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Die Gebrüder Kip

Die Gebrüder Kip

Titel: Die Gebrüder Kip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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teilnehmen.«
    Hierauf erfolgte noch die Vorstellung der beiden Schiffbrüchigen, deren Geschichte der Reeder mit kurzen Worten erzählte. Herr Zieger begrüßte die Gebrüder Kip in teilnehmendster Weise und sprach den Wunsch aus, sie so oft wie möglich in Wilhelmstaf empfangen zu können. Konnte er ihnen auch kein Zimmer anbieten, so würden sie doch in Port-Praslin einen ihnen zusagenden Gasthof finden, den sie, wenn sie es wünschten, bis zur Wiederabfahrt des »James-Cook« beziehen könnten.
    »Unsere Mittel, erwiderte darauf Pieter Kip, sind sehr beschränkt oder eigentlich ganz erschöpft. Alles, was wir besaßen, haben wir bei dem traurigen Schiffbruche eingebüßt, und da Herr Hawkins so gütig war, uns als Passagiere aufzunehmen, ist es wohl besser, wir bleiben hier an Bord.
    – Betrachten Sie sich hier als zu Hause, liebe Freunde, erklärte der Reeder. Die Brigg ist ja noch immer auf der Reise.
     

    Deutsches Konsulat in Apia.
     

    Die Missionshäuser von Maloa auf Upolu (Samoa-Insel).
     
    Ja, wenn Sie Bedarf haben, bin ich gern erbötig, Ihnen Kleidungsstücke, Leibwäsche und dergleichen zur Verfügung zu stellen.
    – Und ich nicht minder, meine Herren, sagte Herr Zieger.
    – Wir danken Ihnen herzlich, versicherte Karl Kip. Sobald wir in Holland zurück sind, wird es unsere erste Aufgabe sein, Ihnen die…
    – O, davon ist nicht die Rede, unterbrach ihn Hawkins, das wird sich schon später finden; jetzt brauchen Sie sich darüber keine Gedanken zu machen.«
    Gibson fragte nun den Geschäftsfreund, wie lange die Brigg wohl seiner Meinung nach in Port-Praslin werde liegen bleiben müssen, um ihre Fracht zu löschen und neue einzunehmen.
    »Etwa drei Wochen, sagte Zieger, wenn eine Woche zur Löschung Ihrer Fracht ausreicht, die ich in der Kolonie schon vorteilhaft unterbringen werde.
    – Gewiß… eine Woche ist dazu genug, versicherte Gibson, und wenn dann unsere dreihundert Tonnen Koprah bereit liegen…
    – Hundertfünfzig Tonnen davon hab’ ich schon in meinem Lagerhause, erklärte Zieger; die anderen hundertfünfzig werden Sie in Kerawara verladen müssen.
    – Jawohl… einverstanden, erwiderte der Kapitän, die Fahrt dahin ist ja sehr kurz. Wir gehen zuerst nach Kerawara, und dann kehrt der »James-Cook« nach Port-Praslin zurück, seine Fracht zu vervollständigen.
    – Die Kisten mit Perlmutter stehen schon bereit, lieber Gibson, sagte Zieger; Sie werden deshalb also keine Verzögerung erfahren.
    – Es ist wirklich ein Vergnügen, mit Ihrem Hause zu arbeiten, Herr Zieger, setzte Hawkins hinzu. Ich sehe schon, wir werden mit einem dreiwöchigen Aufenthalte auskommen.
    – Heute haben wir den 20. November, sagte Gibson, Havarien sind an der Brigg nicht auszubessern, am 14. Dezember würde sie also fertig sein, wieder abzusegeln.
    – Und in diesem Zeitraume, Herr Hawkins, könnten Sie die Umgebungen von Port-Praslin besuchen, die das wirklich wert sind. Außerdem werden meine Frau und ich unser Bestes tun, Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.«
    Hawkins, die Gebrüder Kip und Nat Gibson gingen nun ans Land. Der Kapitän blieb vorläufig pflichtgemäß zurück, sollte mit den übrigen aber zur Frühstücksstunde in Wilhelmstaf wieder zusammentreffen.
    Wie Gibson vermutet hatte, lag jetzt kein Schiff in Port-Praslin vor Anker, und vor Neujahr wurde auch kein weiteres erwartet. Außer verschiedenen Booten der Faktoreien und zahlreichen Piroguen von Eingebornen war im Hafen nichts zu sehen. Die deutschen Schiffe suchten mit Vorliebe den Hauptort des Kolonialgebietes an der Insel, Kerawara, auf, die im Süden der früheren Insel York, des jetzigen Neulauenburg liegt.
    Port-Praslin ist übrigens tiefer im Innern seiner Bai auch recht gut geschützt und bietet größeren Fahrzeugen sehr guten Ankergrund. Die Wassertiefe ist überall die gleiche; zwischen Birara und Tombara erreicht sie sogar vierzehnhundert Meter. Die Brigg hatte mit dreißig Faden Kette vor Anker gehen können. Der Meeresboden, der aus madreporischem, mit Muschelresten vermengtem Sande besteht, ermöglicht ein festes Haften des Ankers.
    Port-Praslin zählte in jener Zeit nur etwa hundert Ansiedler, meist solche deutscher Abstammung und daneben einige eingewanderte Engländer. Ihre Wohnstätten lagen zerstreut in dem erquickenden Schatten des Ufergeländes im Osten und Westen des Hafens.
    Das Haus des Herrn Zieger befand sich etwa eine Seemeile von der Küste auf sanft ansteigendem Terrain; Kontor und

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