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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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trug nur eine lose Trainingshose, die mit einem Band zusammengezogen war und ihm tief auf den Hüften saß, sodass man die Muskeln ungestört begutachten konnte. Der Mangel an Bekleidung enthüllte auch seine Tätowierungen: Ein Drachenschwanz wand sich um seinen Bauch und verschwand irgendwo unter dem Tunnelzugbund. Ach du Sch…!
    Spike trat die Stufen der Veranda herunter, unglaublich groß, als er näher kam. Er ging direkt auf Myka zu, blieb etwa zwei Zentimeter vor ihr stehen. Persönliche Distanz war wohl ein Fremdwort für ihn.
    Fiel ihr das Atmen plötzlich schwerer? Nein, sie stand ganz entspannt an der kühlen, frischen Luft, Oktober in Austin, trocken und heiter.
    Jordan wand sich in ihren Armen und zeigte auf Spike. „Das ist mein Dad“, sagte er stolz und ohne Angst. „Hast du gewusst, dass ich einen Dad habe?“
    „Er bleibt bei mir“, sagte Spike. Sein Tonfall war entschieden und ließ keine weitere Diskussion zu.
    „Wie geht es ihm?“, erkundigte sich Myka.
    Statt ihr zu antworten, musterte Spike sie, ließ den Blick von ihrem unbändigen Haar zu den schmalen Spitzen ihrer Cowboystiefel wandern. Myka hatte ein Hemd über ihrem engen Tanktop getragen, als sie zu Hause losgefahren war, es auf der Fahrt aber ausgezogen, da es in der Sonne ziemlich warm war.
    Spike versuchte nicht zu verbergen, dass er sie anschaute. Sein dunkler Blick glitt von ihrem Ausschnitt zu der Stelle, wo der Stoff an ihrer Taille anlag. Sie drückte Jordan ein bisschen enger an sich, als sei er ein Schild gegen Spikes beunruhigende Musterung.
    „Es geht ihm gut“, beantwortete er ihre Frage. Sein Blick wurde kurz weicher, als wolle er noch etwas sagen, doch er blieb still.
    Jordan zappelte und wollte abgesetzt werden. Myka ließ ihn widerstrebend runter. Er rannte zurück zur Veranda, sprang auf die Schaukel und schaukelte, so wild er konnte. Die Ketten quietschten, aber die Schaukel hielt. Als Spike sich umdrehte und seinen Sohn betrachtete, enthüllte sein Gesichtsausdruck so viel Sorge, Beschützerinstinkt und Schrecken, dass es Myka innehalten ließ.
    „Ich bin hier, um dir zu sagen, dass Jillians Beerdigung am Samstag stattfinden wird“, sagte sie in die Stille hinein. „Sharon, Jillians Mom, dachte, du willst vielleicht kommen.“
    Spike warf ihr einen Blick zu. „Besser, wenn ich nicht dabei bin.“
    Das stimmte. Ein Gestaltwandler, der bei einer Beerdigung mit Jillians gesamter Familie erschien, könnte für Probleme sorgen.
    „Jordan sollte da auch nicht hingehen“, sagte Spike. „Er würde es nicht verstehen.“
    Da musste ihm Myka widersprechen. „Er sollte sich von seiner Mutter verabschieden können.“
    „Wir werden uns von ihr verabschieden. Auf Wandlerart. Menschliche Beerdigungen sind deprimierend. Ihr verscharrt eure Leute in der Erde. Oder schiebt sie ins Feuer. Das ist einfach merkwürdig.“
    „Es gibt nicht viele Alternativen dazu, oder?“
    „Jordan wird sie der Göttin anvertrauen, gemeinsam mit mir.“
    Myka war nicht mehr religiös, seit sie im Alter von zehn Jahren zu ihrem Stiefvater gezogen war, aber sie wusste, dass Shifter einer Art heidnischer Religion folgten, die niemand so recht verstand, obwohl es etliche Dokumentationen darüber gab. Einige der Kirchen in der Umgebung hatten immer mal wieder versucht, sie zu bekehren, aber keinen Erfolg gehabt.
    „Komm zum Ritual“, sagte Spike.
    Myka schrak aus ihren Gedanken. „Was?“
    „Komm mit uns zum Ritual. Verabschiede dich von ihr auf unsere Art.“
    „Ich werde darüber nachdenken.“
    Spike drehte sich ganz zu ihr. Seine Hände ruhten auf den Hüften, direkt über dem Hosenbund. „Ich muss weg. Ich will nicht, aber mir bleibt keine Wahl, und ich kann ihn nicht mitnehmen. Nicht dahin.“
    „Wo musst du hin?“, kam die unvermeidliche Frage.
    „Shifterangelegenheiten. Meine Arbeit.“ Er zögerte und musterte sie nochmals. „Meine Großmutter kann ihn nicht allein beaufsichtigen. Sie ist keine Kinder gewöhnt und …“
    Myka wartete, gespannt, wo das hinführen würde, aber Spike schwieg wieder.
    „Fragst du mich, ob ich auf ihn aufpassen kann?“, wollte sie wissen.
    „Kannst du?“
    Jetzt bettelte er. Der böse, Furcht einflößende Krieger, der den riesigen Bären besiegt hatte, um Himmels willen, bat sie mit beinahe ängstlichem Blick, auf seinen vierjährigen Sohn aufzupassen, damit er … was auch immer tun konnte.
    „Was sind das für Shifterangelegenheiten?“, fragte sie.
    Spikes Brauen bogen sich nach

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