Die gefangene Braut
innerlich, er solle aufhören, doch ihr Körper forderte, er solle weitermachen. Jetzt wußte Christina, daß Philip recht gehabt hatte. Sie haßte ihren Körper dafür, daß er sie verriet, aber sie begehrte Philip.
Sie spürte, daß er langsam anfing in sie einzudringen. Doch er unterbrach plötzlich seine Bewegungen und sah ihr in die Augen.
»Ich begehre dich, Tina. Du gehörst mir, und ich will dich lieben. Willst du, daß ich jetzt aufhöre? Willst du, daß ich dich loslasse?« Er lächelte sie an, und er wußte, daß er gewonnen hatte. »Sag es mir, Tina. Sag mir, daß ich nicht aufhören soll.«
Sie haßte ihn, aber er konnte sie jetzt nicht einfach im Stich lassen. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. »Hör nicht auf«, flüsterte sie tonlos.
Sie spürte einen sengenden Schmerz, als er tief in sie hineinstieß. Seine Lippen erstickten ihren Schrei, als ihre Nägel sich in seinen Rücken gruben.
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»Es tut mir leid, Tina, aber das mußte sein. Es wird jetzt nie mehr weh tun – das verspreche ich dir.« Er fing an, sich langsam in ihr zu bewegen.
Er hatte recht. Es tat nicht mehr weh. Es wurde immer genüßlicher, als Philips Bewegungen schneller wurden. Christina gab sich ihm völlig hin, während sie auf jede seiner Bewegungen empfänglich reagierte. Es gelang ihm, ihren Genuß immer mehr zu steigern, bis sie ihre Augen aufriß und eins mit ihm wurde.
Philip zeigte ihr Genüsse, von denen sie nicht gewußt hatte, daß es so etwas geben konnte. Doch als sie jetzt atemlos unter ihm lag, haßte sie ihn dafür um so mehr. Sie verfluchte sich für diese neuentdeckte Schwäche. Sie hatte gesagt, nie würde sie sich ihm freiwillig hingeben, doch sie hatte es getan, und das konnte sie sich nicht verzeihen.
Christina schlug die Augen auf und stellte fest, daß Philip sie mit einem Blick in den Augen anstarrte, den sie nicht deuten konnte.
»Ich werde dich niemals aufgeben, Tina. Du wirst immer mir gehören«, murmelte er leise. Dann ließ er sich neben sie fallen, zog sie aber an sich, bis ihr Kopf auf seiner Schulter lag.
»Und ich warne dich hiermit. Wenn du jemals wieder versuchen solltest, mir fortzulaufen, werde ich dich finden und dich auspeitschen, bis sich die Haut von deinem bezauberndem Rücken schält. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
Christina blieb stumm. Bald darauf konnte sie seinen gleichmäßigen Atem hören und wußte, daß Philip eingeschlafen war. Sie rückte von ihm ab und schlüpfte aus dem Bett.
Sie glitt unbeobachtet aus dem Lager und schlich sich zu der Lichtung, zu der Philip sie am Morgen geführt hatte. Dort tauchte sie in den warmen Teich ein. Bis hierher hatte sie es geschafft, ohne ertappt zu werden. Aber ihr Glück hatte sie verlassen, und sie ließ es nicht auf einen Fluchtversuch ankommen, um zu sehen, ob Philip seine Drohung wahr machen und sie auspeitschen würde. Daher wies Christina ihre Fluchtgedanken von sich, und das warme Wasser spülte seinen Geruch von ihrem Körper.
9
Philip erwachte lächelnd und erinnerte sich an den Sieg, den er in der vergangenen Nacht davongetragen hatte. Er bemerkte den Blutfleck auf dem Laken und spielte versonnen mit Christinas Zopf.
Was für eine Frau hatte er gefunden! Nachdem sie ihre Niederlage eingestanden hatte, hatte sie sich ihm letzte Nacht vollständig hingegeben. Sie hatte seiner rasenden Leidenschaft in nichts nachgestanden. Vielleicht sollte er sie zu seiner Ehefrau machen, um sicherzugehen, daß sie ihn niemals verlassen würde. Doch sie hatte ihn in diesem Punkt einmal zurückgewiesen, und es gab kein Mittel, mit dem er sie zu einer Heirat zwingen konnte.
Philip zog sich an, verließ das Zelt und bat Amine, ihnen das Frühstück zu bringen. Er sah nach seinem Pferd und zwei Pferden, die sie kürzlich erst eingefangen hatten. Er liebte den Umgang mit Pferden, und zwischen den Überfällen auf die vorbeiziehenden Karawanen war es ihm eine Abwechslung, die neuen Pferde zuzureiten.
Philip dachte an den ungläubigen Blick, der bei dem gestrigen Überfall auf das Gesicht des fetten, alten Kaufmanns getreten war, als er gefragt hatte, ob die Karawane irgendwelche Bücher mit sich führte. Philip hatte nur die Dinge genommen, die er für Christina brauchte, und er hatte seinen Männern befohlen, nur Lebensmittel und andere Notwendigkeiten mitzunehmen.
Philip hatte keinen Bedarf an den Reichtümern, die man durch die Überfälle auf Karawanen erbeuten konnte, denn in England besaß er allen Reichtum, den er sich nur
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