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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Christina nicht durch das Zelt jagen und ihre Abwehrversuche abfangen mußte. Morgens hielt er sie fest, ehe sie wirklich wach war und wußte, wie ihr geschah. Dann ließ er sich Zeit mit ihr und mußte nur schwache Proteste über sich ergehen lassen, ehe sie sich seinen Liebkosungen hingab.
    Tagsüber ging Philip auf die Jagd. Er war ein guter Jäger, der nur selten sein Ziel verfehlte und seinem Stamm oft willkommenes Fleisch nach Hause brachte.
    Christinas Tage waren angefüllt, und gewisse Regelmäßigkeiten hatten sich in ihren Tagesablauf eingeschlichen. Die Vormittage verbrachte sie im Zelt mit Nähen oder Lesen. Amine kam oft zu ihr zu Besuch. Christina, die Kinder liebte, spielte gern mit Amines Kleinen, vor allem mit dem Baby.
    Wenn Christina den Kindern beim Spielen zusah, fragte sie sich manchmal, was geschähe, wenn sie schwanger würde. Sie hätte gern ein eigenes Kind gehabt, aber sie wollte kein Kind von Philip. Dazu haßte sie ihn zu sehr.
    Und wie würde Philip reagieren? Würde er sie wegschicken, wenn sie ihre gute Figur verlor und ihn nicht mehr zufriedenstellen konnte? Er hatte zu ihr gesagt, daß er sie nicht hierhergebracht hatte, damit sie Kinder bekam. Vielleicht mochte er Kinder nicht. Aber wenn sie einen Sohn von ihm bekäme, würde er dann das Kind behalten wollen? Würde er sie ohne ihr Kind fortschicken? Aber es war unsinnig, sich solche Fragen zu stellen, und daher gab sie sich nicht lange damit ab, an diesen Dingen herumzugrübeln.
    Täglich nach dem Mittagessen besuchte Christina Yasir. Sein Gesundheitszustand hatte sich wesentlich gebessert. Er konnte sich wieder länger konzentrieren, und er sprach öfter mit ihr, wobei sein Lieblingsthema Philip war. Wenn er erst einmal anfing, von seinem Sohn zu reden, war er nicht mehr zu bremsen. Er erzählte ihr, wie Philip als Kind in der Wüste aufgewachsen war. Er erzählte ihr, wie er Philip das Laufen und das Reden beigebracht hatte.
    »Abus erster Satz war halb Arabisch und halb Englisch«, sagte Yasir. »Er kannte den Unterschied nicht.«
    Rashid tat Christina leid. Sie spürte, daß Yasirs ganze Liebe Philip gehörte. Vielleicht tat Rashid auch Philip leid, und das konnte der Grund dafür sein, daß er ihm immer seinen Willen ließ.
    Wenn sie Yasir besucht hatte, ritt sie aus. Darauf freute sie sich täglich von neuem. Wenn Philip fort war, wurde sie von Ahmad oder Saadi begleitet, manchmal sogar von Rashid, wenn er gerade im Lager war, doch das war eher selten.
    Wenn Christina auf Ravens Rücken durch die Wüste ritt, konnte sie sich einreden, sie sei sicher und geborgen und völlig sorglos zu Hause in Halstead. Kein Philip, keine Sorgen, nichts, was sie ein vergangenes Glück zurückwünschen ließ. Nur Dax unter ihr und neben ihr Tommy oder John, und sie ritten über Wiesen und Felder, während ein kühler Lufthauch um ihr Gesicht spielte. Die trockene Wüstenluft ließ ihre Träume immer wieder zerbrechen und rief ihr die Wirklichkeit ins Gedächtnis.
    Christina betete verzweifelt darum, Philip möge ihrer bald überdrüssig sein. Doch sein Verlangen war anscheinend unersättlich. Allabendlich ersann sie neue Tricks, um das Unvermeidliche zu umgehen, doch schon bald gingen ihr die Ideen aus, und nichts schien ihr zu nutzen. Sie war kratzbürstig und nörgelte. Sie heuchelte Müdigkeit und Kopfschmerz. Doch er durchschaute ihre kleinen Kniffe immer wieder.
    Wenn sie ihn in Zorn brachte, nahm er sie nur um so heftiger. Eines nachts trug sie im Bett ihre Reithose, doch das tat ihr hinterher leid, denn die Hose endete als zerrissener Fetzen auf dem Boden. Aufschub gab es für sie nur, wenn er zu erschöpft war, doch gewöhnlich glich er das am kommenden Morgen wieder aus.
    Christina hatte Philip den ganzen Tag über nicht gesehen. Rashid hatte am Vorabend mit ihnen gegessen und sie mit einem wunderschönen handgeschnitzten Spiegel beschenkt. Sie hatte sich mit einem flüchtigen Kuß auf seine Wange für dieses Geschenk bedankt. Philip war für den Rest den Abends schweigsam und verdrossen gewesen.
    Christina dachte über sein Verhalten nach, während sie eilig zu Saadi lief, der schon mit den Pferden auf sie wartete. In ihrer Hast sah sie Nura nicht, die vom Feuer aufstand, und sie prallte mit ihr zusammen. Nura fiel hin.
    »Entschuldige, bitte«, sagte Christina fassungslos, und sie streckte ihre Hand aus. »Laß dir helfen, bitte.«
    »Rühr mich nicht an«, zischte Nura, als sie aufstand, und ihre Stimme war haßerfült. »Du böse

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