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Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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seine Künste für deine langen Briefe nicht ganz aus. Du musst Nachsicht mit ihm haben – er ist ein Krieger und kein Mönch.“
    „Ein Schwindler ist er“, seufzte Fia. „Ach, die Männer sind doch alle gleich. Wie soll ich wissen, ob nicht auf seine Liebesschwüre nur Erfindungen waren?“
    „Das kannst du leicht herausfinden.“
    „Ach ja? Und wie sollte ich das anstellen?“
    Marian fasste die Schwester beim Ärmel und zog sie ein wenig dichter zu sich heran.
    „Reite zu ihm“, flüsterte sie.
    Fia fuhr so entsetzt zurück, als habe Marian sie ins Ohr gebissen.
    „Bist du verrückt?
    „Ganz und gar nicht! Aber wenn du ihn liebst, dann solltest du das tun. Oder willst du warten, bis du alt und grau bist?“
    Fia trat einige Schritte zurück, lehnte sich gegen die Mauer und betrachtete Marian von oben bis unten.
    „Ich habe so etwas schon einmal getan“, sagte sie leise. „Und es ist sehr schlimm ausgegangen.“
    „Ich weiß“, gab Marian zurück. „Aber das ist kein Grund, für den Rest deines Lebens die Hände in den Schoß zu legen.“
    Fia schüttelte mutlos den Kopf.
    „Ich habe Angst, Marian. Es wird ein Krieg daraus entstehen, und ich will nicht, dass Druce meinetwegen stirbt.“
    ***
    Braden hatte die Nacht auf der obersten Plattform des Turms verbracht. Er hatte die Wächter fortgeschickt und selbst die Wache übernommen, hatte auf dem Boden gesessen, den Kopf an die Zinnen gelehnt und in den Mond gestarrt. Es tat wohl, dieses kalte, weißliche Licht vor Augen zu haben, auch die Kühle der Nacht, die seine Glieder durchdrang, war ihm angenehm, denn sie trug zu der Erstarrung bei, in die er sich geflüchtet hatte. Nur nichts denken, nichts fühlen, keine Reue zulassen.
    Druce hatte ein paar Mal versucht, ein Gespräch mit ihm zu beginnen, doch er hatte den Freund auf später vertröstet. Morgen, wenn der neue Tag begonnen hatte, würden sie reden, diese Nacht aber gehörte ihm, denn er brauchte sie um zu vergessen.
    Zuerst war es einfach. Er rief sich die Erinnerung an Sitha zurück, spürte wieder jenen Stoß in den Rücken, und seine Hand umfasste dabei den Griff des Messers, das er unter dem Strohlager gefunden hatte. Niemals wieder hatte er einer Frau vertrauen wollen, nun hatte er es doch getan und diesen Fehler fast mit seinem Leben bezahlt. Zum Glück war er noch rechtzeitig aufgewacht und hatte das Schlimmste verhindern können. Alle Zärtlichkeiten, all die süße Lust, alle Hoffnungen auf Liebe und Treue waren nichts als Betrug gewesen – er war ein Dummkopf gewesen, zum zweiten Mal auf diese Lügen hereinzufallen. Dafür war er jetzt innerlich erkaltet, spürte nichts mehr außer einer großen Gleichgültigkeit, auf die er fast stolz war. Er würde den Rest seines Lebens keine Frau mehr ansehen, die Burg, die er jetzt aufbaute, würde er Druce und seinen Nachkommen geben, er selbst würde seine Aufgabe darin sehen, sein Land und die Menschen darin zu schützen. Irgendwann würde er im Kampf für die ihm anvertrauten Pächter fallen und drüben unter der Heide sein Grab finden.
    Ein Nachtvogel streifte über den Turm, strich so dicht an ihm vorüber, dass die dunklen Schwingen fast seine Stirn berührten. Braden zuckte zusammen, sah für einen Augenblick in die hellen, tiefen Augen des Käuzchens, und eine unerklärliche Angst durchbrach die Starre in seinem Inneren.
    Er war unglaublich nachsichtig mit ihr gewesen. Er hätte die Macht gehabt, sie durch die Folter zu einem Geständnis zu zwingen, dann wäre ihr Verrat öffentlich geworden, und sie wäre durch das Schwert gestorben, wie eine Verräterin es verdiente. Warum hatte er das nicht getan?  
    Er hätte es nicht ertragen, sie sterben zu sehen. Nachdenklich sah er zum See hinüber, der im Mondlicht wie ein geheimnisvoller Spiegel schimmerte, und er dachte daran, dass sie jetzt durch die dunkle Nacht ritt, nur von wenigen Männern begleitet, jedem Strauchdieb, jeder Räuberbande ausgeliefert. Wie würde ihr Vater sie aufnehmen? Vermutlich galt sie auch dort als Verräterin, und er würde sie verstoßen. Sie als vogelfrei erklären und seinen Rittern ausliefern?
    Trotz der nächtlichen Kühle war ihm jetzt der Schweiß auf die Stirn getreten, und er wischte ihn mit dem Ärmel ab. Nein, es war doch nicht so einfach, wie er zuerst geglaubt hatte. Marian hatte ihn verraten, hatte ihn sogar töten wollen. Und dennoch brachte er es nicht fertig, sie zu hassen. Er hätte lieber selbst jede Folter ertragen, als zugesehen, wie

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