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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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sah, wie er sich in den Finger stach. Ich runzelte die Stirn.
    »Ich bin nicht in der Stimmung«, sagte ich.
    »Es wird dafür sorgen, dass du dich besser fühlst. Das wiederum sorgt dafür, dass ich mich besser fühle.«
    »Macht es dir nichts aus, Gottesblut zu verkaufen, obwohl die Leute denken, dass du dafür töten würdest?«
    »Nein«, sagte er. Seine Stimme war schärfer als sonst. »Denn ich würde nicht dafür töten. Und was die Leute denken, ist mir volkommen egal.« Er streckte mir seinen Finger entgegen. Ein einzelner, dunkler Blutstropfen, der aussah wie ein Granat, befand sich darauf. »Siehst du? Es ist bereits vergossen. Soll ich es verschwenden?«
    Ich seufzte. Schließlich beugte ich mich vor und nahm seinen Finger in den Mund. Da war der flüchtige Geschmack von Salz und Metall zusammen mit anderen, merkwürdigen Aromen, die ich nie benennen konnte. Vielleicht war es der Geschmack anderer Welten. Egal, worum es sich handelte, als ich es runterschluckte, spürte ich, wie es vom Hals bis hinunter zum Magen kitzelte.
    Bevor ich losließ, leckte ich seinen Finger ab. Wie ich vermutet hatte, war die Wunde bereits wieder verschlossen; aber ich liebte es, ihn aufzustacheln. Er stieß einen leisen Seufzer aus.
    »Das war der Grund für die Untersagung«, sagte er und legte sich neben mich auf den Rücken. Er machte kreisende Bewegungen mit seiner Hand in meinem Kreuz. Das bedeutete normalerweise, dass er an Sex dachte. Er konnte einfach nicht genug bekommen.
    »Hmm?« Ich schloss meine Augen und zitterte ganz leicht, weil sich die Kraft des Gottesbluts in meinem Körper entfaltete. Einmal, als er mich sein Blut probieren ließ, hob ich vom Boden ab und schwebte genau sechs Zoll darüber. Ich war stundenlang nicht in der Lage, wieder runterzukommen. Madding war auch keine Hilfe; er war zu sehr mit Lachen beschäftigt. Zum Glück spürte ich im Normalfall nur eine entspannende Wirkung — ähnlich wie bei Trunkenheit, nur ohne die Gefahr eines Katers. »Wovon redest du?«
    »Von dir.« Er streifte mit seinen Lippen mein Ohr. Ein wohliger Schauer lief mir den Rücken hinunter. Er bemerkte es und folgte dem Schauer mit seinen Fingerspitzen. Ich wölbte meinen Rücken und seufzte. »Ihr Sterblichen und euer berauschender
    Wahnsinn. So viele von uns wurden von deinesgleichen verführt, Oree. Sogar die Drei vor langer Zeit. Ich dachte immer, wer sich in einen Sterblichen verliebt, ist ein Narr.«
    »Aber jetzt, da du es ausprobiert hast, siehst du deinen Irrtum ein?«
    »O nein!« Er setzte sich auf, grätschte meine Beine, ließ seine Hände unter mich gleiten, umfasste meine Brüste und knetete sie sanft. Ich seufzte träge und genießerisch. Dann knabberte er an meinem Nacken. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. »Ich hatte recht. Es ist eine Art des Wahnsinns. Ihr bringt uns wider besseres Wissen dazu, gewisse Dinge zu wollen.«
    Mein Lächeln verschwand. »So wie die Ewigkeit.«
    »Ja.« Seine Hände blieben einen Moment bewegungslos. »Und noch mehr als das.«
    »Wie was zum Beispiel?«
    »Kinder, zum einen.«
    Ich setzte mich auf. »Sag mir, dass du Witze machst.« Er hatte mir vor langer Zeit versprochen, dass ich auf die üblichen Vorkehrungen, die ich bei Sterblichen treffen musste, verzichten konnte.
    »Schhh«, machte er und lehnte sich gegen mich, um mich wieder niederzudrücken. »Natürlich mache ich Witze. Aber ich könnte dir ein Kind schenken, wenn ich das wollte. Wenn du es wolltest. Und wenn ich willens wäre, das einzige wirkliche Gesetz zu brechen, das die Drei uns jemals auferlegt haben.«
    »Oh.« Ich ließ mich wieder in die Kissen sinken und entspannte mich unter seinen langsamen, schmeichelnden Liebkosungen. »Du redest von Dämonen. Kindern von Sterblichen und Unsterblichen. Monstern.«
    »Sie waren keine Monster. Das war vor dem Krieg der Götter, sogar noch vor meiner Geburt. Man sagt, sie wären genau wie wir — Gottkinder, meine ich. Sie konnten zwischen den Sternen tanzen, genau wie wir. Sie hatten Götterseelen. Dennoch wurden sie alt und starben, ganz gleich, wie mächtig sie waren. Das machte sie ... äußerst seltsam. Aber keineswegs zu Monstern.« Er seufzte. »Es ist verboten, weitere Dämonen zu erschaffen, aber ... ah, Oree. Du würdest bestimmt wunderschöne Kinder bekommen.«
    »Hmm.« Ich hörte nicht mehr genau hin. Madding liebte es, zu reden, während seine Hände wunderbare Dinge taten, die weit über Worte hinausgingen. Während seines letzten Gefasels

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