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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Tina. Es kann hier nachts sehr kühl werden, und du solltest dich an meinen warmen Körper gewöhnen. Der Winter kommt bald.«
    »Lieber ertrage ich die Kälte als dich und deine Annäherungsversuche«, erwiderte sie heftig.
    »So hast du das letzte Nacht nicht gesehen«, sagte Philip. »Du bist eine sehr leidenschaftliche Frau, Tina, auch wenn du dich weigerst, es einzugestehen.« Er warf sie roh über seine Schulter.
    Sie wehrte sich heftig. Plötzlich hielt sie zu Philips Erstaunen vollkommen still. Ein neues Spielchen, dachte er, aber lange wird sie diese Teilnahmslosigkeit nicht durchhalten. Er legte sich neben sie und streichelte sie, bis sie leidenschaftlich stöhnte. »O Philip«, hauchte sie. »Nimm mich.«
    Philip legte sich auf sie. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, und sie erwiderte nur zu begierig seinen
    Kuß. Langsam drang er in sie ein und bewegte sich dann immer heftiger, bis ihrer beider Leidenschaft sich entlud und sie in eine glühende Ekstase sandte.

10

    Christina schlief so schlecht, daß es endlos zu dauern schien, bis die Dämmerung endlich anbrach. Sie war bereits erwacht, als es noch ganz dunkel war. Als jetzt das Tageslicht allmählich in das Zelt einfiel, starrte Christina den Mann an, der sie letzte Nacht gänzlich ihres Willens beraubt hatte.
    Christina hatte sich verzweifelt bemüht, gegen das Drängen anzukämpfen, das ihren Körper durchzuckt hatte, als Philip sie gestreichelt hatte, doch sie hatte seiner Berührung nicht widerstehen können. Sie hatte sich ihm absolut hingegeben. Sie hatte ihn angefleht, sie zu nehmen.
    Was hat er bloß aus mir gemacht? dachte Christina wütend. Wie eine läufige Hündin habe ich ihn begehrt.
    Sie ließ ihre Blicke über seinen nackten Körper gleiten. Er war von vollendeter Schönheit: schlank, muskulös und kräftig. Sie sah sich sein Gesicht genauer an: so gefurcht und attraktiv, wenn er wach war, und so knabenhaft und bezaubernd, wenn er schlief. Sein schwarzes Haar, das durch die Nacht zerzaust war, lockte sich leicht in seinem Nacken. Philip sah aus wie ein Märchenprinz, den sie sich in kindlicher Unschuld ausgemalt hatte, aber sein Charakter war der eines Teufels!
    Plötzlich schreckte Christina durch eine tiefe Stimme auf.
    »Abu«, sagte der Mann. »Ich habe gerade eben von deiner Rückkehr erfahren. Wach auf!«
    Ein großgewachsener Mann, dessen Körperbau den-
    noch schmächtig war, betrat das Schlafzimmer. Christina hatte ihn noch nie gesehen. Als er sie erblickte, erstarrte er.
    Der Mann sah Philip an, der gerade erwachte, und dann wieder Christina. Ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht, als Christina, die sich schämte, daß jemand sie mit Philip im Bett liegen sah, die Decke bis zu ihrem Hals hochzog.
    »Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Bruder. Ich wußte nicht, daß du geheiratet hast«, sagte er unschuldig. »Wann hat das glückliche Ereignis stattgefunden?«
    Philip setzte sich auf der Bettkante auf und funkelte den Mann böse an.
    »Es hat keine Heirat gegeben, und ich bin sicher, daß du das weißt. Falls deine Neugier zufriedengestellt ist, würde ich dich bitten, mein Schlafzimmer zu verlassen.«
    »Wie du wünschst, Abu. Ich werde warten und das Frühstück mit dir einnehmen«, erwiderte er. Er grinste noch einmal, drehte sich um und verließ den Raum.
    Christina wandte sich an Philip. »Wer war dieser Mann?« fragte sie wütend. »Wie kann er es wagen, einfach dein Schlafzimmer zu betreten? Habe ich denn gar keine Privatsphäre hier?«
    Philip stand auf und streckte sich. Er zog sich an.
    »Verdammt noch mal, wirst du mir jetzt endlich antworten?« fauchte Christina ihn an, als er sich setzte, um seine Stiefel anzuziehen. Philip drehte sich zu ihr um. Ihr Zorn belustigte ihn.
    »Es wird kein zweites Mal passieren, mein Kleines. Das war mein Halbbruder Rashid, und es war eins seiner kleinen Spielchen, mit denen er mich ärgern will. Gerade in meinem Schlafzimmer kannst du dich darauf verlassen, daß du ungestört bist – von mir natürlich abgesehen. Und jetzt zieh dich an«, sagte er. Er hob ihre Kleider auf und reichte sie ihr. »Er wartet schon darauf, dich kennenzulernen.«
    Philip sah nicht, daß Christina ihm hinter seinem Rüc-
    ken kindisch die Zunge herausstreckte, als er das Zelt verließ. Sein Bruder also, dachte sie, während sie sich eilig anzog. Wie viele Überraschungen soll ich eigentlich noch über mich ergehen lassen? Jetzt habe ich es also mit seinem Bruder zu tun – zweifellos schon

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