Die Gefaehrtin des Jaguars
passte im Hinterhof auf Katriona auf, Kim war schon ins Büro gefahren. Sean und Andrea räumten in der Küche das Frühstück weg – oder vielmehr Sean tat das, und die schwangere Andrea gönnte sich eine Pause auf einem Stuhl und unterstützte ihn moralisch.
Liam saß am Rand eines durchgesessenen Sofas auf der hinteren Terrasse und sah Connor zu, der im Gras Bausteine aufstapelte, die Katriona dann umwerfen konnte.
Liam erhob sich, als Spike auf ihn zukam. Connor sah auch hoch und blickte angespannt an Spike vorbei zu Myka.
„Spike“, sagte Liam, sein Tonfall neutral. „Einen wunderschönen guten Morgen.“
„Spar dir den irischen Mist. Ich will, dass diese verdammte Katze stirbt. Gavan will doch so gern die schwachen Shifter aussortieren, also lass uns gleich mit ihm anfangen. Ruf die anderen zusammen, und bring Sean mit. Wir werden das Schwert brauchen.“
„Hoppla.“ Liam hob die Hand und fixierte Spike mit einem Anführerblick. „Beruhig dich, Junge. Was hat er getan?“
„Was er getan hat? Er bedroht meine Familie, um mich zu zwingen, seine Spielchen zu spielen. Er hat Myka zu ihrem Haus verfolgen lassen, dann ist uns heute Morgen irgendein Arschloch nachgefahren. Wenn du ihn nicht töten willst, na schön, dann mach ich das selbst.“
„Nein, wirst du nicht.“
Spikes Ärger kratzte ihm in der Kehle. „Warum nicht, verdammt noch mal?“
„Weil Gavan die Shifter nicht hinter Myka hergeschickt hat“, sagte Liam ruhig. „Das war ich.“
KAPITEL ZWÖLF
Heißer Zorn tauchte die Welt in Rot.
„Du hast die geschickt.“ Die Worte kamen in einem harten Stakkato. „Was soll der Scheiß?“
Sean trat hinter Liam auf die Veranda, Andrea ließ er drinnen. Connor nahm Katriona hoch und trug sie ein Stück weiter weg. Bringt Weibchen und Jungen vor Spike, dem gefährlichen Kämpfer, in Sicherheit für den Fall, dass er ausrastet.
„Es ist mein Job“, sagte Liam. Sean bewegte sich nicht, aber sein Abstand zu Liam war perfekt dazu geeignet, ihm Rückendeckung zu geben. „Jeder Mensch, der nach Shiftertown kommt, wird überprüft.“
Spike wusste das. Liam hatte sogar über seine eigene Gefährtin Kim alles herausfinden lassen, nachdem er sie getroffen hatte. Spike selbst war auf solche Informationsbeschaffungsgänge geschickt worden.
„Du hast mich nicht gefragt“, sagte Spike. „Du hast es mir auch nicht gesagt. Du hast es einfach getan.“
„Du warst beschäftigt.“
Spike wollte ihn töten. Der Drang war da, stieg wie schwarzer Morast in ihm auf, der ihm befahl, die Hände um Liams Kehle zu legen und den Mann von den Füßen zu heben.
Er hielt sich mit reiner Willenskraft zurück. Ein kleiner Teil seines Gehirns sagte ihm, er solle bleiben, wo er war.
Aber er könnte Liam im Kampf bezwingen. Er wusste es.
Wie er so in Liams Augen starrte, erkannte er, dass Liam es auch wusste.
Spikes Hände bogen sich zu Wildkatzenklauen. „Finger weg. Lass mein Junges in Ruhe, und lass meine Gefährtin in Ruhe.“
Liams Blick schnellte zu Myka, die hinter Spike stand. Spike wusste ganz genau, wie viele Schritte sie hinter ihm war, er wusste ebenfalls genau, wie lange er brauchen würde, um bei ihr zu sein und sie in Sicherheit zu bringen.
„Gefährtin, hm?“, fragte Liam und sah Spike an.
„Ich nehme sie zur Gefährtin. Unter dem Licht des Vatergottes und vor Zeugen nehme ich Myka Thompson zu meiner Gefährtin.“
*** *** ***
„Was?“ Myka eilte nach vorn, stolperte in ihren Cowboystiefeln beinahe im trockenen Gras. „Was hast du gerade gesagt?“
Sowohl Liam als auch Sean drehten sich zu ihr um. Die Brüder atmeten gleichzeitig tief ein.
Sie mochten menschlich aussehen, aber die Geste erinnerte Myka daran, dass Liam und Sean Raubtiere waren. Wie die Pferde, die erkannt hatten, dass Spike gefährlich war, zitterte Myka mit der instinktiven Angst der Beute.
Sie wusste, dass Liam und Sean Spike an ihr riechen konnten, auch dass sie Sex gehabt hatten, trotz der langen und durchaus interessanten Zeit, die sie und Spike unter der Dusche verbrachten hatten.
„Er hat dich als Gefährtin beansprucht“, sagte Liam nach einem Moment der Stille. „Ich hatte mir schon gedacht, dass er das tun würde.“
„Was bedeutet das genau?“, fragte Myka. Ihr Herz klopfte wild.
Spike blickte nicht zu ihr, er konzentrierte sich ganz auf Liam. „Das heißt, dass ich mich an dich binden will, Myka, unter der Sonne und dem Mond, sodass du für den Rest unserer Leben meine Gefährtin
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