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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Gesicht. Rimarn wollte protestieren, aber bevor er dazu kam, verdeckte ein anderer Körper meine Sicht auf ihn. Eine große, vertraute Gestalt, die dunkel und frei von Magie war. Sonnenschein.
    Ich konnte nicht genau sehen, was er mit Rimarn machte. Das musste ich auch nicht, denn ich hörte genug. Die anderen Künstler der Zeile und die Zuschauer schnappten nach Luft, Sonnenschein grunzte vor Anstrengung, und Rimarn schrie auf, weil sein Körper hochgehoben und weggeschleudert wurde. Die Gotteswörter auf Rimarns Fleisch verschmolzen zu Strichen, denn er flog mindestens zehn Fuß durch die Luft. Er schlug auf dem Boden auf, und es schien, als ob all seine Knochen durcheinandergerüttelt wurden. Dann hörte er auf zu schimmern.
    Nein. 0 nein. Ich rappelte mich auf, stieß meinen Stuhl um und tastete verzweifelt nach meinem Gehstock. Noch bevor ich ihn fand, erstarrte ich. Obwohl Rimarns Schimmern verschwunden war, konnte ich immer noch sehen.
    Ich konnte Sonnenschein sehen. Sein Schimmern war schwach und kaum wahrnehmbar. Mit jeder Sekunde wurde es jedoch kräftiger und pulsierte, wie ein Herzschlag. Sonnenschein stellte sich zwischen mich und Rimarn. Sein Schimmern wurde noch heller. Es verstärkte sich von einem sanften Glühen bis hin zu dem Gleißen, das die Augen versengte. Bisher hatte ich das bei ihm nur während der Morgenstunde gesehen.
    Aber es war helllichter Tag ...
    »Was zur Hölle geht hier vor?«, verlangte eine scharfe Stimme aus einiger Entfernung zu erfahren. Es handelte sich um einen der anderen Priester. Weitere Rufe und Drohungen folgten. Das ließ mich aus meiner Erstarrung erwachen. Niemand außer mir konnte Sonnenscheins Glühen sehen. Vielleicht war Rimarn, der immer noch stöhnend am Boden lag, auch dazu in der Lage. Aber alle anderen sahen nur einen Mann - einen Fremden in einfacher, billiger Kleidung, denn mehr konnte ich mir für ihn nicht leisten -, der vor den Augen einer ganzen Truppe Ordensbewahrer einen Previt des itempanischen Ordens angegriffen hatte.
    Ich tastete nach einer von Sonnenscheins glühenden Schultern und berührte sie, riss meine Hand aber sofort wieder zurück. Sie war zwar heißer, als ich sie jemals gespürt hatte, doch nicht so heiß, dass man sie nicht berühren konnte. Nein, das Fleisch unter meiner Hand schien zu vibrieren, als ob ich einen Blitz angefasst hätte.
    Für den Moment schob ich die Beobachtung gedanklich zur Seite. »Hör auf!«, zischte ich ihn an. »Was machst du denn? Du musst dich sofort entschuldigen, bevor sie dich ...«
    Sonnenschein drehte sich um und schaute mich an. Mir blieben die Worte im Halse stecken. Ich konnte jetzt sein Gesicht erkennen, wie ich es immer in dem perfekten Moment sehen konnte, bevor er zu hell wurde und ich fortsehen musste. »Gutaussehend« beschrieb dieses Gesicht nicht einmal annähernd. Es war so viel mehr als die Aneinanderreihung von Gesichtszügen, die meine Finger erfasst und erlernt hatten. Wangenknochen hatten kein eigenes, inneres Feuer. Lippen kräuselten sich nicht, als ob sie ein eigenes Leben führten. Gerade schenkten sie mir ein leichtes, intimes Lächeln, das mir für einen Moment das Gefühl gab, die einzige Frau auf der Welt zu sein. Er hatte mich noch nie angelächelt.
    Aber das Lächeln war bösartig. Es war kalt und mordlüstern. Ich wich vor ihm zurück und war entsetzt. Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, hatte ich Angst vor ihm.
    Dann drehte er sich um und richtete seinen Blick auf die Bewahrer, die zweifellos auf uns zukamen. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, taxierte er sie und die Zuschauermenge mit derselben teilnahmslosen, kalten Arroganz. Er schien eine Entscheidung zu treffen.
    Mit weitaufgerissenem Mund stand ich da und beobachtete, wie die Ordensbewahrer ihn ergriffen. Für mich waren sie dunkle Umrisse, die von Sonnenscheins Licht gesäumt wurden. Sie warfen ihn auf den Boden, traten ihn und rissen seine Arme nach hinten, um sie zu fesseln. Einer kniete sich auf Sonnenscheins Nacken, um ihn am Boden zu halten. Ich konnte nicht an mich halten und schrie. Der Ordensbewahrer, den ich als bösartigen Schatten im Nacken von Sonnenschein wahrnahm, drehte sich um und schrie, dass ich Maro-Miststück doch den Mund halten solle, oder er würde es mir schon beibringen.
    »Genug!«
    Ich zuckte bei diesem donnernden Schrei so heftig zusammen, dass mir mein Stock entglitt. In der darauf folgenden Stille fiel er laut klappernd auf den Gehweg der Promenade. Wieder fuhr ich

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