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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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vereinten Kräften, sagten die anderen Trainer, alles Männer, konnten sie das nicht auftreiben. Myka konnte es auch nicht, ihre Ersparnisse setzten sich aus Preisgeldern der Vergangenheit und Boni von glücklichen Pferdebesitzern, denen sie geholfen hatte, ein Pferd zu einem guten Preis zu verkaufen, zusammen.
    Es war bei Weitem nicht genug, um die fünfhundert Riesen auch nur anzukratzen. Sie könnte ihr Haus verkaufen, aber bei dem derzeitigen Markt gab es keine Garantie, es schnell verkaufen oder mit dem Preis auch nur die Grundschuld decken zu können, die noch offen war. Alles in allem war es ein deprimierendes Gespräch.
    Spike wartete in der Nähe ihres Wagens an einem der äußeren Reitplätze. Direkt nachdem sie geduscht hatten, hatte er Ellison angerufen, und Myka hatte die Erleichterung in seiner Stimme gehört, als Ellison berichtete, dass in Shiftertown alles ruhig geblieben sei. Jordan war früh aufgewacht und hatte Frühstück verlangt, und Dylan hatte für alle gekocht.
    „Dafür werde ich den Rest meines Lebens zahlen müssen“, hatte Spike geknurrt, als er auflegte.
    Jetzt lehnte er am obersten Balken der Einfassung des quadratischen Reitplatzes und beobachtete die beiden Pferde darin. Beides waren American Quarter Horses, die einem wohlhabenden Geschäftsmann gehörten, der Myka bezahlte, um Gewinner aus ihnen zu machen. Der Wallach hatte sich an das hintere Ende des Gatters zurückgezogen, drückte seinen Rumpf gegen die Stangen und beobachtete Spike misstrauisch. Die Stute hatte sich in der Mitte des Platzes aufgebaut und warf ihm böse Blicke zu.
    „Sie ist die Zickenkönigin“, sagte Myka, als sie neben Spike trat. „Im Ring, wenn es zählt, ist sie ein großartiges Cutting-Pferd, aber wenn sie weiß, dass es nur eine Übung ist, ist sie ein Teufel. Sie hat mich schon ein paarmal abgeworfen.“
    Die Stute blickte zu ihr, befand sie für unwürdig und sah zurück zu Spike. Ihre Augen waren weiter aufgerissen als sonst, ihre Nüstern gebläht, als sie seinen Shiftergeruch wahrnahm.
    Spike sah menschlich aus – zum größten Teil –, aber das kleine Gehirn der Stute sagte ihr, dass es Grund gab, sich Sorgen zu machen. Oder nicht? Für gewöhnlich waren Menschen Schwächlinge, nur dazu gut, ihr Futter zu bringen, sie zu striegeln oder ihr zu sagen, wie toll sie war.
    Spike knurrte. Der Laut war sanft, aber drang über den Platz an die aufgestellten Ohren der Stute. Ihr Kopf ruckte hoch, und man konnte den weißen Ring um die Iris erkennen. Sie wirbelte herum, trat den Staub hinter sich und rannte die paar Meter zu der Ecke des Wallachs, um sich hinter ihm zu verstecken.
    Myka lachte. „Karma“, rief sie der Stute zu. „Keine Chance zu entkommen.“
    Spike fauchte die Pferde ein letztes Mal an und ging dann mit Myka zu ihrem Wagen.
    Während Myka sie zurück nach Shiftertown fuhr, hörte er ihrem Bericht vom Treffen zu. Sie versuchte, leichthin zu sprechen, aber er erkannte ihre Sorge in ihrer Stimme, in der Anspannung in Lippen und Augen und dem veränderten Geruch.
    Die Ställe waren ihr wichtig. Sie waren ihr Territorium, mehr als es das kleine Haus war, das spürte Spike. Ihr Haus war der Ort, an dem sie schlief und ihren Kram aufbewahrte. Die Ställe waren ihr Leben.
    Gut, dass Spike in der Lage war, diesbezüglich etwas zu unternehmen.
    Als sie Shiftertown erreichten, zog ein Wagen, der ihnen seit den Ställen gefolgt war, plötzlich an ihnen vorbei und raste davon.
    Verdammt. „Fahr ihm hinterher.“
    Myka warf Spike einen überraschten Blick zu, trat aber aufs Gaspedal. Der Shifter war gut. Er schlängelte sich durch den Verkehr und bog stadteinwärts auf den belebten Airport Boulevard und Richtung I-35.
    „Vergiss es“, sagte Spike. „Zurück nach Shiftertown.“
    Myka nahm die nächste Abzweigung und fuhr, ohne zu zögen, um den Block in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Einer von Gavans Leuten?“, fragte sie. Sie griff das Steuerrad so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. „Er meint es wirklich ernst.“
    „Er ist so gut wie erledigt. Setz mich bei Liam ab.“
    Ein Anruf war zu zahm für Spikes Kämpferblut. Er musste Action haben, jemanden töten, jemanden beschützen, und zwar jetzt.
    Myka stellte keine Fragen und folgte seinen Anweisungen zu Liams Haus. Sie verstand, warum er sauer war, und trotz seiner Wut erkannte Spike, dass er recht gehabt hatte, dass sie seine Gefährtin war.
    Im Haus der Morrisseys ging es zu wie in einem Bienenstock. Connor

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