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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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wäre, von so einer wie dir die Finger zu lassen. Aber im Grunde brauchst du gar keinen Ehemann, Lish.«
    »Was dann?«
    »Du brauchst Erfolg in deiner Karriere und gelegentlich mal einen Liebhaber zur Selbstbestätigung und zur Befriedigung deiner sexuellen Bedürfnisse.«
    »Ach, zum Teufel mit meinen sexuellen Bedürfnissen! Du stellst mich geradezu als das Klischee der modernen Karrierefrau hin, die jeden Tag einen neuen Deal abschließt und jede Nacht einen Mann vernascht. Ich hab dir schon mal gesagt, Sex als bloße Entspannungsübung interessiert mich nicht. Du weißt alles über meine armseligen kleinen Affären, und du weißt, dass ich niemals wahllos oder mit mehreren zur gleichen Zeit rumgebumst habe, auch wenn Anthropologinnen, die im Außendienst tätig sind, bei manchen Leuten in diesem Ruf stehen. Du bist der einzige, mit dem es mir jemals Spaß gemacht hat, weil dabei Liebe mit im Spiel war. Ohne Liebe ist es bloßes Training der Unterleibsmuskeln.
    Es ist übrigens auf der Juruá kein Geld für mich mitgekommen. Also, entweder ich heirate dich, oder ich kriege hier einen Job, oder ich gehe zurück nach Terra.«
    »Was wäre so schlimm an einem Job hier auf Krishna? Ich könnte meine Beziehungen spielen lassen.«
    »Mein ganzes Fachwissen, meine Ausbildung, meine Erfahrung, all das wäre sinnlos vergeudet.«
    »Mit dem Geld von deinem Kollier brauchtest du überhaupt nicht mehr zu arbeiten, zumindest auf mehrere Jahre hinaus.« Reith stand auf und begann nervös vor ihr auf- und abzugehen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde es nicht aushalten und sähe auch keinen Sinn darin, jahrelang hier in Novo rumzuhängen, nichts Gescheites zu tun und darauf zu hoffen, dass du irgendwann mal deine Meinung änderst; dazu kenne ich dich zu gut. Mich hin und wieder mal mit dir zu treffen, würde nur immer wieder falsche Hoffnungen in mir wecken. Das würde mich auf die Dauer kaputtmachen. Nein, nein, wenn ich dich nicht haben kann, mit Trauschein und Ehering, dann gehe ich lieber zurück zur Erde und versuche mich dort wieder zu regenerieren. Mit der Zeit werde ich schon irgendwie über dich hinwegkommen. Aber ich werde nicht einsam und verloren an meinem Fenster hocken und auf meinen Ritter in goldener Rüstung warten, der sowieso nie vorübergeritten kommt.«
    »Ach, komm! Jedes Mal, wenn du dich an dein Fenster setzt, wird unten eine ganze Schwadron von goldenen Rittern stehen und dir Ständchen und Schmachtarien darbringen.« Reith unterbrach sein nervöses Hin-und-her-Gelaufe und tat so, als würde er auf einer Gitarre spielen und dazu ein Minnelied singen. Sie grinste und sagte:
    »Ich will keine Schwadron goldener Ritter, sondern nur einen einzigen Mann, und das bist du. Es gibt so viele schöne Dinge, die wir als Paar machen könnten, aber nicht alleine.«
    Reith lächelte. »Wie Tangotanzen zum Beispiel?«
    »Das ist nur eines davon. Du weißt, um wie viel effektiver wir arbeiten, wenn wir zusammen statt getrennt arbeiten. Das ist ein Fall, bei dem eins und eins mehr als zwei ist.«
    »Aber sich gegenseitig mit stumpfen Gegenständen auf den Kopf hauen, ist nicht meine Vorstellung von Zusammenarbeiten.«
    »Oje! Ich befürchte, die Bratpfanne wirst du wohl nie vergessen.«
    Reith befühlte vorsichtig seine Beule. »Das würdest du auch nicht, wenn es dein Kopf wäre, auf den sie gekracht ist. Aber ich habe dir das schon lange verziehen, wenn dich das tröstet.«
    »Aber vergeben ist nicht vergessen, nicht wahr?«
    »Das ist es nie, es sei denn, du triffst das Opfer hart genug, dass es eine Daueramnesie davonträgt.«
    Reith setzte sich hin; jetzt war es Alicia, die nervös hin und her lief. Sie fragte: »Ist es nicht so, dass du auf dem Rückweg von Zora nach hier ein paar Mal nahe daran warst, mir wieder einen Heiratsantrag zu machen?«
    »Ja«, gab Reith zu.
    »Was war es dann, was dich letztlich davon abgehalten hat? Du warst so zärtlich und liebevoll in dem Farmhaus in Kubyab – an dem Tag nach dem Kampf, du erinnerst dich? –, dass ich glaubte, ich wäre deiner sicher.«
    »Das warst du auch beinahe. Aber um deine Frage zu beantworten: Es war nicht irgendeine spezielle Begebenheit, die mich hat zögern lassen und letztendlich davon abgehalten hat, sondern eine ganze Reihe von Ereignissen. Manchmal schienst du die Xanthippe in dir so gut im Griff zu haben, dass ich zu glauben begann, es gäbe noch Hoffnung für uns. Doch jedes Mal, wenn ich kurz davorstand, dich zu fragen, machtest du wieder

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