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Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin
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Sachsen, nicht.«
    Um Salomos Mund zuckte ein Lächeln. »Dennoch habt Ihr Herzog Burchard dazu gebracht, sich Euch kampflos zu unterwerfen. Nicht wenige haben den Krieg schon da für unvermeidlich gehalten.«
    Heinrich stand auf und humpelte zum Fenster. Sekundenlang waren nur seine breiten Schultern zu sehen. Abendsonnenstrahlen verfingen sich in seinem Haar und färbten es dunkelrot. Als er sich wieder zu Salomo umdrehte, war sein Gesicht maskenhaft starr. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum Ihr gerade jetzt auf Burchard zu sprechen kommt?«
    Salomo lehnte sich zurück. »Es ist nicht einmal zwei Wochen her, dass eben jener Herzog Burchard Euch mit Waffengewalt gegenüberstand. Gewiss, er hat sich ergeben, aber welcher Mann denkt gern an eine Niederlage zurück? Und heute bedroht ein Meuchelmörder Euer Leben. Kein Befehl auf der Welt wird verhindern, dass es Gerüchte geben wird, wenn nicht in der Stadt, so doch hier in diesen vier Wänden, wo jeder weiß, was heute passiert ist. Und da der Herzog heute Abend auf dem Bankett anwesend sein wird, wüsste ich gern, wie Ihr zu ihm steht.«
    »Und wie steht Ihr zu ihm?« Heinrich lächelte mit schmalen Lippen. »Wenn ich richtig unterrichtet bin, lagt Ihr selbst einmal im Streit mit Burchard. Käme es Euch vielleicht gelegen, wenn er sich als Drahtzieher herausstellt? Schon sein Vater wurde hingerichtet. Warum nicht auch der Sohn?«
    Salomo schloss seine Finger fester umeinander. Dicke Adern pochten unter seiner schlaffen Haut. »Wie ich zu Burchard persönlich stehe«, sagte er steif, »tut nichts zur Sache. Ich will den Frieden wie Ihr. Aber mir ist daran gelegen, einen Skandal in meinem Haus zu vermeiden.«
    Einen Augenblick lang hielt der König seine harte Fassade aufrecht, dann entspannten sich seine Züge. »Ich wollte Eure Treue nicht anzweifeln, Bischof von Konstanz. Und ich hoffe, Ihr glaubt mir, wenn ich sage, dass ich nicht weiß, wer den Mörder gedungen hat. Ich habe viele Feinde, und ich werde mir noch mehr machen. Welfen, Schwaben, Bayern, sie alle fürchten um ihre Unabhängigkeit, ihre Macht. Auch die Kirche steht mir mit Misstrauen gegenüber.« Er wehrte Salomos Protest mit beiden Händen ab. »Ich habe mich in Fritzlar nicht salben lassen, und ich weiß, dass ich mir damit Feinde gemacht habe. Dieser Mörder kann von jedem gedungen worden sein, sogar von Männern der Kirche. Und ich kann jetzt zwei Dinge tun. Ich kann anfangen, alles und jeden zu verdächtigen, oder ich kann meine Pflicht als König nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen und auf Gott vertrauen. Wozu ratet Ihr mir, Bischof?«
    Salomo nickte vor sich hin. »Ihr seid ein weiser Mann, mein Herr und König. Ich werde für Euch beten. Und wenn ich mehr tun kann, so verfügt über mich.«
    Die beiden Männer schwiegen; stumm hingen sie ihren Gedanken nach. Von der Straße her waren gedämpfte Stimmen zu hören. Heinrich kehrte zu seinem Stuhl zurück und setzte sich, wobei er versuchte, seinen Fuß nicht zu belasten. Über sein Gesicht lief ein Zucken aus körperlichem Schmerz und unterdrückter Wut. Der Fürstbischof musterte ihn verstohlen, sagte aber nichts.
    »Glaubt Ihr an Eingebungen?«, fragte Heinrich plötzlich.
    Salomo blickte überrascht auf. »Wenn Ihr meint, ob wir Menschen von Gott berührt werden können, dann lautet meine Antwort ja. Es hat immer wieder Auserwählte gegeben.«
    »Und haltet Ihr es für möglich, dass Graf Udalrich zu diesen Auserwählten gehört?«
    »Graf Udalrich?« Salomo versteifte sich. »Ich verstehe Euch nicht.«
    »Ihr wisst sicher, dass er mir das Leben gerettet hat. Ich begreife nur beim besten Willen nicht, wie er den Mörder bemerkt haben kann.«
    »Ihr glaubt doch nicht …«
    »Was wisst Ihr über die Gefangenschaft des Grafen?«
    »Nichts, er spricht nicht über diese Zeit. Aber egal, welche Verletzungen er davongetragen hat, er ist treu. Treu!«
    »Ihr werdet ja richtig hitzig, Fürstbischof.« Heinrich lächelte, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen.
    Salomo erhob sich. »Er ist ein Freund, und er ist ein Mann, dem ich jederzeit mein Leben anvertrauen würde. Und ich hätte gedacht, dass Ihr diese Erfahrung heute auch gemacht habt.«
    Heinrich antwortete mit einer vagen Handbewegung. »Was Burchard angeht«, sagte er plötzlich, »so erwarte ich, dass Ihr auch ihm gegenüber Stillschweigen bewahrt. Wenn er über das, was heute geschehen ist, Bescheid weiß, ist das umso interessanter.«
    Salomo verneigte sich.
    »Dann

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