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Die Gebrüder Kip

Die Gebrüder Kip

Titel: Die Gebrüder Kip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Sterne des Himmels, so warfen Millionen irdischer Sterne ihren phosphoreszierenden Lichtschein durch die Gebüsche und das hohe Gras des Erdbodens, ebensoviele Leuchtkäfer, »Kalloltes« in melanesischer Sprache, von denen das ganze Unterholz schimmerte. Es machte den Eindruck, als bewegten sich die Füße über und durch einen leuchtenden Rasenteppich, während eine Wolke glimmender Funken zwischen dem Gezweig darüber glitzerte.
    So verliefen die Tage unter anregenden, lehrreichen Ausflügen längs der Küste oder im Innern der Insel. Eines Tages unternahmen sogar Karl Kip, Nat Gibson und Hawkins, geführt von einem Angestellten der Faktorei, eine Besteigung des hinter der Villa aufragenden Berges. Das verlangte ein paar Stunden tüchtiger Anstrengung, obwohl der Weg im dichten Waldschatten verlief.
    Dieser Berg gehört nicht zu den höchsten der etwa fünftausend Fuß hohen Zentralkette. Sein Gipfel gestattete jedoch eine ausgedehnte Rundschau über den Sankt Georgskanal zwischen Neubritannien und Neuirland. Weiterhin tauchten noch andere Höhen auf und nach Süden bin dehnte sich Neupommern bis über Sehweite hin aus.
    Selbstverständlich vergaßen Herr und Frau Zieger als Landinsassen, die auf jedes Stück ihres Gebietes stolz sind, auch nicht auf eine ihrer malerischsten Gegenden, die im Osten von Port-Praslin die Bewunderung aller Touristen am entschiedensten herausfordert, hinzuweisen… auf den berühmten Wasserfall, den der Franzose Duperrey nach dem Franzosen Bougainville getauft hat.
    Die Quellen, die der Berg nach dem Meere entsendet, stürzen hier aus der Höhe von fünfzig Fuß herab. Sie entspringen der Seite der Bergkette und hüpfen schäumend zwischen grünen Steilwänden über fünf übereinander liegende Absätze hinunter. Die eine große Menge Salze enthaltenden Quellen verbrämen die Wände aus kohlensaurem Kalke, woneben sie vorbeieilen, mit schönen, kalkigen Steingebilden. Bei dem hier gebotenen Anblick kann man nur bestätigen, was Duperrey darüber sagt, »daß diese hüpfenden Gruppen bei ihrem fast regelmäßigen, gegenseitigen Abstande der lärmenden Kaskade einen unvergeßlichen Stempel aufprägen, ebenso wie das trotzige Gestein, das wohl hundert ungleich große Becken bildet, worin sich die kristallene Flut anstaut, die noch von riesigen Bäumen, deren Fuß zuweilen in die Becken selbst eintaucht, einen grünlichen Schimmer annimmt.« Der Ausflug hierher brachte Hawkins noch neue Photographien ein, die schönsten, die bisher von der »Bougainville-Kaskade« aufgenommen worden waren.
    Die Entladung des »James-Cook« war am Nachmittage des 25. beendet. Die gesamte, an die Firma Zieger konsignierte Fracht fand sofortige Aufnahme, da sie aus immer verlangten Waren von deutscher und britischer Fabrikation bestand.
    Die Brigg sollte nun ihre Rückfracht einnehmen, wie der Leser schon weiß, Fässer mit Koprah und Kisten mit Perlmutter, die für Hobart-Town bestimmt waren. Von dreihundert Tonnen Koprah sollten hundertfünfzig in Port-Praslin aus den Niederlagen des Hauses Zieger und hundertfünfzig in Kerawara angeliefert werden, einer der kleineren Inseln, die im Süden von der Insel York oder Neulauenburg liegen.
    Der Kapitän beschloß in Übereinstimmung mit den Herren Hawkins und Zieger, daß das Frachtgut aus Kerawara zuerst an Bord genommen werden sollte. Der »James-Cook« sollte also nach dieser Insel absegeln, dann aber Port-Praslin nochmals anlaufen, um seine Ladung zu vervollständigen.
    Hatte die Brigg auch keine Havarien auszubessern, so war es doch notwendig, ihren Rumpf einmal gründlich zu säubern und ihr Oberwerk an Bug und Heck frisch anzustreichen. Diese Arbeiten erforderten drei bis vier Tage. Die Mannschaft fing damit sofort an und wurde auch in der dafür vorgesehenen Zeit fertig, so daß die Abfahrt auf den Morgen des 29. festgesetzt werden konnte.
    Flig Balt und Vin Mod hatten bekanntlich erwartet, daß die Passagiere während des Abstechers nach Kerawara in Port-Praslin zurückbleiben würden, daß der Kapitän sich also allein an Bord befände und sie diese Gelegenheit zur Ausführung ihrer schwarzen Pläne benutzen könnten. Einmal erst Herren des Fahrzeuges, gedachten sie nach Nordosten hinauszusteuern, und Hawkins würde dann vergeblich das Wiedererscheinen des »James-Cook« im Gewässer Neuirlands erwarten.
    Der Bootsmann und seine Spießgesellen sollten aber enttäuscht werden. Nicht allein die Herren Hawkins, Nat Gibson und die Gebrüder Kip beschlossen,

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