobald du drinnen bist, kannst du nicht mehr heraus. Nur … Nur …«
    »Du kannst ruhig weinen, wenn du willst«, sagt Sigfrid nach einer Weile, und da merke ich erst, dass ich weine.
    »Mensch«, schluchze ich und schneuze mich in eines der Papiertücher, die er immer für mich bereitlegt. Er wartet.

Bemerkungen über Ernährung
    Frage: Was haben die Hitschi gegessen?
    Professor Hegramet: Ungefähr das Gleiche wie wir, würde ich sagen. Alles. Ich glaube, sie waren Allesfresser, sie aßen alles, was sie fanden. Wir wissen über ihren Speiseplan gar nichts, aber man kann Schlüsse aus den Schalen-Flügen ziehen.
    Frage: Schalenflüge?
    Professor Hegramet: Es gibt mindestens vier nachgewiesene Flüge, die nicht zu einem anderen Stern geführt haben, aber das Sonnensystem verließen. Dorthin, wo die Kometenschale ist, ein halbes Lichtjahr entfernt. Die Flüge sind als Misserfolge eingestuft worden, aber dafür halte ich sie nicht. Ich habe den Ausschuss gedrängt, dafür Wissenschaftsprämien zu verteilen. Drei schienen in Meteorenschwärmen zu landen, der andere kam bei einem Kometen heraus, alle hunderte von AE weit draußen. Meteoritenschwärme sind natürlich in der Regel Überreste alter, toter Kometen.
    Frage: Wollen Sie damit sagen, die Hitschi hätten Kometen gegessen?
    Professor Hegramet: Das gegessen, woraus die Kometen bestehen. Kennen Sie die Bestandteile? Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff – dieselben Elemente, die Sie heute zum Frühstück verzehrt haben. Ich glaube, sie benutzten Kometen als Grundstoff, um herzustellen, was sie aßen. Ich glaube, eine dieser Missionen zur Kometenschale wird früher oder später eine Hitschi-Nahrungsmittelfabrik entdecken, und dann wird es für uns vielleicht nie mehr Hunger geben.
    »Nur bin ich herausgekommen«, sage ich.
    Und Sigfrid macht etwas, das ich von ihm nie erwartet hätte; er gestattet sich einen Witz.
    »Das ist ziemlich offenkundig, angesichts der Tatsache, dass du hier bist«, sagt er.
    »Das ist unheimlich anstrengend, Sigfrid«, erwidere ich.
    »Für dich gewiss, Bob.«
    »Wenn ich wenigstens etwas zu trinken hätte.«
    Klick.
    »Im Schrank hinter dir steht sehr guter Sherry. Nicht aus Trauben, leider; der Gesundheitsdienst ist nicht für Luxus. Aber du wirst vom Naturgasursprung nichts merken. Und für die Beruhigung der Nerven ist er ein wenig mit THC versetzt.«
    »Guter Gott.« Ich kann mich nicht einmal mehr wundern. Der Sherry ist wirklich ausgezeichnet. Ich spüre, wie die Wärme mich erfüllt.
    »Gut«, sage ich und stelle das Glas weg. »Als ich nach Gateway zurückkam, hatte man die Expedition abgeschrieben. Wir waren fast ein Jahr überfällig. Weil wir beinahe innerhalb des Ereignishorizonts gewesen waren. Verstehst du etwas von Zeitdehnung? … Lass nur, das war eine rhetorische Frage. Ich meine, was passierte, war die Erscheinung, die man Zeitdehnung nennt. Wenn man so nah an eine Singularität herankommt, hat man es mit einem Zwillingsparadoxon zu tun. Wenn für uns vielleicht eine Viertelstunde verstrichen war, ist anderswo fast ein ganzes Jahr vergangen – auf Gateway oder hier oder sonst irgendwo im nichtrelativistischen Universum, meine ich. Und …« Ich trinke wieder, dann fahre ich tapfer fort: »Und wenn wir noch weiter hinuntergegangen wären, wären wir immer langsamer geworden. Noch näher, und die fünfzehn Minuten wären ein Jahrzehnt gewesen. Noch ein wenig näher, und es wäre ein Jahrhundert geworden. So knapp war das, Sigfrid. Wir saßen fast in der Falle, wir alle miteinander.
    Aber ich bin herausgekommen.« Mir fällt etwas ein, und ich schaue auf die Uhr. »Übrigens ist meine Stunde seit fünf Minuten

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