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Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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Arm wagerecht ausgestreckt war, spannte die Muskeln weiter an, bis der Arm zitterte und nahe daran war, dem Willen nicht mehr zu gehorchen, dann gab er nach, atmete tief ein und aus und begann die Übung von vorn. Er würde seinem Körper schon zeigen, wer hier zu bestimmen hatte.
    Im grauen Morgenhimmel war jetzt ein senkrechter, zackiger Riss entstanden, durch den mattes Licht schimmerte, weißlich noch, nur am unteren Ende, dicht über dem Wald, war ein schwacher, rötlicher Schein zu sehen. Braden sah zu, wie der Spalt sich verbreiterte, wie eine gleißende Lichtbahn den Himmel von oben nach unten durchfloss, so als habe ein Schmied dort flüssiges Metall ausgegossen.
    „Rotes Gold“, dachte er, und Marians Haar fiel ihm dabei ein. Dann stieg langsam die Sonnenscheibe über der schwarzen Silhouette des Waldes auf, und er sah den Himmel in allen Rottönen brennen.
    Es kämpfte gegen das süße Bild an, das in seinem Inneren aufblitzte. Es war ein Trugbild, eine schöne Hoffnung, die falsch sein würde, vor dem Licht des Tages keinen Bestand hatte. Marian, die bezaubernde, verführerische Hexe, die seine Sinne so anstachelte, dass er sich gestern nicht mehr hatte beherrschen können – Marian würde keine Ausnahme sein. Warum auch gerade sie? Weil ihr Körper diese unwiderstehliche Anziehung auf ihn ausübte und ihn – verflixt noch mal – auch jetzt wieder dazu brachte, sich ihr Bild in Erinnerung zu rufen? Gerade diese tückische Zaubermacht bewies doch klipp und klar, wie gefährlich diese Frau war, wie leicht es ihr sein würde, ihn zu hintergehen. Und nichts anderes würde David MacArons Tochter tun, sobald sie die Gelegenheit dazu hatte.
    Er lehnte sich mit leisem Stöhnen zurück um darauf zu warten, dass seine erregte Männlichkeit sich wieder beruhigte, doch leider war das Gegenteil der Fall. Vor seinem inneren Auge sah er jetzt Marians nackten Körper, den er damals heimlich hinter den aufgespannten Häuten betrachtet hatte, stellte sich vor, wie sie mit dem Rücken zu ihm stand, leicht vornüber gebeugt, die vollen Schenkel ein wenig gespreizt. Die Vorstellung, ihren festen, weißen Hintern mit den Händen berühren und kneten zu können, war so überwältigend, dass er mit leisem Zischen die Luft einsaugte. Er glaubte, in der dunklen Spalte zwischen ihren Pobacken das rote Schamhaar leuchten zu sehen und musste sich dann rasch aufsetzen, denn sein Glied war so erregt, dass die Eichel bereits zuckte.
    Schluss jetzt, verdammt, dachte er wütend und stand auf. Die Burg lag im ersten Sonnenschein des jungen Tages, der schön zu werden versprach, auch wenn im Süden über dem See leichte Nebel schwebten und die Berge verhüllten.
    Das Leben regte sich. Frauen setzten den Ziehbrunnen in Bewegung, Männer stiegen auf die Mauer, man öffnete die Burgtore, um Pferde und Schafe auf die Heide hinauslaufen zu lassen. Gackernd flatterte ein Huhn davon, über das ein schlaftrunkener Knabe fast gestolpert wäre, eine Frau suchte unter einigen kleinen Büschen nach Hühnereiern, dann waren die ersten Beilschläge zu hören. Einige Unentwegte hatten noch vor der Morgensuppe die Arbeit an den Dächern wieder aufgenommen.
    Braden, der seine Männlichkeit nun wieder unter Kontrolle hatte, machte einen Rundgang und überzeugte sich davon, dass die Lage ruhig war. Vorsichtshalber verdoppelte er die Wachposten, da die Tore geöffnet waren, dann wandte er sich wieder dem Inneren der Anlage zu. Auf den Torffeuern brodelten jetzt bereits mehrere Kessel, aus denen es nach Hafersuppe duftete, dazu war eine Frau beschäftigt, frische Brotfladen zu backen.
    Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass Frauen durchaus nützliche Wesen waren, vor allem, wenn sie kochen und backen konnten. Nun ja – wer hätte das jemals bezweifeln wollen.
    Keith hockte neben einem der Feuer und fachte die Flamme an, während eine rundliche Bäuerin, ganz von Dampf eingehüllt, kräftig im Kessel rührte. Sie hatte hübsche Grübchen in den Wangen, und das glatte, dunkle Haar war am Hinterkopf fest in ein Tuch gebunden. Braden vermutete, dass sie Keiths Ehehälfte war und fand, dass die beiden recht gut zueinander passten. Er wartete, bis das Feuer kräftig genug brannte, dann rief er Keith herbei und ging mit ihm ein wenig zur Seite.
    „Hör mal zu, Keith, mir ist da etwas zu Ohren gekommen …“
    Der Bauer schaute ihn halb besorgt, halb neugierig an und wartete. Braden tat sich etwas schwer, seine Frage zu stellen, denn es konnte sein, dass Keith

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