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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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es wirklich nicht brauchen, dass mich das bis in alle Ewigkeit verfolgt. Ich weiß über dein Junges Bescheid, aber da sprechen wir drüber, wenn du wieder zurück bist.“
    Spikes Hand schloss sich fester um den Hörer. Er war ein Tracker, er hatte dem Anführer von Shiftertown auf jede erdenkliche Art Loyalität geschworen, um akzeptiert zu werden. Es spielte keine Rolle, wer der Anführer war oder was er von ihm wollte – Spike tat es. Ohne Diskussion.
    Aber dies war anders. Liam wollte, dass Spike Jordan für mehrere Stunden allein ließ, in denen ihn nur seine Großmutter beschützen könnte, um nach San Antonio zu fahren und einen Typen zu treffen, dem er nie wirklich vertraut hatte. Er konnte Jordan unmöglich zu dem Treffen mitnehmen. Gavan hatte schon immer Anwandlungen von Grausamkeit gezeigt, und er wollte ihn nicht in die Nähe seines Jungen lassen.
    „Liam“, begann er.
    „Ich würde nicht fragen, aber da ist irgendwas am Laufen, und du kennst Gavan besser als jeder andere. Ich muss das im Keim ersticken. Der Junge ist in Shiftertown gut aufgehoben, das verspreche ich dir. Er ist hier sicher. Ich werde nachher Kim oder Andrea rüberschicken, um nach ihm zu sehen.“
    „Ich kann nicht.“ Die Worte überraschten Spike selbst, während sie aus seinem Mund kamen. Niemand sagte Nein zu Liam Morrissey.
    „Spike. Junge.“
    Liam war ein Alpha. Selbst über die Telefonleitung war die Dominanz zu spüren, die in Gestaltwandlern, besonders Katzen, den unwiderstehlichen Wunsch hervorrief, auf ein Knie zu sinken und ihm Gefolgschaft zu schwören. Er war der Anführer der Katzen, der Anführer der Shifter. Der Mächtigste der Mächtigen.
    „Ich kann nicht“, wiederholte Spike.
    Liams Stimme nahm einen geduldigen Ton an, obwohl die Dominanz nicht weniger wurde. „Ich weiß besser als jeder andere, dass wir auf unsere Jungen aufpassen müssen. Wenn du mit Gavan sprichst, könnte das allen helfen, Junge. Auch allen Jungen in Shiftertown. Wenn Gavan etwas plant, ist das für dein Junges ebenso eine Bedrohung wie für die anderen.“
    Spike schloss die Augen und kämpfte gegen den Instinkt an, der ihm befahl, sich unterzuordnen und Ja zu sagen.
    Sollten Dylan oder Sean das mit Gavan regeln. Warum zur Hölle brauchte Liam heute ausgerechnet Spike, um das zu erledigen?
    Genau in dem Moment rannte Jordan schreiend mit einer Toilettenbürste in der Hand durch die Küche. Ella war wieder mit dem Besen hinter ihm her.
    „Ich ruf dich zurück“, sagte Spike zu Liam und legte zu einem erstaunten Ausruf Liams auf.
    Spike humpelte zurück ins Wohnzimmer, hob die Jeans auf, die Sean ihm letzte Nacht gebracht hatte, und fischte Mykas Telefonnummer aus der Tasche. Gerade als er sich umdrehte, um nach dem Telefon zu greifen, fuhr ein Pick-up vor und hielt vor seinem Haus. Myka sprang heraus. In der Oktobersonne schimmerte ihr dunkles Haar wie schwarzes Feuer.
    *** *** ***
     
    Myka musterte das Haus, während sie darauf zuging. Shiftertown war längst nicht so ein heruntergekommenes Viertel, wie sie gedacht hatte, und Spikes Haus sah auch viel besser aus als erwartet. Er wohnte in einem zweigeschossigen Bungalow, der obere Stock etwa halb so groß wie das Erdgeschoss. Ein Giebel oben ließ das Haus gemütlich wirken.
    Eine breite, altmodische Veranda zog sich um die Vorderseite, Stühle und eine Hollywoodschaukel versprachen Bequemlichkeit. Dies war kein Vorzeigemodell wie die schicken Vorstadthäuser, an denen sie auf ihrem Weg durch die Stadt vorbeigekommen war. Dieses Haus war dafür gedacht, dass man darin lebte.
    Ihr blieben nur etwa zehn Sekunden, um dies festzustellen, bevor die Fliegengittertür aufschwang und ein Wirbelwind, der sich als Jordan entpuppte, auf sie zuflog.
    „Tante Myka.“
    Jordan schlang ihr die Arme um die Beine. Myka beugte sich besorgt herab, doch Jordan schenkte ihr ein breites Lächeln, während er die Arme hob und gestikulierte, dass er hochgehoben werden wollte.
    Sie erfüllte ihm den Wunsch. Er gab ihr einen klebrigen Kuss und plapperte aufgeregt vom Haus, seiner neuen Urgroßmutter und seinen neuen Kleidern und fragte, wann er nach Hause gehen könne.
    Die Tür öffnete sich noch einmal, und Spike trat heraus. Im Tageslicht sah er sogar noch massiger aus als letzte Nacht. Er war größer als die meisten Männer, die Myka kannte, aber nicht schlaksig oder knochig. Er war groß, mit festen, wenn auch schlanken Muskeln, die auf natürliche Kraft zurückgingen, nicht auf Proteinpulver.
    Er

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