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Die Gebrüder Kip

Die Gebrüder Kip

Titel: Die Gebrüder Kip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Punkte des Kopfes sitzen und dessen Kiefer mit Kehlflossen besetzt und hellgrau gefärbt ist; dabei lebt es ebenso im Wasser, wie es sich auf dem Strande hinbewegt oder gar mit den Bewegungen der brasilianischen Beutelratte oder des Känguruhs auf Felsblöcke am Ufer springt.
    Es war jetzt sieben Uhr und die Sonne schon im Untergehen; ihre letzten Strahlen umflossen nur noch goldpurpurn den Gipfel des Mount-Pitt.
    »Herr Nat, begann da Wickley, wäre es nicht an der Zeit, an Bord zurückzukehren?
    – Das erscheint mir auch ratsam, setzte Hobbes hinzu. Gegen Abend springt nicht selten ein Landwind auf, und wenn die Brigg sich den zunutze machen könnte, dürfen wir sie nicht warten lassen.
    – So zieht die Schnüre ein, antwortete der junge Mann, wir wollen nach dem ›James-Cook‹ zurückfahren. Ich befürchte freilich, daß ich den von Herrn Hawkins gewünschten Wind noch nicht mitbringe.
    – Nein, stimmte Hobbes ein, nicht so viel, eine Mütze füllen zu können.
    – Und draußen am Horizonte steigt auch kein Wölkchen auf, setzte Wickley hinzu.
    – Gleichviel… wir wollen zurückfahren,« wiederholte Nat Gibson.
    Vor dem Abfahren von der Korallenbank erhob er sich jedoch auf dem Hinterteile des Bootes noch einmal und überflog mit dem Blick die ganze Linie des Risses, die den nordöstlichen Landvorsprung einrahmte. Eben erinnerte er sich der verschwundenen Goëlette, von der niemand wieder etwas gehört hatte. Vielleicht entdeckte er hier einzelne Trümmer von der »Wilhelmina«, eine Seetrift, die von den Strömungen nach der Insel getragen worden wäre. Es war ja möglich, daß der vielleicht nicht völlig zerstörte Rumpf des Fahrzeuges oder wenigstens dessen Wrack im Norden oder Süden der Landspitze noch sichtbar wäre.
    Auch die beiden Matrosen lugten aufmerksam nach der mehrere Seemeilen weit erkennbaren Küste hinaus, doch auch sie entdeckten nichts von der Goëlette, deren Verschwinden der Dampfer ihnen gemeldet hatte.
    Wickley und Hobbes wollten schon wieder zu den Rudern greifen, als Nat Gibson auf einem vom Ufer getrennt aufragenden Felsblock eine menschliche Gestalt zu erkennen glaubte. Da er sich etwa eine Meile davon entfernt befand und auch die Dämmerung schon einsetzte, fragte er sich, ob er sich nicht getäuscht hätte. War das wirklich ein Mann, den vielleicht das Erscheinen des Bootes ans Ufer gelockt hatte?… Bewegte er jetzt nicht die Arme, wie um Hilfe zu bitten? Es war fast unmöglich, sich darüber sofort klar zu sein.
    »Seht einmal dorthin,« sagte Nat Gibson zu den Matrosen.
    Eben hatte sich ein tieferer Schatten auf den betreffenden Teil des Ufers gelegt, und die menschliche Gestalt – wenn es eine solche war – war verschwunden.
    »Ich kann dort nichts sehen, erklärte Wickley.
    – Und ich auch nicht, sagte Hobbes.
    – Dennoch glaub’ ich nicht, mich getäuscht zu haben, fuhr Nat Gibson fort; vor ganz kurzer Zeit stand ein Mann da drüben…
    – Sie glauben, einen Mann gesehen zu haben? fragte Wickley.
    – Ja… dort… uns gegenüber… auf einem Felsblock. Er winkte mit den Armen… er schien auch zu rufen, doch drang seine Stimme jedenfalls nicht bis hierher.
    – Gegen Sonnenuntergang kommen nicht selten Robben nach dem Strande, bemerkte Hobbes, und wenn eine solche sich aufrichtet, kann man sie leicht mit einem Menschen verwechseln.
    – Das ist freilich möglich, antwortete Nat Gibson, und bei dieser Entfernung könnte ich doch vielleicht falsch gesehen haben.
    – Ist denn die Insel Norfolk jetzt bewohnt? fragte Hobbes.
    – Nein, erwiderte der junge Mann. Eingeborne gibt es hier nicht, doch Schiffbrüchige könnten ja genötigt gewesen sein, darauf Zuflucht zu suchen.
    – Und wenn sich hier Schiffbrüchige aufhielten, setzte Wickley hinzu, könnten es nicht Leute von der ›Wilhelmina‹ sein?
    – Vorläufig gehen wir an Bord zurück, erklärte Nat Gibson. Voraussichtlich liegt die Brigg morgen noch an derselben Stelle, und dann suchen wir die Küste bei vollem Tageslichte mit unseren Fernrohren ab.«
    Die beiden Matrosen griffen zu den Rudern. Binnen zwanzig Minuten hatte das Boot den »James-Cook« erreicht, und der Kapitän, der ja einem Teile seiner Mannschaft nicht recht traute, beeilte sich, das kleine Fahrzeug wieder auf das Deck holen zu lassen.
    Die erbeuteten Fische kamen Hawkins sehr willkommen, denn jetzt konnte er, der viel Interesse für Naturgeschichte hatte, einmal mit Muße die Blennies besichtigen, von denen ihm bisher noch keiner in die

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