Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
Dominieren.“
    Ellison hatte sich aufgerichtet, und sein Wolfsknurren füllte den Raum. Ein Funke sprang von Spikes Halsband, ein kurzer stechender Schmerz an seinem Hals.
    Spike fixierte Gavan mit einem harten Blick. „Das ist Schwachsinn.“
    „Stimmt“, sagte Gavan. „Aber sieh dich an. Du bist bereit, mich zu töten.“
    Spike zwang sich, die Hand zu öffnen. Er fauchte, als Gavan zurücktrat und sich den Hals rieb.
    „Ich sag dir mal was“, sagte Gavan, sein Atem noch immer schwer. Er warf einen kurzen Blick zu Ellison hinüber und senkte die Stimme. „Komm einfach noch mal vorbei, und wir unterhalten uns. Aber lass deinen Kumpel zu Hause. Du hast eine Menge Potenzial, und du verdienst etwas Besseres, als Morrissey zu gehorchen.“
    „Ich verdiene auch etwas Besseres, als mir deinen Psychomist anhören zu müssen.“
    „Ich sage ja nicht, dass du das musst. Du musst das selbst entscheiden. Für dich und deine Familie. Du hast es, Spike. Nutze es. Gib deine Instinkte nicht auf.“ Gavan streckte die Hand aus, um Spike auf die Schulter zu klopfen, aber ein Blick in sein Gesicht genügte, und er ließ die Hand wieder sinken. „Komm und besuch mich. Bald.“
    Spike sagte nichts. Er knallte den Queue auf den Tisch und verließ den Raum.
    Er atmete schwer, und sein Halsband schlug noch immer Funken. Ohne auf Ellison zu warten, ging er nach draußen, zurück in das helle Sonnenlicht, das ihn in den Augen blendete.
    *** *** ***
     
    „Was hat er zu dir gesagt?“, fragte Ellison, während er durch den schnell fließenden Verkehr von San Antonio nach Austin zurückfuhr. „Ich habe gehört, wie er über Instinkte und Dominanz geredet hat, aber nicht, was er gesagt hat, das dich so sauer gemacht hat.“
    Spike ließ die Finger über sein warmes Halsband gleiten und blickte aus dem Fenster.
    Gavan hatte genau gewusst, welche Knöpfe er drücken musste. Eine Drohung gegen Spikes Junges, selbst eine abstrakte, hatte in ihm den Kampfrausch geweckt. Schon allein für den Gedanken, Jordan zu bedrohen, war er bereit gewesen, Gavan zu töten.
    „Spike?“
    „Er hat gar nichts gesagt“, antwortete Spike. Seine Kiefermuskeln waren so angespannt, dass er überrascht war, überhaupt ein Wort herausbringen zu können. „Es war die gleiche, alte ‚Shifter sind schwach, wenn sie in Shiftertowns leben‘-Leier.“
    Gavan hatte viel mehr als das gemeint, und Spike wusste das, aber er wollte nicht darüber sprechen.
    „Wir müssen es Liam erzählen.“
    „Ja, ich weiß.“
    Gavan hatte Spike etwas Persönliches angeboten. Gavan hatte recht. Spike war einer der besten Kämpfer, hatte den Instinkt zu töten und war neben dem Kodiakbären Ronan der beste Tracker, den Liam hatte. Spike sagte nie viel, weil alle von ihm erwarteten zu kämpfen, nicht zu denken.
    Aber früher, in der alten Zeit, als Shifter gezüchtet worden waren, um für die Fae zu kämpfen, wäre Spike in der obersten Klasse der Kämpfer gewesen. Die besten Krieger hatte man zurückbehalten, um gegen die gefährlichsten Feinde anzutreten, die größten Belohnungen einzustreichen und die schwierigsten Aufträge zu meistern.
    Störte es ihn, dass er in der Wildnis ein Elitekämpfer wäre und jetzt stattdessen ein Auge auf Querulanten hatte und Liam unterstand? Dass er seinen Frust jede Woche im Kampfclub abreagieren musste?
    Er wusste es nicht. So war das Leben. Man lebte es einfach. Shiftertown war nicht perfekt, aber es musste ja nicht für immer sein. Und außerdem wäre er nie auf die Idee gekommen, für die bescheuerten Fae zu arbeiten.
    Aber jetzt hatte er ein Junges. Er beeilte sich, zu diesem Jungen heimzukommen – oder würde es jedenfalls, wenn nicht so schrecklich viel Verkehr wäre.
    Ellison würde Liam sofort Bericht erstatten wollen, aber Spike wollte nur nach Hause. Er war fast vier Stunden weg gewesen und musste wissen, was sein Junges alles angestellt hatte. Und Myka würde da sein. Ihr Geruch hing in seinem Gedächtnis, und die Fantasie, ihr beizubringen, wie man Billard spielte, wurde mit jeder Sekunde verlockender.
    Sie erreichten die Shiftertown von Austin. Keine Tore trennten es vom Rest der Stadt, sie fuhren an einem unbebauten Grundstück vorbei und waren drin.
    Ellison lenkte den Wagen auf die Straße zu den Morrisseys, aber Spike sagte: „Setz mich erst zu Hause ab.“
    Ellison sah erstaunt aus. „Willst du nicht zuerst Bericht erstatten?“
    „Mach du das. Ich habe etwas zu erledigen.“
    Ellison blickte ihn einen Moment lang an,

Weitere Kostenlose Bücher