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Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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Gefühl, als drängen die Fingernägel des Alten in seinen Arm ein.
    „Hör gut zu, Druce: Ich will, dass Braden und ich uns treffen, um den Frieden auszuhandeln. Der Kreuzstein scheint mir dazu der rechte Ort zu sein, denn er liegt etwa in der Mitte zwischen den beiden Burgen. Dort werde ich morgen um die Mittagszeit auf ihn warten, nur von zehn meiner Ritter begleitet, und wenn Braden kein Feigling ist, wird es ebenso halten.“
    „Das ist ein guter Vorschlag“, sagte Druce. „Ich denke, er wird ihn annehmen. Lasst mich nur dafür sorgen.“
    David MacAron war zufrieden mit dem Ausgang des Gesprächs. Er schwatzte noch eine Weile mit seinem Gast, erwähnte wie zufällig, dass seine Tochter Fia die Geschichten und Scherze, die Druce gern zum Besten gab, schmerzhaft vermisst habe und zog sich dann zurück.
    Es war Zeit, Kriegsrat zu halten und seine Männer in ihre Aufgaben einzuweisen.

Kapitel 7
    Braden ritt langsam, spähte immer wieder durch das dichte Gezweig des Kiefernwaldes, um sicher zu sein, dass keine feindliche Kriegerschar ihm und seinen Begleitern auflauerte. Die Jagd im ersten Morgengrauen war erfolgreich gewesen, einer seiner Männer hatte ein geschossenes Reh quer vor sich auf dem Sattel liegen, die beiden anderen hatten einige Hasen erbeutet. Als sie den Waldrand erreichten, lagen die ersten Strahlen der Frühsonne auf der weiten Heidefläche und ließen sie purpurn leuchten. Die Burg auf dem Hügel glich immer noch einer Ruine, nur die Mauer, die sie umgab, war fest und solide aus hellem Gestein gebaut, wenn auch noch längst nicht hoch genug, um die Bewohner der Burg vor einem Angriff zu schützen.
    Der Ritt über die Heide war nicht ungefährlich, denn hier gab es keine Deckung für die Reiter. Bradens Augen glitten über die ruhig daliegende Morgenlandschaft, weit im Hintergrund glänzte das Wasser des Sees wie geschliffener Stahl, leise zitterten die Birken am Ufer im sanften Frühwind. Er gab seinen drei Begleitern ein Zeichen, und man trieb die Pferde an. So rasch wie die Last der Beute es zuließ, durchquerten die Reiter die gefährliche Zone, dumpf schlugen die Pferdehufe auf den Heideboden, dann öffneten sich die neu gezimmerten Torflügel der Burg, um die Jäger einzulassen.
    Die Jagdbeute sorgte für zufriedene Gesichter, denn die Kost war schmal geworden. Die angespannte Erwartung der ersten Tage, da man stündlich auf den nächsten Angriff wartete, hatte sich gelegt, auch die Begeisterung über den raschen Sieg war längst verflogen, stattdessen hatte sich Ernüchterung unter den Männern breit gemacht. Es tat sich nichts – scheinbar hatte David MacAron sich darauf verlegt, abzuwarten, vielleicht wollte er die Sache einfach aussitzen. Viele Männer waren wieder zu ihren Familien heimgekehrt, denn es gab Arbeit auf den Höfen, die vor dem Winter noch erledigt werden musste. Bald verbreitete sich die Kunde, dass MacArons Ritter die Gegend durchstreiften, die zurückgebliebenen Frauen auf den Höfen nach dem Verbleib ihrer Männer ausgefragt und böse Drohungen ausgesprochen hatten. Wer Braden MacDean unterstützte oder gar für ihn kämpfte, der sei des Todes und mit ihm seine Familie. Es sollte auch zu Willkür gekommen sein, ein junger Kerl, den man im Wald beim Holzsammeln erwischte, war verprügelt worden, zwei junge Frauen hatten sich vor den Rittern unter dem Haferstroh verstecken müssen.
    Wut und Enttäuschung hatte sich unter den Pächtern verbreitet, viele wagten nicht mehr, zur Burg zurück zu kehren, aus Furcht, Frauen und Kinder zu gefährden. Damit war auch der Nachschub an Lebensmitteln so gut wie abgeschnitten, und die Burgbewohner waren darauf angewiesen, sich selbst zu versorgen.
    Braden wusste, dass die Lage von Tag zu Tag schwieriger wurde. Die Befestigung der Burg schritt langsam voran, auch brauchte er Zeit, um die wenigen verbliebenen Getreuen in der Kunst der Waffenführung auszubilden, denn ohne diese würden sie gegen die Ritter der MacArons kaum eine Chance haben. Seine einzige Hoffnung war, dass die Härte, mit der David MacAron gegen seine Pächter vorging, in Kürze überall neue Widerstände hervorrufen würde. Mit seinen Strafmaßnahmen schnitt sich der alte MacAron ins eigene Fleisch.
    Braden überließ Rupert und zwei anderen Männern die Arbeit, das Wildbret zu zerlegen, er selbst befragte die Wachposten, musterte dann den Fortgang des Mauerbaus und sah nach den Verwundeten. Alle waren auf dem Weg der Besserung, was nicht zuletzt Aisleen zu

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