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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Regenguß herunterprasseln, der die Hitze fortschwemmte. Christina und Philip waren durchnäßt bis auf die Haut, als sie das Lager erreichten. Die Männer packten kräftig zu, um die Zelte zu retten, und sie sorgten dafür, daß kein Wasser von unten in die Zelte hineinsickern konnte. Manche saßen im Regen am Feuer und fächelten Rauch aus dem Schutzwall, der errichtet worden war.
    Philip stieg vor ihrem Zelt ab und trug Christina ins Zelt. »Sieh zu, daß du aus diesen nassen Kleidern rauskommst, und tu, was nötig ist. Bald wird es dunkel, und heute nacht werden wir kein Feuer haben.« Er setzte sie sachte ab und fügte hinzu: »Ich muß mich um die Pferde kümmern, aber ich komme gleich zurück.«
    Als Philip gegangen war, kam Amine. Sie brachte ihnen das Abendessen und frische Handtücher. »Du mußt dich schnell umziehen, Christina. Der Regen bringt Kälte mit sich, und wenn du nicht gleich etwas dafür tust, daß dir warm wird, wirst du krank.«
    »Ich frage mich nur, was ich mit den nassen Kleidern tun soll«, erwiderte Christina lachend. »Ich kann sie ja schlecht zum Trocknen an einen Baum hängen.«
    »Komm«, sagte Amine, und sie führte Christina ins Schlafzimmer. »Hast du Nähnadeln?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann hänge ich deine Kleider damit an die Innenwand des Zeltes. Es wird ein paar Tage dauern, aber irgendwann sind sie trocken.«
    Als Christina ihren Umhang auszog, starrte Amine verwundert ihre Hose an. Christina lachte über den schockierten Ausdruck, der auf Amines Gesicht getreten war. »Die habe ich mir zum Reiten genäht. Damit kann ich schnell reiten, ohne daß mir ein Rock ins Gesicht fliegt.«
    »Ach, aber Scheich Abu gefällt das sicher nicht«, kicherte Amine, als Christina ihr erst die Hose und dann ihre Bluse gab.
    »Er hat sie noch nicht gesehen, aber ich nehme an, wenn er sie sieht, werden sie ihm wirklich nicht gefallen«, sagte Christina lachend, denn sie stellte sich vor, wie diese Hose Philips Eifer, sie ins Bett zu bringen, bremsen konnte.
    Christina hüllte sich in einen warmen Kaftan, der Philip gehörte, da sie noch nichts Warmes zum Anziehen hatte. Dann bedankte sie sich bei Amine und sagte ihr, wie verloren sie sich ohne sie als Freundin fühlen würde.
    Zum Essen schenkte Christina sich ein Glas Wein ein, um sich aufzuwärmen, denn bereits jetzt wehte ein kühler Wind, und im Zelt war es zugig.
    Als es endgültig dunkel wurde und Philip sie ins Bett ziehen wollte, hatte der Wein sie Mut schöpfen lassen, und Christina biß ihm in die Hand.
    »Verdammt noch mal, Frau, bist du denn nie mit deinen Tricks am Ende?« hörte sie ihn fluchen, aber sie wußte, daß er sie nicht sehen konnte.
    In dem Moment blitzte es, und Christinas schmale Silhouette zeichnete sich gegen den Vorhang ab. Das nächste, was sie spürte, war, daß sie flach auf dem Bett lag und Philips Gewicht auf sich spürte.
    Er lachte roh, als er ihr Gewand zerriß, statt es aufzuschnüren. Seine Lippen brannten auf ihrem Mund und ließen ihre Schreie verstummen, als er brutal und rücksichtslos in sie eindrang. Sie hatte längst ihren Verstand aufgegeben, und ihr Körper nahm seinen Körper hin wie ein wildes Tier, und der Schmerz verwandelte sich in heftige Wogen ekstatischer Verzückung.
    »Es tut mir leid, Tina«, sagte er später, »aber du erstaunst mich immer wieder damit, was du alles tust, um dem zu entgehen. Dich begeistert es doch genauso sehr wie mich.«
    »Nein, eben nicht!« schrie sie. Sie stieß ihn von sich und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    »Ich will nach Hause, Philip«, flehte sie ihn im Dunkeln an. »Ich will wieder zu meinem Bruder«, kam es zwischen zwei Schluchzlauten aus ihr heraus.
    »Nein«, erwiderte er barsch. »Und ich will kein Wort mehr davon hören.«
    Sie weinte sich die Augen aus, aber Philip war immun gegen ihr Weinen, und schließlich schliefen sie beide ein.

15

    Schnell war ein Monat vergangen, dann der nächste. Es war zwar Winter, aber die Tage waren warm mit leichtem Ostwind, doch die Nächte waren extrem kalt. Christina war der Umstand zuwider, daß sie in den langen, kalten Nächten die Wärme von Philips Körper suchte. Jeden Morgen, wenn sie erwachte, war sie dicht an Philip gekuschelt, oder er schmiegte sich an ihren Rücken.
    Das Wetter arbeitete gegen Christina, denn die Nähe ihrer Körper auf der Suche nach Wärme rief Philips Verlangen wach. Wenn er vor ihr erwachte, gab es für sie kein Entkommen.
    Philip genoß ihre morgendlichen Rangeleien, weil er

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