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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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würden sie jedem schon beim Händeschütteln die Hand brechen.
    Selbst im Ring, in einem Kampf, in dem es darum ging, das eigene Können vorzuführen, hatte Cormac Spike nicht versehentlich töten wollen. Spike hatte durch Strategie und das Ergreifen einer Chance den Sieg errungen, nicht weil er der Stärkere war.
    Wenn Spike es aufs Töten angelegt hätte, würde seine Großmutter jetzt Kerzen anzünden und eine Zeremonie planen, ihn zur Göttin gehen zu lassen. Er hätte nicht Myka getroffen, und sie hätte ihn nicht zu Jordan gebracht.
    Der Göttin sei Dank, dass der Bär sich zurückgehalten hatte.
    Gavan warf den beiden Wölfen einen Blick zu. „Verpisst euch“, sagte er. „Ich will mich mit meinem Freund über alte Zeiten unterhalten.“
    Die Wölfe sahen sauer aus, aber Gavan war dominanter als sie, also legten sie ihre Queues hin und gingen zur Bar, um sich noch ein Bier zu bestellen, als sei das sowieso ihr Plan gewesen.
    „Lass uns ein Spiel machen, Spike. Und reden.“
    Ellison fühlte sich von Gavans Befehl an die anderen nicht angesprochen. Er beugte sich tief über den Tisch und platzierte mit einem Stoß zwei der vollen Kugeln in unterschiedlichen Löchern. Er bereitete einen neuen Stoß vor, als sei er zufrieden, allein zu spielen. Gavan äußerte sich nicht dazu, was bedeutete, dass es ihm egal war, ob Ellison hörte, was er zu sagen hatte. Interessant.
    Spike legte die Kugeln in das Plastikdreieck und richtete es am Kopfende des Tisches aus, während Gavan die Queues der Wölfe wegräumte. Spike nahm sich einen Queue aus dem Ständer, wog ihn prüfend in der Hand, legte ihn zurück und nahm sich einen anderen.
    „Du fängst an“, sagte Gavan.
    Spike beugte sich vor, setzte den Queue an und traf mit einem gezielten Stoß die weiße Kugel, worauf die anderen wild über die filzbespannte Platte schossen. Eine Halbe fiel in eines der hinteren Löcher.
    Gavan sah zu, während Spike noch drei weitere versenkte. Es war sehr aufmerksam von ihm, nicht zu reden, während Spike sich auf sein Spiel konzentrierte.
    Spike machte Billard mehr Spaß als zu kämpfen. Zu kämpfen löste die Anspannung in ihm, eine zusammengerollte Schlange, die so oft wie möglich beschwichtigt werden musste. Sex konnte diese Anspannung bis zu einem gewissen Grad auch lösen, aber zu kämpfen, selbst mit den Nachwirkungen der Halsbandschocks, ließ ihn die aufgestaute Aggression abbauen, sodass er sich wieder dem normalen Leben widmen konnte.
    Billard andererseits verlangte von ihm zu denken, zu planen und sein Geschick zu testen. Es war einfach reizvoll, herauszufinden, wie man Kugeln, die nicht in einer Reihe lagen, über die Bande treffen konnte, und er mochte das Aufblitzen des Triumphs, wenn er hörte, wie die richtige Kugel im richtigen Loch verschwand.
    Bei diesem Spiel hing der Erfolg nicht von Körperkraft, sondern von Strategie und Geschicklichkeit ab, was dem Jaguar in Spike gefiel.
    Ein plötzlicher und unerwarteter Gedanke durchzuckte ihn: Er würde gerne einmal mit Myka Billard spielen. Sie hatte diesen herausfordernden Blick, der ihm sagte, dass es interessant sein würde, sich mit ihr zu messen. Und wenn sie das Spiel noch nicht beherrschte, konnte er es ihr beibringen.
    Er würde sich über sie lehnen und ihr zeigen, wie man den Queue hielt. Seine Lippen würden ihr Ohr berühren, während er ihr erklärte, was sie tun sollte …
    Plötzlich hatte er ihren Duft wieder in der Nase, erinnerte sich daran, wie sich ihre Finger in seiner Jeanstasche angefühlt hatten, als sie ihm das Papier mit ihrer Telefonnummer zugesteckt hatte.
    Spike verfehlte seinen Stoß, traf die weiße Kugel an der falschen Stelle, die daraufhin an der, die er hatte treffen wollen, vorbeirollte.
    „Sich ablenken zu lassen“, sagte Gavan mit einem harschen Lachen, „rächt sich immer.“
    Spike richtete sich auf und nahm seinen Queue schweigend hoch. Gavan führte einen Stoß aus und sandte die volle rote Kugel erst gegen zwei Banden und dann ins Loch.
    „Sich ablenken zu lassen bedeutet für jeden von uns den Tod“, sagte Gavan, während er sich für seinen nächsten Stoß in Position stellte. „Es nimmt uns unsere Instinkte und unser Potenzial.“ Bei seinem nächsten Stoß prallten die Kugeln mit einem Geräusch zusammen, das an einen Gewehrschuss erinnerte. Eine volle Kugel floh in die Sicherheit des Lochs.
    Zu viel Kraft. Pool war ein Spiel von Strategie und Geschick.
    „Ich dachte, wir hätten mehr Junge in den Shiftertowns“,

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