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Die Geächteten

Die Geächteten

Titel: Die Geächteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hillary Jordan
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der Gewalt hatten, und sie haben geredet. Dieser fils de pute Stanton hat sie an einen reichen Geschäftsmann in Havanna verkauft. Paul sucht sie.«
    Hannah atmete tief ein und aus, schwindlig vor Erleichterung, doch Simone war sichtlich verärgert. Sicher dachte sie, das sei eine vergebliche Jagd, die eines Dummkopfes: Paul, der zu weich war, um sich an den Kodex zu halten.
    »Sie wird ganz bestimmt mit dem Auto zu einem Bordell in New Orleans gefahren, das sich auf Verchromte spezialisiert hat. Es bedient fremde Geschäftsleute und Touristen, die nach etwas Besonderem Ausschau halten … nach etwas Exotischem. Rote sind sehr gefragt.«
    Hannah spürte erneut Übelkeit in sich aufsteigen und schluckte, um sich nicht übergeben zu müssen. Sie hatte einen fauligen Geschmack im Mund, und ihr ganzer Körper war schweißgebadet. Sie zitterte, und Simone hob das Laken hoch, das sie bedeckte, und schaute darunter. » Mon Dieu , du bist ja klatschnass, und genauso das Bett. Wir müssen unter die Dusche gehen.«
    Simone versuchte ihr aufzuhelfen, doch Hannah fuhr entsetzt zurück und zog das Laken fest an sich, als ihr bewusst wurde, dass sie halb nackt war. Simone ließ einen Arm unter ihre Achselhöhlen gleiten und zog sie bestimmt nach oben. »Sei nicht albern. Wir sind doch Frauen. Und außerdem habe ich dich bereits nackt gesehen.«
    Das Blut strömte in Hannahs Gesicht, als ihr klar wurde, dass Simone sie ausgezogen haben musste. Warum hatte sie das getan, und warum nur von der Taille abwärts? Vielleicht weil … Panik ergriff sie. Simone war eine Lesbe, sie beide waren ganz allein, Hannah stand unter Beruhigungsmitteln, war hilflos, in der Falle. »Nein«, schrie sie und versuchte sich zu befreien.
    Simones Griff wurde fester, und sie schüttelte Hannah. »Was glaubst du, wer dir die Pisse abgewischt hat? Jetzt komm schon.«
    Befeuert durch diese Erniedrigung – Gott, sie musste sich selbst eingenässt haben – verwandelte sich Hannahs Panik in Hysterie. Sie musste weg von hier, jetzt sofort, doch ihr Körper tat genau das Gegenteil. Er taumelte aufwärts, statt weg von Simone zu ihr hin, und spannte sich an in dem Bestreben, ihr zu gehorchen.
    Simone runzelte die Stirn und betrachtete sie eingehend. »Hör auf herumzuzappeln«, sagte sie. Hannah tat, wie befohlen. »Schließ deine Augen.« Hannah schloss die Augen. »Spreiz deine Beine.« Sie spreizte die Beine unter dem Laken. »Ostie! Merde alors!« Simone schreckte angewidert zurück. Hannah zuckte zusammen, verängstigt, dass die andere Frau nicht mit ihr zufrieden sein könne, und zwang ihre Beine noch ein Stück weiter auseinander, bis die Muskeln an den inneren Oberschenkeln brannten. »Hör auf!«, rief Simone aus, dann wurde ihre Stimme ruhiger. »Hör auf, Hannah. Entspann dich.« Ihre Muskeln wurden schlaff. Mit einer Sanftmut, die Hannah Simone nicht zugetraut hätte, ergriff diese ihre Beine und drückte sie wieder zusammen. »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie. »Du hast nichts falsch gemacht.«
    Simone setzte sich auf die Bettkante und starrte Hannah mit einem gehetzten Gesichtsausdruck an, als würde sie etwas anderes oder jemand anderen sehen. »Sie haben dir nicht nur ein Beruhigungsmittel gegeben, sie haben dich wie eine Leibeigene behandelt. Weißt du, was das bedeutet?« Hannah schüttelte den Kopf. »Sie haben dir noch etwas anderes gegeben, eine Droge, die besonders gern bei Vergewaltigungen eingesetzt wird. Wenn du auf dieser Droge bist, hast du keinen eigenen Willen mehr, du machst, was sie sagen, weil du dich nicht wehren kannst. Du möchtest dich wehren, du möchtest um dich schlagen und um Hilfe schreien, doch stattdessen bittest du sie weiterzumachen, weil sie dir sagen, du sollst um mehr betteln. Du bist die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein, siehst dir selbst dabei zu, und du hasst dich dafür, dass du ihnen gehorchst. Und danach …« Simone verschränkte die Arme vor der Brust, als würde sie sich selbst umarmen wollen. »Danach erinnerst du dich an alles.« Ihre Stimme war leise und zitterte vor Schmerz. Ihr Klang traf Hannah mitten ins Herz und berührte sie zutiefst.
    »Das hat man mir angetan«, sagte Simone. Hannah hatte es geahnt. »Es waren drei von dieser Sorte, und sie haben mich in ein Motel gebracht, das so wie dieses aussah, und mich darin zwei Tage eingeschlossen.« Ihr Blick huschte im Zimmer umher und stattete es mit unterschiedlichen Bildern, Tischen, Betttüchern aus. Und Menschen. »Danach gaben sie mir die

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