Die Gefährtin Des Lichts erbin2
war seine Hand zwischen meine Beine geglitten. Wunderbare Dinge. »Also hatten die Drei Angst, dass ihr alle ... ah ... euch in Sterbliche verliebt und noch weitere, gefährliche kleine Dämonen produziert.«
»Nicht alle der Drei. Am Ende war es nur Itempas, der uns befahl, von dem Reich der Sterblichen fernzubleiben. Allerdings duldet er keinen Ungehorsam, und so haben wir uns seinem Befehl gebeugt.« Er küsste meine Schulter, dann schnupperte er an meiner Schläfe. »Ich wusste nicht, wie grausam dieser Befehl war, bevor ich dich traf.«
Ich lächelte, und mir war nach einer kleinen Boshaftigkeit zumute. Forsch streckte ich eine Hand hinter mich, bis ich die warme, harte Schwellung, die ich in meinem Rücken spürte, zu fassen bekam. Routiniert streichelte ich ihn. Madding erzitterte, und sein Atem an meinem Ohr wurde schneller. »Ja, genau«, zog ich ihn auf. »Schrecklich grausam.«
»Oree«, sagte er. Seine Stimme war plötzlich tief, wie erstickt. Ich seufzte und hob meine Hüften ein wenig. Er glitt wieder in mich hinein, als ob er an keinen anderen Ort gehörte.
Irgendwann während des herrlichen, schwebenden Vergnügens, das dann folgte, merkte ich, dass wir beobachtet wurden.
Zunächst dachte ich mir nichts dabei. Maddings Geschwister schienen von unserer Beziehung fasziniert zu sein. Wenn uns zu beobachten ihnen half, falls sie sich selbst einmal mit einem Sterblichen einließen, hatte ich nichts dagegen. Aber in dem Blick lag etwas anderes. Das wurde mir erst hinterher klar, als ich glücklich und erschöpft kurz davor war, einzuschlafen. Da war nicht der übliche Ausdruck von Neugier oder Erregung gewesen, sondern etwas Tiefsitzenderes, Ablehnendes. Und etwas Vertrautes.
Natürlich. Madding hatte jemanden geschickt, um meine Habseligkeiten abzuholen. Das schloss natürlich auch Sonnenschein ein: meinen grüblerischen, arroganten, egoistischen Hausgast. Ich hatte keine Ahnung, warum er sich darüber ärgerte, dass ich mit Madding zusammen war. Es war mir auch egal. Ich hatte genug von seinen Launen, genug von allem. Also schenkte ich alldem keine weitere Beachtung und schlief ein.
Madding war fort, als ich erwachte. Verschlafen setzte ich mich auf und lauschte eine Weile, um mich zu orientieren. Von unten erklang das endlose Plätschern des Wassers. Außerdem roch ich den Duft von hiras. Irgendwo oben lief jemand und ließ die Dielen knarren. Mein Gefühl sagte mir, dass es sehr spät war, aber die meisten von Maddings Leuten waren Gottkinder. Die schliefen nicht. Irgendwo auf derselben Etage hörte ich eine Frau lachen und zwei Männer, die sich unterhielten.
Ich gähnte und legte meinen Kopf wieder hin. Die Stimmen drängten sich langsam in mein Bewusstsein.
»... dir nicht gesagt ...«
»... deine Sache, verdammt! Du hast keine ...«
Allmählich dämmerte es mir: Sonnenschein und Madding. Sie unterhielten sich? Es spielte keine Rolle. Es war mir egal.
»Du hörst mir nicht zu«, sagte Madding. Er sprach mit leiser Stimme, aber betont. Dadurch trug ihr Klang sehr weit. »Sie hat dir eine echte Chance gegeben, und du hast sie mit Füßen getreten. Warum machst du das, wenn so viele von uns für dich gekämpft haben und gestorben sind?« Er schwieg kurz. »Du denkst nie an andere, immer nur an dich selbst! Hast du überhaupt eine Ahnung, was Oree deinetwegen durchgemacht hat?«
Ich öffnete meine Augen.
Sonnenscheins Antwort war leises, unverständliches Gemurmel. Madding allerdings schrie beinahe: »Du zerstörst sie! Genügt es nicht, dass du deine eigene Familie zerstört hast? Musst du jetzt auch noch das, was ich liebe, zerstören?«
Ich stand auf. Mein Stock lag an der Seite des Kissenstapels, wo Madding ihn hingelegt hatte. Der Bademantel hatte sich mit einigen Kissen verheddert. Ich schüttelte ihn heraus und zog ihn an.
»... das sage ich dir ...« Madding hatte ein wenig seine Fassung zurückgewonnen. Obwohl er immer noch höchst zornig war, sprach er wieder mit leiser Stimme. Sonnenschein schwieg seit Maddings Ausbruch. Madding redete weiter, aber ich konnte nicht verstehen, was er sagte.
Am Eingang blieb ich stehen. Ich redete mir ein, dass es mir egal war. Mein Leben war ruiniert. Das hatte ich Sonnenschein zu verdanken. Welche Rolle spielte es, was er und Madding sich an den Kopf warfen? Warum versuchte ich immer noch, ihn zu verstehen?
»... er könnte dich wieder lieben«, sagte Madding. »Wenn du willst, kannst du ja gerne so tun, als ob es dir nichts bedeutet, Vater.
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