Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
Vom Netzwerk:
Gluckern eines Gewässers an seine Ohren. Als er sich umwandte, sah er eine Quelle. Das Wasser kam aus einer dunklen Höhle, die geradewegs in die Eingeweide des Berges zu führen schien. Es lief eine kleine Klippe hinab und sammelte sich in einer natürlichen Zisterne, die im Schatten mehrerer Haselsträucher lag, ein jeder von ihnen bestückt mit dicken, dunkelroten Früchten. Dichter Nebel stieg von der klaffenden Senke auf und machte es dem Prinzen schwer, ihre Tiefe zu bestimmen. Doch als er näher trat, hörte er unten plätschernde Geräusche.
    "Lachse", sagte eine weibliche Stimme direkt in sein Ohr. "Sie springen hoch, um die Nüsse zu fangen, die in das Wasser fallen. Wer immer auch von diesen Früchten isst, soll fortan die Weisheit der ganzen Welt in sich tragen." Der Prinz drehte den Kopf, erstaunt, dass jemand an ihn herangeschlichen und dabei seinen scharfen Sinnen entgangen war. Er hielt den Atem an, als er die Frau sah, die neben ihm stand. Sie war vollkommener als alle Wesen, die er jemals erblickt hatte. Ihr schlanker, langgliedriger Körper war nackt, abgesehen von einigen Efeuranken, die sich um ihre Taille wanden. Von dort krochen sie hinauf über ihre weißen Arme, über ihre Schultern und zwischen ihre vollen, hohen Brüste. Ihr Haar war golden, doch schimmerte es mit all den Farben des Regenbogens, wenn sie sich bewegte. Es fiel wie ein Schleier um sie und reichte ihr beinahe bis zu den Knien. Ihr Lächeln strahlte reinste Liebe aus, und er erschauerte vor Entzücken, als ihre kühlen Finger seine Wange streichelten.
    "Sei willkommen, Kind", sagte sie.
    Der Prinz wandte respektvoll seine Augen ab und kniete vor ihren zarten, weißen Füßen auf dem Boden nieder. "Große Mutter", flüsterte er, den Kopf vor ihr neigend. "Flussgöttin. Wo bin ich?"
    Helles Lachen perlte von Boands Lippen. "Am Anbeginn der Zeiten", antwortete sie, während sie mit einer anmutigen Bewegung ihrer Hand auf die Quelle zeigte. "Ich habe dich hierher gebracht, um zu wählen."
    Als der Prinz schwieg, fuhr sie fort: "Deine Entscheidung wird nicht nur dein eigenes Schicksal bestimmen, sondern das vieler. Igraine hat aus freiem Willen deinen Platz eingenommen. Sie wird sterben, um dich zu retten, und dein Volk wird in Überfluss und Frieden leben, solange du König bist. Was soll aus ihnen werden, wenn du fällst, edler Prinz?"
    Dieses Mal senkte Elathan den Blick, um den Schmerz in seinen Augen zu verbergen. "Nein", sagte er mit rauer Stimme. "Ich kann nicht zulassen, dass sie stirbt. Sie ist nun ein Teil von mir. Nimm mein Leben, Große Mutter, doch verschone sie."
    Sie lachte. "Es ist nicht mein Vorrecht, Leben zu geben oder es zu nehmen. Ich kann dir nur den Weg zeigen, der vor dir liegt - den einen oder den anderen. Nein, es wird allein deine Entscheidung sein, mein Prinz. Aber es ist nicht notwendig, dass du dich opferst."
    "Was wird dann der Preis sein?", fragte Elathan, wobei er es wagte, in ihr beängstigend schönes Antlitz zu blicken. "Es gibt immer einen Preis, der bezahlt werden muss."
    Sie lächelte ihn wissend an. "Oh, nicht viel. Nur deine Hand. Saighnéan wird Blut verlangen, entweder Igraines oder deines."
    "Dann werde ich also eine Hand verlieren? Das ist ein fairer Preis für ihr Leben."
    "Doch es bedeutet auch, dass du in den Augen deines Volkes unwürdig sein wirst, den Thron zu besteigen. Die Fae werden keinen König akzeptieren, der nicht vollkommen ist. Du wirst für alle Zeiten ein Ausgestoßener sein."
    Er nickte. "Dann ist also meine Wahl Igraines Leben oder meine Krone?"
    "Ja, Kind. Nun sag mir, wofür du dich entscheidest."
    "Ich will, dass sie lebt."
    "Hast du auch bedacht, was deine Entscheidung für Fearann bedeuten könnte? Es ist dir vorherbestimmt, ein großer König zu sein. Dein Volk braucht dich."
    "Doch nicht so sehr, wie ich sie brauche. Die Ewigkeit wird wertlos sein, ist sie nicht an meiner Seite. Was für ein König könnte ich schon sein, wenn ein Teil meiner Seele fehlt, wenn ich niemals mit meiner wahren Liebe vereint sein werde? Calatin wird an meiner Stelle herrschen. Ich weiß, dass er gut für mein Volk sorgen wird."
    "Also hast du deine Wahl getroffen", sagte Boand. Währenddessen begann sie, um den Rand der Quelle herumzugehen. Ihre Hand streifte liebevoll die Blätter der Haselsträucher, während sie entgegen dem Uhrzeigersinn weiterlief. "Ein Prinz gibt seine Krone für eine einfache Sterbliche auf." Er hörte, wie sie mädchenhaft kicherte, während ihre schlanke

Weitere Kostenlose Bücher