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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Wildkatzen, und Spike hielt den sich windenden Jungen an den Boden gepresst. Ella hatte aufgegeben und war nach oben gegangen. Die Nacht schritt unaufhörlich voran.
    Beruhigt von Spikes warmer Gegenwart wurde Jordan langsam stiller. Die Adrenalinflut in seinem Körper ließ allmählich nach. Spikes Augen schlossen sich langsam, das ruhige Klopfen von Jordans Herzschlag wirkte tröstlich auf ihn.
    Er erwachte vom Sonnenlicht, das zu den Fenstern hereinschien. Er hatte irgendwann in der Nacht wieder seine menschliche Gestalt angenommen – genau wie Jordan. Er hatte dem schlafenden Jungen seine Hose wieder angezogen, und jetzt waren seine Arme schützend um seinen Sohn geschlungen.
    Mit geschlossenen Augen, dem schlaffen Mund und einer Faust auf dem Teppich wirkte Jordan wie die Unschuld selbst. Und so hilflos.
    Spike bewegte sich und unterdrückte ein Stöhnen. Ihm tat alles weh. Der Kampf und der Schock, dass er ein Kind hatte, hatten seine Muskeln steif werden lassen, und sein Kopf schmerzte. Er brauchte Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, oder ein Bier. Jede Menge Bier.
    Aber er konnte sich nicht betrinken, während er sich um diesen kleinen Kerl kümmern musste. Er konnte sich Hopfen und Malz ergeben, wenn er wusste, dass es seinem Jungen gut ging und er ihn gerade nicht als Beschützer benötigte. Was niemals sein würde. Junge mussten immer beschützt werden.
    Immer. Verdammt, wie machte man das? Wie gelang das irgendeinem Shifter?
    Sie hatten Gefährtinnen, so gelang es ihnen. Sie hatten Hilfe. Liam hatte seine Gefährtin Kim, eine menschliche Frau zwar, doch sie hatte sich als sehr fähig erwiesen. Die beiden hüteten ihr neues Junges mit unermüdlicher Wachsamkeit. Und dennoch hatte Liam Zeit, sich um die Führung von Shiftertown zu kümmern, und Kim war weiterhin als Anwältin für Wandler tätig. Wie schafften sie das nur?
    Wie hatte Spikes Großmutter es geschafft? Ella hatte ihn allein großgezogen – zudem in der Wildnis, nachdem seine Eltern und sein Großvater unten in Mexiko von Shifterjägern getötet worden waren. Spike war noch ein Junges gewesen, gerade zehn Jahre alt. Ella war so überwältigt von Trauer gewesen, sie sich selbst den Tod gewünscht hatte. Aber sie hatte immer wieder gesagt: „Wenn ich sterbe, wer wird sich dann um dich kümmern?“ Und daher hatte sie weitergemacht.
    Der Ausdruck seiner Großmutter letzte Nacht, als sie aufgegeben hatte und ins Bett gegangen war, sagte ihm, dass sie auch von ihm erwartete, dass er weiterkämpfen würde.
    Er strich eine Strähne von Jordans Haar zurück. Kind meines Rudels. Wie könnte ich dich je gehen lassen, jetzt, da ich dich gefunden habe?
    Ganz sanft drückte er einen Kuss auf den Kopf des kleinen Jungen.
    Jordan schlug die Augen auf. Er starrte Spike verschlafen und verwirrt an, bevor sich sein Blick klärte.
    „Ich hab Hunger“, sagte er. „Kann ich Frühstück haben?“
    Göttin, was sollte er einem Jungen zum Frühstück geben? Wenn er die Zahl der Sandwiches, die Jordan gestern Abend verspeist hatte, als Grundlage nahm … auf jeden Fall viel.
    Jordan wand sich aus Spikes Umarmung und breitete die Arme aus. „Ich bin angezogen, also darf ich auch essen.“
    Spike presste sich eine Hand gegen die Stirn. Seine Schläfen pochten. Es half auch nicht gerade, dass das Telefon klingelte. Laut.

KAPITEL FÜNF
     
    Myka hatte eine schlaflose Nacht hinter sich. Der Kummer über Jillians Tod und die Sorge um Jordan hatten sie nicht zur Ruhe kommen lassen.
    Jillian hatte darauf bestanden, dass Spike – wer, verdammt noch mal, nannte sein Kind Spike? – Jordan kriegen sollte. Jillian hatte sich davor gefürchtet, was passieren würde, wenn die Menschen herausbekämen, dass sie ein Wandlerkind aufzog, und Myka hatte ihre Angst verstanden. Ein System, das so kaputt war, dass es ein kleines Mädchen seinem prügelnden Stiefvater überließ, würde nicht nett zu einem Shifterkind sein.
    Obwohl Myka nie ein großer Fan von Gestaltwandlern gewesen war, war ihr bewusst, dass diese wie Bürger zweiter Klasse behandelt wurden, was sie als unfair empfand. Es gab keine Garantie, dass Sharon Jordan behalten durfte, wenn jemand herausfand, dass er ein halber Shifter war, oder dass Jordan nicht in eine weit entfernte Shiftertown gebracht werden würde. Jillian hatte ihr versichert, dass die Wandler einen Weg finden würden, die Sache ohne viel Aufsehen zu regeln.
    Aber Jordan einfach so diesem tätowierten Shifter mitzugeben war auch nicht

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