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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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sie das Dachgeschoss erreicht, das mit der Deckenverkleidung aus Holz und den mit einer Blümchentapete beklebten Wänden einen wohnlichen Eindruck machte. Das Zimmer, in das Frau Leclerc sie führte, war größer als erwartet, hatte aber Dachschrägen zu beiden Seiten. Der Platz, an dem Torsten aufrecht stehen konnte, war nur
wenige Quadratmeter groß und wurde zudem durch einen kleinen Tisch und zwei zierliche Stühle eingeengt.
    Torsten sah sich nach der Toilette um und entdeckte eine durch eine Wand abgetrennte Stelle unter der Dachschräge, an der sich eine Tapetentür befand. Er öffnete diese und sah dahinter die Kloschüssel und ein winziges Waschbecken. Da der Raum maximal einen Meter fünfzig hoch war, würde sich sogar Henriette bücken müssen, wenn sie das stille Örtchen benutzen wollte. Trotzdem atmete er auf, denn die abgetrennte Toilette würde ihnen das Zusammenleben auf engstem Raum erleichtern.
    »Ich glaube, hier gefällt es mir«, sagte er und merkte dann erst, dass er noch keinen Blick zum Fenster hinaus geworfen hatte. Rasch holte er dies nach und lobte sich dann selbst für die Wahl des Quartiers. Von hier aus konnten sie sowohl die beiden Hallen wie auch das gesamte Flugfeld unter Beobachtung halten.
    In einem hatte Frau Leclerc allerdings recht. Viel machte der Flugplatz wirklich nicht her. Eine Art Hochsitz mit einer geschlossenen Kanzel diente als Tower, und neben der Landebahn standen mehrere Maschinen, darunter auch ein alter, grau lackierter Doppeldecker mit belgischem Hoheitszeichen.
    »Kann man sich den Flugplatz einmal ansehen?«, fragte Torsten die Pensionswirtin, als wäre er ein normaler deutscher Tourist, der sich keine Sehenswürdigkeit entgehen lassen wollte.
    »Früher wäre das kein Problem gewesen. Aber seit die neuen Leute dort das Sagen haben, werden sogar kleine Jungs verscheucht, die sich die Flugzeuge ansehen wollen.« Erneut klang Frau Leclercs Stimme bitter und ein wenig ängstlich.
    Noch während Torsten überlegte, wie er sie dazu bringen konnte, mehr von den neuen Besitzern des Flugplatzes zu erzählen, spielte sie ihm mit der nächsten Bemerkung in die Hände. »Wie steht es mit dem Mittagessen? Ich habe heute
etwas mehr gekocht, weil ein paar Freundinnen zu mir kommen wollten. Doch da die Bahnlinie von Antwerpen hierher gesperrt worden ist, mussten sie leider absagen. Man hat an den Gleisen verdächtige Gegenstände gefunden, müssen Sie wissen. Es ist wirklich unerfreulich, was derzeit in unserem Belgien passiert.« Die Frau seufzte und erklärte dann, sie hätte genug Käsesoufflé und Fritten für ihre neuen Gäste, wenn diese so gut sein würden, ihre Einladung anzunehmen.
    »Das tun wir gerne. Vorher aber wollen wir noch auspacken«, antwortete Torsten erfreut.
    »Ich erwarte Sie beide in fünfzehn Minuten!« Frau Leclerc lächelte ihm und Henriette zu und verließ eilig den Raum, um Vorbereitungen für die Bewirtung zu treffen.
    Henriette wartete, bis die Tür hinter ihr geschlossen war, und sah Torsten dann fragend an. »Ich muss mal für kleine Mädchen.«
    »Dort hinter der Tür!«
    Henriette öffnete und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das ist eher für ganz kleine Mädchen!« Dann schlüpfte sie mit eingezogenem Kopf in das Gelass und schloss die Tür hinter sich.
    Torsten öffnete seine Reisetasche, holte den Feldstecher heraus und trat ans Fenster. Nun sah er das Flugfeld, die dort geparkten Maschinen und die beiden großen Hallen dahinter so deutlich, als stünde er direkt davor. Es tat sich nicht viel. Der Tower schien unbesetzt zu sein, und es war nur ein einzelner Mann zu sehen, der die Landebahn entlangschlenderte. Er trug eine Art Uniform und hatte ein Pistolenkoppel und einen Schlagstock umgeschnallt.
    Torsten richtete seine Aufmerksamkeit nun auf die Villa, die von hier oben trotz der Mauer, die das Grundstück umgab, wenigstens teilweise auszumachen war. Das Haus wirkte vernachlässigt, während der riesige Parkplatz, der zwischen dem Gebäude und einer der beiden Hallen lag, genauso neu aussah wie die Mauer. Bis auf ein paar Fahrzeuge war die Fläche
leer. Einige Augenblicke später aber erschien eine Gruppe junger Männer in Turnhosen und Trikothemden, die von einem Mann in Uniform angeführt Runden drehten. Mehr konnte Torsten nicht erkennen, denn die Mauer versperrte ihm den Blick auf das Erdgeschoss der Villa und große Teile des Grundstücks.
    Trotzdem war er mit seinen ersten Beobachtungen zufrieden. Sorgfältig notierte er sich

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