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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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»Nein«, antwortete sie schließlich, »ich kenne hier niemand sonst, der so heißt, aber der Fluss ist ziemlich lang.«
    Al-Yamani machte ein enttäuschtes Gesicht und trat einen Schritt zurück, so als wolle er gehen. »Kann es vielleicht sein, dass Ihr Mann weiß, ob es einen Doktor Hansen am Fluss gibt?«
    »Vielleicht, aber er ist im Moment nicht da.«
    Al-Yamani schüttelte frustriert den Kopf. »Das ist aber schade«, sagte er und sah, wie sich Hasan auf dem Flur der Frau näherte. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie gestört habe.« Im nächsten Augenblick war Hasan dicht hinter der Frau. Al-Yamani sah ihm in die Augen und nickte.

68
    WASHINGTON D.C.
    Auf der Schnellstraße hatte es einen Unfall gegeben. Der Verkehr war in beiden Richtungen behindert, und ringsum standen Schaulustige und gafften. Es war fast vier Uhr, als Rapp endlich im Joint Counterterrorism Center ankam. Er war sich nicht sicher, ob es richtig gewesen war, den Flug nicht zu nehmen. Auch wenn er sich noch so sehr wünschte, dass al-Yamani gefasst wurde, musste er doch einsehen, dass es Sache der Polizei war, ihn zu schnappen. Doch da war fast etwas Flehendes in McMahons Stimme gewesen – ein Ton, der für diesen alten Haudegen ziemlich untypisch war.
    Rapp sah McMahon in dem leicht erhöhten verglasten Raum im hinteren Bereich der Counterterrorism Watch. Er verfolgte die Situation in Richmond und versuchte Fakten von Gerüchten zu trennen. Ohne ein Wort zu sagen gab er Rapp mit einer Geste zu verstehen, dass er mitkommen solle. Die beiden Männer traten in das kleine Konferenzzimmer und schlossen die Tür hinter sich. Rapp ließ sich in einen Stuhl sinken und stützte einen Ellbogen auf den Tisch.
    »So wie Sie dreinschauen, nehme ich an, dass der Pickup noch nicht gefunden wurde.«
    »Stimmt.«
    Rapp blickte auf die Uhr. »Das mit der Verkehrskontrolle war vor … fast drei Stunden, nicht wahr? Das ist gar nicht gut.«
    »Da sagen Sie mir nichts Neues.«
    »Hat der Deputy Sheriff die Operation schon hinter sich?«
    »Ja, aber er ist noch nicht bei Bewusstsein.«
    Rapp trommelte mit dem Zeigefinger auf den Tisch. »Ist die Polizei immer noch sicher, dass die Kerle in der Gegend von Richmond sind?«
    »Ja, hundertprozentig sicher.«
    Rapp sah ihn etwas skeptisch an. »Ich kann das nicht recht glauben.«
    »Mir geht es genauso, aber sehen wir es uns einmal auf der Karte an.« McMahon ging hinaus und kam gleich darauf mit einer Karte von Virginia zurück, die er auf dem Tisch ausbreitete. »Hier haben wir Richmond, und hier ist Washington«, begann er. »Die Verkehrskontrolle war da drüben im Nordosten der Stadt. Die State Patrol versichert, dass sie, seit die Meldung gekommen ist, alle Hauptstraßen lückenlos überwachen. Sie haben die Verkehrskameras auf den Highways 95 und 295 überprüft und nichts gefunden. Das heißt, dass sie nicht auf den Interstate-Highway aufgefahren sind, der ja bei weitem die schnellste Verbindung zwischen Richmond und Washington ist.«
    Der FBI-Mann tippte auf alle vier Himmelsrichtungen rund um Richmond. »Es wird alles überwacht. Es ist eines der verkehrsreichsten Wochenenden im ganzen Jahr. Die Leute fahren an den Strand, in die Berge oder nach Washington zur Einweihung des Denkmals. Die Straßen sind überfüllt.«
    »Ich weiß. Ich war auch gerade mit dem Wagen unterwegs.«
    »Nun, es gibt da noch etwas, das wir nicht sofort erfahren haben, aber es ist über Polizeifunk hinausgegangen. Dieser Ford-Pick-up war mit einem Anhänger unterwegs. Die Jungs von der State Patrol meinen, dass man ein solches Gespann unmöglich übersehen kann.«
    »Ein Anhänger?«, murmelte Rapp beunruhigt.
    »Ich weiß … ich weiß, was Sie denken. Was ist auf dem Anhänger? Ich habe schon mit Paul darüber gesprochen.«
    »Hat er schon etwas von den Russen gehört?«
    »Sie sind auf dem Testgelände und fangen gerade mit der Suche an.«
    Rapp stand auf und stieß einen frustrierten Seufzer aus. Er blickte auf die Landkarte und dachte an den Anhänger. »Was ist, wenn diese Scheißkerle eine zweite Bombe haben?«
    »Es gibt keinerlei Informationen, die darauf hindeuten, das wissen Sie genau. Ihr habt in Pakistan absolut nichts über eine zweite Bombe gefunden.«
    Rapp wusste, dass McMahon recht hatte, doch er konnte sich andererseits nicht vorstellen, dass diese Kerle nur so zum Spaß mit einem Pickup und einem geschlossenen Anhänger in der Gegend herumfuhren. »Warum ist die Polizei so sicher, dass die Kerle nicht längst in

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