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Die Geächteten

Die Geächteten

Titel: Die Geächteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hillary Jordan
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Kraft und Koordination haben würde, um wieder hochzukommen, wenn sie sich in der Wanne auf den Rücken legte, um ihr Haar nass zu machen. Wie absurd wäre es, nachdem sie alles Mögliche überlebt hatte, wenn sie nun in der Badewanne ertrinken würde! Sie überlegte kurz, ihr Haar nicht zu waschen, doch ihr Wunsch, wieder vollkommen sauber zu sein, überwog ihre Zurückhaltung. »Nach reiflicher Überlegung schätze ich, dass ich zum Waschen meiner Haare Hilfe benötige.«
    Simone zuckte die Achseln. »Das ist kein Problem.« Sie nahm den Becher, aus dem Hannah getrunken hatte, und kniete sich neben die Wanne. »Rutsch ein Stück nach vorn.« Hannah rutschte in die Mitte, und weil sie der Aufforderung schnell Folge leisten wollte, schwappte das Wasser über die Wanne. »Entschuldige«, sagte Simone mit einem reuevollen Lächeln. »Ich werde von jetzt an versuchen, damit aufzuhören, dir zu sagen, was du tun sollst, bis die Wirkung der Droge nachlässt.«
    Hannah starrte sie verdutzt an. Das Lächeln hatte Simones Gesicht verändert. Es hatte ihr zehn harte Jahre genommen und sie völlig überraschend … feminin gemacht. Sie war keine klassische Schönheit, doch die scharfsinnigen, glatten Züge ihres Gesichts hatten eine faszinierende Reinheit. Sie sieht sehr gut aus, dachte Hannah verträumt. Als wäre ihr Gesicht von einem Meisterbildhauer gemeißelt worden.
    »Sie sollte sich bis zum Morgen vollständig zersetzt haben.« Simone tauchte den Becher ins Wasser und kippte Hannahs Kopf nach hinten. »Mach bitte deine Augen zu.«
    Warmes Wasser lief Hannahs Kopf hinunter. Was für eine merkwürdige Taufe, ging es ihr durch den Kopf. Simone goss Becher für Becher über ihr Haar, hob es an, um es auch von unten nass machen zu können, und dann arbeiteten ihre Finger langsam das Shampoo ein und massierten ihre Kopfhaut. Es fühlte sich großartig an, und Hannah begann schläfrig zu werden. Als Simone anfing, das Haar zu spülen, neigte sich Hannah zu einer Seite.
    Simone richtete sie wieder auf, wobei es ein glucksendes Geräusch gab. »Wir sind fast fertig«, sagte sie. Ein feuchter Waschlappen bewegte sich sanft über Hannahs Gesicht, den Hals entlang, am Rücken abwärts, unter ihren Armen, über und unter ihren Brüsten. Als wäre sie ein Kind, ließ sie sich ihre Gliedmaßen anheben und wieder absenken, ließ sich hochziehen und in ein Handtuch wickeln und ihr zerzaustes Haar kämmen. Als wäre sie ein Kind, führte Simone sie zu dem zweiten Bett, schlug die Überdecke zurück, entfernte das Handtuch und half ihr unter die kühle, saubere Zudecke, die sie unter ihr feststeckte. Sie spürte einen zarten Hauch von Lippen auf ihrer Stirn und hörte die Frau murmeln: »Schlaf jetzt, chère .«
    Chère , dachte Hannah. Liebe . Es war schön, geliebt zu werden. Sie wickelte sich in das Wort ein und nahm es mit in den Schlaf.
    Als Hannah die Augen öffnete, sah sie Simones Gesicht einige Zentimeter von ihrem eigenen entfernt. Ein vertikaler Faden Sonnenlicht, der sich seinen Weg durch eine Lücke in den Vorhängen gebahnt hatte, liebkoste ihr Gesicht. Hannah war verwirrt, und als die Ereignisse des vergangenen Tages wie eine Kaskade auf sie einstürzten, wurde aus der Verwirrung sofort wieder Panik. Und dann Erleichterung, denn sie war in Sicherheit. Wegen dieser Frau.
    Hannah studierte Simone wie ein Puzzle, erinnerte sich daran, was diese über ihre Vergangenheit erzählt hatte, erinnerte sich an ihren Mut und ihren Zorn und ihr Leid, ihre zarten und sanften Gesten im Bad. Sie lag wie Hannah auf der Seite. Ihr Mund war leicht geöffnet, und im Schlaf waren ihre Gesichtszüge weich. Ihre Hand lag unter dem Kinn. Ihre Wimpern hatten die Farbe von Honig, sie waren dick und geschwungen und setzten sich von ihren blassen Wangen ab. Eine feine Sorgenlinie trennte ihre Brauen, und Hannahs Hand kam wie von selbst unter der Bettdecke hervor, um diese zu streicheln. Ihr Daumen berührte nur kurz die Haut von Simone. Diese seufzte, und Hannah zog die Hand sofort zurück.
    Was tue ich da? Ihr Puls schlug schneller, als sie daran dachte, dass Simone aufwachen könnte. Und wenn sie aufwachte? Was würde sie tun? Was möchte ich, dass sie tut? Die ersten beiden Antworten lieferte ihr Verstand reflexartig eine nach der anderen: nichts und ich weiß nicht . Die dritte nahm langsamer konkrete Formen an, ein widerstrebendes Erwachen, das beide Antworten Lügen strafte.
    Ich möchte, dass sie mich auch berührt.
    Die Erkenntnis war

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