Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefangenen des Korallenriffs

Die Gefangenen des Korallenriffs

Titel: Die Gefangenen des Korallenriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
Vom Netzwerk:
Abschiedsgeschenk für sie und gewiß im Sinne von Charlie Black, dem dieser verdammte Hai einen halben Tentakel abgebissen hat. Leb wohl, Ol!«
    Mit diesen Worten war als letzter auch der Krake verschwunden. Ol aber war sehr zufrieden, daß alles ein so gutes Ende gefunden hatte.

Zweiter Teil
    Die Gefangenen vom Korallenriff

SPUREN IN DER WÜSTE
    Die ersten, denen auf der Rameria die riesigen Spuren in der Wüste auffielen, waren die Wachen im Patrouillenhubschrauber.
    Auf diesem Planeten hatten einst die machtgierigen Menviten über das Volk der Arsaken geherrscht, waren aber vom Ingenieur Ilsor, dem Piloten Kau-Ruck und nicht zuletzt durch Chris Tall, den Jungen aus Kansas, mit Hilfe einer genialen Erfindung besiegt und geläutert worden. Durch das Ausstreuen eines wundersamen Smaragdenstaubs hatte man ihnen ihre hypnotischen Fähigkeiten genommen, die sie für die Unterdrückung benutzten. Seither wurde die Wüste von der Polizei im allgemeinen nicht mehr überwacht: Wen hätten die Arsaken und Menviten, die jetzt friedlich miteinander lebten, denn auch fürchten sollen?
    Doch vor einiger Zeit hatte Kau-Ruck entdeckt, daß der Tunnel, der die Erde und die Rameria verband, noch eine Abzweigung zu einem anderen Planeten besaß, und man begann das Gelände erneut zu beobachten. Vielleicht verirrte sich jemand im Tunnel oder geriet versehentlich auf die Rameria, dann konnte man ihm zu Hilfe eilen. Die Wüste der Rameria barg nämlich große Gefahren, sie streckte sich weithin, und ohne Essen oder gar Trinken war man in kürzester Zeit verloren!
    Auch war nicht ausgeschlossen, daß jemand in böser Absicht kam. Möglicherweise gab es auf jenem fremden Planeten Leute wie Baan-Nu, der einst mit dem Raumschiff »Diavona« auf der Erde gelandet war und versucht hatte, das Zauberland zu erobern.
    Außerdem bestand ja noch die Möglichkeit, daß unvermutet Chris Tall oder die anderen Freunde aus Kansas auftauchten, die auf der Rameria bei allen gern gesehen waren. Gute Freunde aber ließ man nicht in der Wüste umherirren!
    Der Polizist Sor war es, der vom Helikopter aus als erster so etwas wie eine punktierte Linie bemerkte. Sie durchschnitt die Wüste in Richtung der Silbernen Felsen von Osten nach Norden.
    »Sieh doch mal, Kommandant«, wandte er sich an den Patrouillenführer, »dort unten scheint sich jemand mit einem Lineal vergnügt zu haben. Er hat eine Diagonale quer durch unser Planquadrat gezogen.«
    Der Vorgesetzte bedachte Sor mit einem vorwurfsvollen Blick: Was schwatzte denn der? Trotzdem schaute er hin.
    »Tatsächlich«, brummte er verblüfft, »da muß vor kurzer Zeit ein Wagen durchgefahren sein.« Und zu dem dritten Mann, dem Piloten: »Geh mal ein Stück runter!«
    »Ein Wagen kann es kaum gewesen sein«, erwiderte der zweite Polizist, »die Linie ist unterbrochen. Das sieht nicht nach Rädern aus, sondern eher nach Stelzen.«
    Der Helikopter blieb einige Meter über dem Boden hängen, doch die Rotoren wirbelten so viel Staub auf, daß sich in Sekundenschnelle ein regelrechter Sandvorhang bildete. Durchs Fenster war nun gar nichts mehr zu erkennen.
    »Nein, so wird das nichts«, erklärte der Kommandant entschieden. »Wenn es darum ginge, die Spuren zu verwischen, statt sie zu erkunden, hätte das keiner besser hingekriegt als wir drei. Wir müssen in der Nähe landen und die Fährte vom Boden aus in Augenschein nehmen.«

    Gesagt – getan. Wenige Minuten später waren sie unten und betrachteten die unbekannten Spuren genauer.
    »Das war eindeutig ein Tier!« sagte der Patrouillenführer.
    »Dann muß es sich aber um ein Riesenvieh gehandelt haben«, Sor pfiff durch die Zähne. »In jeden seiner Abdrücke könnte ich bequem meinen Kopf legen.«
    Er beugte sich über die Fährte, als wollte er den Beweis dafür antreten.
    »Laß den Unsinn!« fuhr ihn der Chef an. »Das Tier ist vielleicht ganz in unserer Nähe, schickt sich an, Jagd auf uns zu machen, du aber hast nichts Besseres zu tun, als den Kopf in den Sand zu stecken.«
    »Ich wollte mir die Spur doch bloß ein bißchen gründlicher ansehen«, rechtfertigte sich Sor. »Mir scheint, es ist ein Vierbeiner mit ganz schön kräftigen Krallen.« Er wies auf ein paar längliche Vertiefungen am oberen Rand der Abdrücke.
    »Und wie man sieht, nimmt das Tier tatsächlich Kurs auf die Berge«, schlußfolgerte der Kommandant. »Es kommt geradenwegs aus der Wüste. Die Spur ist ziemlich frisch, noch kaum vom Sand zugeweht.«
    »Das glaube ich auch«,

Weitere Kostenlose Bücher