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Die Gebrüder Kip

Die Gebrüder Kip

Titel: Die Gebrüder Kip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Manöver, das unter den obwaltenden Umständen keinerlei Gefahr bot. An Bord ging man auch schon daran, ein Boot aufs Meer zu setzen, so daß eine mündliche Verständigung ermöglicht wurde.
     

    Waffen und Musikinstrumente der Neuseeländer.
     
    Zwischen dem Dampfer und der Brigg kam es nun zu folgendem Gespräch:
    »Der Name eures Schiffes?…
    – ›James-Cook‹ aus Hobart-Town.
    – Der des Kapitäns?…
    – Kapitän Gibson.
    – Verstanden.
    – Und ihr?
    – Die ›Assomption‹ aus Nantes, Kapitän Foucault.
    – Ihr fahrt?…
    – Nach Sydney, Australien.
    – Verstanden.
    – Und ihr?…
    – Nach Port-Praslin, Neuirland.
    – Ihr kommt wohl von Auckland?
    – Nein, von Wellington.
    – Verstanden.
    – Und ihr?…
    – Von Amboine in den Molukken.
    – Gute Reise gehabt?
    – Sehr gute, doch eine Mitteilung: In Amboine ist man sehr beunruhigt wegen der Goëlette ›Wilhelmina‹ aus Rotterdam, die, von Auckland ausgesegelt, schon seit einem Monate angekommen sein müßte. Ihr habt wohl nichts von ihr gehört?
    – Nein… gar nichts.
     

    »Glückliche Reise, Kapitän Foucault.« (S. 83.)
     
    – Ich bin ziemlich westlich durch das Korallenmeer gefahren, meldete der Kapitän Foucault weiter, bin ihr da aber nicht begegnet, und ihr habt sie doch wohl auch nicht gesehen?
    – Nein, antwortete Gibson.
    – Wollt ihr mit östlichem Kurse nach Neuirland segeln?
    – Das ist unsere Absicht.
    – Möglicherweise ist die ›Wilhelmina‹ nur durch einen Sturm weit aus ihrem Kurs verschlagen worden…
    – Das könnte wohl sein.
    – Wir ersuchen euch also, bei der weiteren Fahrt etwas acht darauf zu haben.
    – Daran soll’s nicht fehlen.
    – Und nun, glückliche Reise, Kapitän Gibson.
    – Glückliche Reise, Kapitän Foucault.«
    Eine Stunde später steuerte der »James-Cook«, der den Dampfer aus dem Gesicht verloren hatte, nach Nordnordwesten auf die Insel Norfolk zu.
Sechstes Kapitel.
In Sicht der Insel Norfolk.
    Ein auf drei Seiten fast regelmäßiges Viereck, dessen Küste an der vierten sich abrundet, aufsteigt und nach Nordwesten zu diese Regelmäßigkeit unterbricht; an den Ecken die Howes-, Nord-Est-, Rocs-und die Rockyspitze, mehr auf einer Seite einen Pik, den Pitt-Mount, dessen Gipfel etwa in elfhundert Fuß Höhe liegt: das ist die geometrische Gestalt der Insel Norfolk, die in dieser Gegend des Großen Ozeans unter 29°2’ südlicher Breite und 168° östlicher Länge von Greenwich zu suchen ist.
    Die Insel hat nur einen Umfang von sechs Lieues (etwas über dreiundzwanzig Kilometer) und ist, wie alle ihresgleichen in diesem weiten Meeresteile, mit einem Korallenring umgeben, der sie ebenso wie eine Mauer eine Festung schützt. Die Wogen des Meeres werden niemals ihre aus gelblicher Kreide bestehende Unterlage abnagen, die schon eine leichte Brandung allmählich zerstören müßte, denn auch der schwerste Seegang bricht sich an den Korallenfelsen, ohne die Insel zu erreichen. Das Anlaufen Norfolks bereitet den Schiffen auch viele Schwierigkeiten, da sie sich dazu durch enge, gefährliche Wasserstraßen fast zwängen müssen, durch Zugänge, worin es an Strömungen und Wirbeln obendrein nicht fehlt. Einen eigentlichen Hafen hat Norfolk überhaupt nicht. An seiner Südseite und der Sydneybucht waren Gefangenanstalten errichtet, und durch ihre vereinsamte Lage, die Schwierigkeit, daran zu landen, und die Schwierigkeit, daraus wegzukommen, scheint die Insel wirklich von der Natur zu einem Gefängnis bestimmt zu sein.
    Hier sei auch noch bemerkt, daß die erwähnten Korallenriffe sich im Süden noch sechs bis sieben Lieues von der Küste aus nach den kleinen Inseln Nepcan und Philips zu erstrecken, die noch zur Norfolkgruppe gerechnet werden.
    Trotz seiner beschränkten Ausdehnung ist Norfolk ein reiches Stückchen Land unter dem britischen Kolonialbesitze. Als Cook die Insel 1774 entdeckte, erstaunte er nicht wenig über die wunderbare Vegetation, die sich hier bei dem milden und doch warmen Tropenklima entwickelt hatte. Der Anblick erinnerte an einen Blumenkorb aus den Gefilden Neuseelands, den man, mit den dortigen
    Am Nachmittage meldete ein Wachhabender eine Höhe, die im Nordosten von der Brigg sichtbar wurde. Es war das der Gipfel des Pitt-Mount, und gegen fünf Uhr lag das Schiff dem nordöstlichen Ausläufer der Insel Norfolk gegenüber.
    Während der Fahrt hierher hatte Gibson diesen Teil des Großen Ozeans sorgfältig im Auge halten lassen. Auf dem Wege des »James-Cook« hatte sich

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