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Die geheime Geschichte: Roman (German Edition)

Die geheime Geschichte: Roman (German Edition)

Titel: Die geheime Geschichte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Tartt
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Mannes; wir hatten es ins Haus geschleppt, die Sonne ging schon auf, und hier saß zu allem Überfluß auch noch Bunny. Ich schaffte es nicht, mir zu überlegen, was wir jetzt tun sollten. Da knipste Camilla ganz vernünftig das Licht aus, und plötzlich erkannte ich: Egal, wie es aussah, egal, wer dabei war, wir mußten unsere Sachen ausziehen und uns waschen, ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verlieren.«
    »Ich mußte mir das Laken praktisch von der Haut herunterreißen«, sagte Francis. »Das Blut war getrocknet, und es klebte fest. Als ich es geschafft hatte, waren Henry und die anderen schon im Bad. Schaum spritzte herum; auf dem Wasser in der Wanne schwamm eine rote Schicht, auf den Fliesen waren rostbraune Pfützen. Es war ein Alptraum.«
    »Ich kann dir nicht sagen, wie unglückselig es war, daß Bunny da war.« Henry schüttelte den Kopf. »Aber, um Himmels willen, wir konnten ja nicht einfach da rumstehen und warten, bis er ging. Überall war Blut; die Nachbarn würden bald aufstehen, und die Polizei konnte jeden Augenblick an die Tür hämmern ...«
    »Na ja, es war wirklich ein Unglück, daß wir ihn erschreckt hatten, aber andererseits – wir hatten auch wieder nicht das Gefühl, daß wir das alles vor den Augen J. Edgar Hoovers veranstalteten«, sagte Francis.
    »So ist es«, bestätigte Henry. »Ich möchte nicht den Eindruck vermitteln, daß Bunnys Anwesenheit uns in diesem Augenblick wie eine gewaltige Bedrohung vorkam. Es war einfach lästig, denn ich wußte, daß er sich fragte, was hier vorging; aber im Augenblick war er unser geringstes Problem. Hätten wir Zeit gehabt, dann hätte ich ihn Platz nehmen lassen und ihm sofort alles erklärt. Aber wir hatten keine Zeit.
    Na ja«, fuhr Henry nach einer Weile des Schweigens fort, »Bunny hat dann noch eine Zeitlang dagestanden und diverse
Kommentare abgegeben, aber irgendwann war er dann auf einmal weg. Es beunruhigte mich, wie plötzlich er verschwunden war, aber ich war auch froh, daß er endlich aus dem Weg war. Wir hatten eine Menge zu erledigen.«
    »Hattet ihr keine Angst, daß er es jemandem erzählen könnte?«
    Henry sah mich verständnislos an. »Wem denn?«
    »Mir. Marion. Irgendwem.«
    »Nein. Danach hatte ich keinen Grund, irgend etwas dergleichen anzunehmen. Er war ja bei den vorherigen Versuchen dabeigewesen, und deshalb war unsere Erscheinung für ihn nicht so außergewöhnlich, wie sie es für dich vielleicht gewesen wäre. Die ganze Sache war streng geheim. Er war seit Monaten mit uns daran beteiligt. Wie hätte er irgend jemandem davon erzählen sollen, ohne alles zu erklären und dabei selbst einen törichten Eindruck zu machen? Julian wußte, was wir da versuchten, aber ich war mir ziemlich sicher, daß Bunny nicht mit ihm reden würde, ohne sich vorher mit uns zu besprechen. Und wie sich zeigte, hatte ich recht.«
    Er schwieg und zündete sich eine Zigarette an. »Es wurde allmählich Tag, und noch immer war alles in einem heillosen Zustand - blutige Fußspuren vor der Haustür, und die Gewänder noch da, wo wir sie hingeworfen hatten. Die Zwillinge zogen alte Sachen von mir an und gingen hinaus, um die Veranda und das Wageninnere sauberzumachen. Die Chitone, das war mir klar, gehörten verbrannt, aber ich wollte kein großes Feuer im Garten anzünden, und ich hatte auch keine Lust, sie in der Wohnung zu verbrennen und einen Feueralarm zu riskieren. Meine Hauswirtin warnt mich dauernd davor, den Kamin zu benutzen, aber ich hatte immer den Verdacht, daß er funktioniert. Ich riskierte es und hatte Glück: Er funktionierte.
    Die Zwillinge kamen gegen sieben wieder herein. Ich plagte mich nach wie vor schrecklich mit dem Badezimmer. Charles’ Rücken war von Dornen übersät wie ein Nadelkissen. Eine Zeitlang bearbeiteten Camilla und ich ihn zusammen mit einer Pinzette; dann ging ich wieder ins Bad, um zu Ende zu putzen. Das Schlimmste war vorbei, aber ich war so müde, daß ich kaum die Augen offenhalten konnte. Mit den Handtüchern war es nicht so schlimm – wir hatten sie kaum benutzt –, aber einige hatten doch Flecken; also warf ich sie in die Waschmaschine und kippte Waschpulver dazu. Francis hatte sich schon vor einer geraumen
Weile in mein Bett verzogen, und mittlerweile schliefen die Zwillinge auch in dem Klappbett im hinteren Zimmer. Ich schob Charles ein Stück zur Seite und schlief ein wie ein Stein.«
    »Vierzehn Stunden«, sagte Francis. »Ich habe im ganzen Leben noch nicht so lange geschlafen.«
    »Ich

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