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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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hätten.
    Widerwillig griff Irene Kennedy nach dem abhörsicheren Telefon und drückte auf eine der Schnellwahltasten. Einige Sekunden später meldete sich der Offizier vom Dienst im Joint Operations Command des Secret Service.
    »Direktor Kennedy hier. Verbinden Sie mich bitte sofort mit Agent Warch.«
    Wenige Sekunden später meldete sich eine müde Stimme. »Warch am Apparat.«
    Irene Kennedy kannte den Special Agent, der für das Sonderkommando zum Schutz des Präsidenten verantwortlich war, recht gut. »Jack, Irene hier. Entschuldigen Sie, dass ich so spät noch störe, aber wir haben da ein echtes Problem.«
    Die Müdigkeit wich augenblicklich aus Warchs Stimme. »Was gibt’s?«
    »Ich werde gleich Operation Ark starten, und es ist keine Übung.« Irene stellte sich vor, dass der Agent nun wahrscheinlich aus dem Bett stieg. Operation Ark, so der Deckname für die Evakuierung von wichtigen Regierungsmitgliedern aus der Stadt, war, so weit sich Warch und Kennedy zurückerinnern konnten, nur ein einziges Mal in Gang gesetzt worden.
    »Okay. Mit was für einer Bedrohung haben wir es zu tun?«
    »Wir haben Grund zur Annahme, dass eine Massenvernichtungswaffe in der Stadt sein könnte.«
    »Was für eine Waffe genau?«, fragte Warch angespannt.
    »Das muss unter uns bleiben, Jack. Ich habe noch nicht einmal das Pentagon informiert.«
    »Ich verstehe, aber ich muss wissen, womit ich es zu tun habe.«
    »Die Informationen, die wir haben, deuten darauf hin, dass es sich um eine Atomwaffe handelt.«
    »Großer Gott.«
    »Jack, die ganze Sache muss ohne jedes Aufsehen, aber sehr schnell durchgeführt werden. Kein Hubschrauber. Setzen Sie ihn in einen Wagen und bringen Sie ihn, so schnell es geht, nach Camp David. Nehmen Sie auch die First Lady mit, und akzeptieren Sie kein Nein von den beiden.«
    »Roger.«
    »Rufen Sie mich an, sobald die beiden im Wagen sitzen und unterwegs sind. Sie erreichen mich in der nächsten Viertelstunde im Global Ops Center.«
    »Alles klar.«
    Irene Kennedy beendete das Gespräch und wandte sich Carl Benson, dem Direktor des Operation Centers zu. Er war über die Entwicklungen des Abends bereits informiert und wartete auf weitere Anweisungen.
    »Lassen Sie meinen Hubschrauber startklar machen und sorgen Sie dafür, dass von hier keine persönlichen Gespräche mehr hinausgehen oder hereinkommen.«
    Benson nickte und machte sich gleich daran, die Anweisungen auszuführen.
    Die Direktorin der CIA griff nicht sofort zum Telefon. Der nächste Anruf würde eine ganze Kette von Alarmglocken zum Schrillen bringen. Es würden Leute aus dem Schlaf gerissen werden, deren Aufgabe es war, wichtige Gebäude in und um Washington zu sichern. Die Ehepartner und Kinder dieser Leute würden sich natürlich fragen, was los war – und am nächsten Morgen würden bereits Tausende wissen, dass irgendetwas Ernstes vorgefallen sein musste, und die Medien würden sich auf das Geheimnis stürzen. Es würde immer schwerer werden, die Tatsachen, die Mitch Rapp herausgefunden hatte, vor der Öffentlichkeit zu verbergen – und wenn es herauskam, würde das totale Chaos ausbrechen.
    Irene sah das Dilemma, in dem sie steckten. Wenn man die Terroristen an ihrem Vorhaben hindern wollte, musste man alle Maßnahmen ergreifen, die zur Wahrung der nationalen Sicherheit vorgesehen waren. Gleichzeitig musste man aber darauf achten, dass die Terroristen nicht erfuhren, was man unternahm. Es war so gut wie unmöglich, die Sache vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, doch man musste es trotzdem versuchen.

24
    Der Secret Service war aus verschiedenen Gründen sehr gut in seinem Job. Zum einen wurden die Mitarbeiter nach einem strengen Ausleseverfahren ausgewählt, zum anderen mussten aber auch langgediente Agenten regelmäßig an Übungen teilnehmen, um auf alle Szenarien vorbereitet zu sein.
    In der Trainingseinrichtung in Beltsville, Maryland, wurden die Agenten zu erstklassigen Schützen ausgebildet und lernten außerdem, was sie zu tun hatten, wenn sie in der Autokolonne des Präsidenten unterwegs waren und dieser beschloss, auszusteigen und ein Bad in der Menge zu nehmen. Darüber hinaus wurden regelmäßig Übungen im Weißen Haus, in Camp David und auf der Andrews Air Force Base abgehalten. Im Falle einer kritischen Situation kam es auf Sekunden an, und vom Zögern eines einzelnen Agenten konnte es abhängen, ob der Präsident überlebte oder nicht.
    Was das Ganze noch schwieriger machte, war die Tatsache, dass die Männer

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