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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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unterdrücken und die Schwachen zu töten, sodass er in der Rangfolge nach oben klettern kann.“
    „Vielleicht.“
    „Kommt er zum Kampfclub? Abgesehen von letzter Nacht?“
    „Ich habe ihn dort noch nie gesehen“, antwortete Spike.
    Liam selbst ging nie zu den Kämpfen, denn diese waren nicht von den Shiftertown-Anführern genehmigt. Technisch gesehen verstießen sie sowohl gegen das Gesetz der Gestaltwandler als auch gegen das der Menschen.
    Aber die Shiftertown-Anführer verstanden, dass Wandler gelegentlich Dampf ablassen mussten, und drückten daher ein Auge zu. Es gab allerdings zwei strikte Regeln. Erstens: Niemand wurde getötet. Zweitens: Der Ausgang änderte nichts an der Rangordnung im Alltag. Was im Kampfclub passierte, blieb im Kampfclub.
    Spike wusste, dass Sieg oder Niederlage dennoch eine Veränderung mit sich brachten, selbst wenn diese nicht öffentlich anerkannt wurde. Es war schwer zu vergessen, dass das dominante Clanmitglied, das dir heute sagte, was du zu tun hast, gestern noch vor dir im Ring im Staub gelegen hatte. Wirkliche Auseinandersetzungen um die Rangordnung kamen unter Shiftern nicht oft vor, aber wenn die nächste kam, so vermutete Spike, dass sie viele, viele Veränderungen mit sich bringen würde.
    „Also gut, Junge“, sagte Liam. Seine Schultern senkten sich leicht, was bedeutete, dass er Spike glaubte und sich entschieden hatte, ihm zu vertrauen. „Behalte Gavan für mich im Auge, okay? Wenn er sich wieder mit dir treffen will, sag nicht Nein. Versuch aus ihm herauszukriegen, was du kannst. Lass mich auch wissen, wenn weitere Shifter bei den Kämpfen einer Meinung mit ihm sind.“
    Spike nickte ihm zu. Er beschloss, nicht zu erwähnen, dass Gavan bereits ein zweites Treffen vorgeschlagen hatte. Er würde die Katze noch einmal unter die Lupe nehmen, ohne dass Liam ihm dabei über die Schulter sah, und dann entscheiden, was er tun würde.
    „Glückwunsch zu deinem Jungen“, sagte Liam, jetzt, da die berufliche Sache abgehandelt war. Er trat vor, um Spike zu umarmen.
    Spike wollte das nicht. Er hatte sich weit in sich zurückgezogen, seit er sich in diesem Krankenhauszimmer umgedreht und gesehen hatte, wie Jordan auf ihn wartete. In diesem Moment wollte er niemanden berühren – mit Ausnahme von Jordan, seiner Großmutter … und Myka.
    Es gibt kein Gefährtenversprechen, hatte Liam gesagt, und Spikes Antwort war spontan gekommen. Noch nicht.
    Was bedeutete, dass etwas in Spike wollte, dass es dazu kam, spürte, dass es dazu kommen würde, und ungeduldig darauf wartete.
    Noch nicht. Aber bald.
    Wenn allerdings Spike seinem Anführer eine Umarmung zur Gratulation verwehrte, würde das für Liam aussehen, als ob Spike ihn herausforderte. Für die Auseinandersetzung, die das unweigerlich nach sich ziehen würde, hatte er jetzt keine Zeit.
    Er ließ seinen Körper erschlaffen, als Liam die Arme um ihn legte und ihn an sich zog. Er legte die Hände auf Liams Rücken, um die Umarmung zu erwidern, aber er war von der Körperwärme seines Anführers nicht so besänftigt, wie das sonst der Fall war.
    Männliche Shifter umarmten sich gegenseitig anders, als sie weibliche Shifter umarmten. Männchen versteckten ihre Stärke nicht vor anderen Männchen. Die Umarmung war genauso sehr Warnung wie Zeichen der Akzeptanz.
    Spikes Hände auf Liams Rücken spannten sich, und Liam beantwortete das damit, dass er Spike noch näher an sich zog. Spike konnte jeden Muskel in Liams Körper lesen, und er wusste, dass es Liam bei ihm genauso ging.
    Liam rieb seine Wange nach Katzenart an Spikes, zog seinen Kopf nach vorn und küsste ihn auf den Scheitel. Dann ließ er ihn los.
    „Komm“, sagte Liam, „stell mir deinen Kleinen vor.“
    *** *** ***
     
    Kim Fraser, Liams Partnerin, begrüßte Myka voller Enthusiasmus, umarmte sie und machte sie mit den Anwesenden bekannt.
    „Mach dir nichts daraus, dass alle sich ständig anfassen“, sagte sie. „Mit der Zeit gewöhnst du dich daran. Gestaltwandler machen das nun mal. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich das begriffen habe, aber jetzt gefällt es mir.“
    Kim hob ihr dunkelhaariges Baby aus dem Laufstall im Freien, und die kleine Katriona besah sich Myka und Jordan mit großem Interesse. Jordan, der von Ella gehalten wurde, streckte die Hand aus und berührte Katrionas seidiges Haar, woraufhin diese gurrte und strampelte.
    „Die arbeiten schon am Gefährtenversprechen, oder was denkst du?“ Ein Mann, der Liam ähnlich sah, mit dem gleichen

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