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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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bemerkte Spike. Er dachte an Jordan, und ihm schwoll das Herz.
    „Oh, klar. Das kann ich nicht abstreiten. Gesundheitlich geht es den Wandlern viel besser. In der Wildnis habe ich eine Gefährtin verloren, als sie mein Junges geboren hat, das auch starb. So etwas möchte ich nicht noch einmal durchmachen. Doch die Halsbänder zu tragen, nach den Regeln der Menschen zu leben – das ist nichts für Shifter. Die Menschen können unsere Instinkte nicht zerstören, ganz gleich, wie sehr sie es auch versuchen. Aber das müssen sie auch gar nicht. Wir zerstören diese Instinkte selbst.“
    Spike nickte, als dächte er gründlich über das nach, was Gavan gesagt hatte. „Was sollen wir dann tun? Unsere Dominanzkämpfe bis zum Tod kämpfen? Wir würden nicht lange überleben, wenn wir das täten.“
    „Das ist Quatsch, und das weißt du auch. Dominanzkämpfe gehen nur bis zum Tod, wenn es absolut sein muss. Meistens ergibt sich der andere Shifter, weil er weiß, dass er unterlegen ist, und erkennt die Dominanz des anderen an. Aber dir fällt das schwer, oder?“ Gavan nahm seinen Queue hoch und trat näher an Spike heran. „Du bist dominant und darauf reduziert, für einen anderen Dominanten zu arbeiten. Das muss dir gegen den Strich gehen.“
    „Ich bin ein Tracker. Das ist etwas anderes.“
    „Ich weiß. Wir verpflichten uns dem Anführer des Clans als Augen und Ohren und sind seine besten Kämpfer. Wir tun das sogar dann, wenn der Anführer ein Arschloch ist.“
    Spike fragte sich, ob Gavan sich damit auf Fergus bezog, für den sie beide gearbeitet hatten, oder auf San Antonios neuen Anführer, für den Gavan jetzt tätig war.
    „Aber dies ist nicht die Wildnis“, sagte Gavan. „Liam Morrissey ist noch nicht einmal von deinem Clan. Und Fergus war es auch nicht.“
    Aber Liams und Fergus’ Clan hatte Spike und seine Großmutter aufgenommen, als sie aus der Wildnis gebracht worden waren. Gavan wusste das. Er versuchte lediglich, Spike aufzustacheln. „Ein Tracker für den Anführer einer Shiftertown zu sein ist eine hohe Position“, sagte Spike, der vorgab, nicht zu verstehen, worauf Gavan hinauswollte.
    „Ja, klar ist sie das, aber du bist ein dominanter Tracker, und das ist dir auch bewusst.“ Er sah zu Ellison, einem anderen von Liams Trackern, der weiterspielte und sie ignorierte. „Nate kann dir nicht das Wasser reichen, und Ronan auch nicht, ganz gleich, wie groß er ist. Liam benutzt dich, Spike. Es ist nicht illoyal, das zu sagen, es ist verdammt offensichtlich. Du bist ein Kämpfer, mein Freund. Du hast das Herz eines Killers. Ich empfehle dir, es zu benutzen.“
    „Um was zu tun?“
    Gavan warf ihm einen geduldigen Blick zu. „Lass mich dir mal was zeigen. Ich wette hundert Dollar, dass du diesen Stoß nicht schaffst.“ Er griff sich die weiße Kugel und positionierte sie in der oberen linken Ecke des Tisches. „Die orange Halbe in die Mitte links.“
    Die orangefarbene Halbe lag in der Nähe des Lochs rechts hinten. Spike besah sich das Ganze skeptisch, nickte aber. „Ich nehme die Wette an.“
    Spike brachte sein Queue in Position, zielte mit der weißen Kugel auf eine andere, die die orangefarbene treffen sollte, um ihr genug Drall zu geben, auf die andere Seite des Tisches zu rollen.
    Er machte den Stoß. Die zweite Kugel traf die orange gestreifte genau richtig, wenn auch nicht mit genug Drall. Die orangefarbene legte die meiste Strecke des geplanten Weges zurück, verfehlte aber das mittlere Loch knapp.
    Spike stand gleichmütig auf und fischte ein Bündel Zwanzigdollarscheine aus der Tasche. „Funktioniert nicht immer.“
    „Behalt die Kohle. Lass es uns noch mal versuchen.“
    Gavan legte die Kugeln wieder auf ihre Ausgangspositionen. Spike beugte sich über seinen Queue.
    Plötzlich spürte er Gavans Körperwärme neben sich. Die Stimme der Katze klang rau an seinem Ohr. „Wie wäre es, wenn wir sagen, dass ich, wenn du dieses Mal nicht triffst, dein Junges umbringe?“

KAPITEL SIEBEN
     
    Wut raste sengend heiß durch Spikes Adern bis hoch in sein Gehirn. Seine Augen verwandelten sich in die seines Tiers, und er machte den Stoß. Als er wieder hochkam, hatte sich seine Hand schon um Gavans Kehle geschlossen.
    Die Kugeln krachten gegeneinander, und die orangefarbene Halbe schoss über den Tisch in das mittlere Loch.
    Gavan grinste, obwohl Spikes Finger sich in seine Kehle gruben. „Siehst du“, sagte er mit rauer Stimme. „Der Instinkt ist da. Töten. Beschützen.

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