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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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nach und sprachen nur wenig miteinander. Als sie die Ortschaft Wezel erreichten, spannten sich beide unbewusst an. Torsten hatte über die Touristeninformation eine kleine Pension im Nachbarort von Balen ganz in der Nähe von Sedersens Besitz ausfindig gemacht. Von dort aus war es möglich, die Hallen und die Villa zu Fuß zu erreichen. Außerdem hoffte er, ein Zimmer zu bekommen, von dem aus sie die Flugbewegungen auf dem winzigen Airport überwachen konnten. Diese Aufgabe sollte Leutnant von Tarow übernehmen, während er selbst sich draußen umsehen wollte.
    Vorerst aber galt es erst einmal, ihr Quartier zu beziehen. »Sind Sie wirklich sicher, dass Sie es mit mir in einem Doppelzimmer aushalten werden?«, fragte Torsten nicht zum ersten Mal.
    Henriette lachte hell auf. »Wir hatten bereits in Den Haag
ein Doppelzimmer, dann in Breda, und die letzten Nächte haben wir zusammen in einem einzigen Raum in Burcht verbracht. Glauben Sie, ich würde ausgerechnet jetzt anfangen zu zicken?«
    »Nein, aber ich wollte Ihnen die Chance geben, endlich ein Zimmer für sich allein zu haben.«
    Im Grunde hätte Henriette nichts dagegen gehabt, in einem Einzelzimmer zu wohnen. Sie befürchtete jedoch, von Renk nicht mehr umfassend informiert zu werden. »Keine Sorge. Ich halte es mit Ihnen schon aus. Immerhin schnarchen Sie nur selten!«
    »Wenigstens was.« Torsten wollte noch etwas sagen, doch da meldete sich die Automatenstimme des Navigationssystems und wies Henriette an, bei der nächsten Einmündung rechts abzufahren. Da das Navi auch gleich eine weitere Richtungsänderung ankündigte, schwieg Torsten und sah zu, wie Henriette den Wagen geschickt über die schmalen Straßen am Rand von Wezel lenkte.
    Kurz darauf kam ihnen ein Pkw entgegen, dessen Fahrer sich in der Mitte der Straße hielt. »He, was soll das?«, rief Henriette empört, als der andere keine Anstalten machte, rechts zu fahren. Stattdessen betätigte er ausgiebig die Lichthupe.
    »So ein Affe!« Henriette fuhr in eine Einfahrt und ließ den fremden Wagen durch. Dabei fauchte sie so wütend, dass Torsten Angst hatte, sie würde wenden und dem Wagen folgen, um dem Fahrer die Meinung zu geigen.
    Rasch legte er ihr die linke Hand auf den Unterarm. »Fahren Sie ganz normal weiter und sehen Sie sich nicht um.«
    »Weshalb?«
    »Haben Sie die Kleidung des Kerls gesehen?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet.«
    »Hätten Sie aber tun sollen! Der Bursche trug die gleiche Uniform wie unsere lieben Freunde aus Breda. Ich glaube, ich habe den Burschen dort auch gesehen.«

    »Meinen Sie, dass er uns erkannt hat?«, fragte Henriette besorgt.
    »Ich glaube nicht, dass er in diesem Fall so großspurig aufgetreten wäre. Übrigens treibt er das gleiche Spiel jetzt mit einem anderen Autofahrer. Wir dürfen uns aber nicht in falscher Sicherheit wiegen. Auch wenn der Kerl uns jetzt nicht erkannt hat, so wird er sich irgendwann doch an uns erinnern.«
    Henriette warf ihm einen irritierten Blick zu. »Aber was machen die Soldaten aus Breda hier?«
    »Wir könnten dem Mann folgen und ihn fragen«, spottete Torsten und rief sofort: »Halt!«, denn Henriette machte Anstalten zu wenden. »Das war nur ein Scherz, Leutnant! Aber was diese Kerle angeht: Möglicherweise haben die sich hierher verzogen, weil sie nach dem Brand in ihrem Bau Angst haben, es könnten sich Leute um sie kümmern, denen sie lieber aus dem Weg gehen. Außerdem haben wir ja selbst die beiden Extremisten Eegendonk und Zwengel belauscht. Wahrscheinlich stellen die Militärschüler aus Breda so eine Art Prätorianergarde dieser Leute dar.«
    »Damit haben wir den ersten Beweis, dass hier nicht alles stimmen kann.« Henriette lächelte nun wieder, als amüsiere sie sich bestens. Ihre Augen strahlten, und sie schien es nicht erwarten zu können, Sedersen und seinen Kumpanen in die Suppe zu spucken.
    Auch Torsten war zufrieden. »Wie es aussieht, hat Petra wieder einmal ausgezeichnete Recherchearbeit geliefert. Jetzt liegt es an uns, handfeste Beweise zu beschaffen, damit die Kerle ausgehoben werden können.«
    Der Anblick eines schmalen, für diese Gegend aber recht hohen Hauses lenkte seine Gedanken in eine andere Richtung. »Ich glaube, da ist schon unsere Pension!«
    Henriette bremste den Wagen und fuhr die enge, schräg nach oben führende Einfahrt hoch. Der Parkplatz neben dem Gebäude war klein, aber dennoch hatten zwei Fahrer ihre
Autos so hingestellt, als wären sie die Einzigen auf der Welt. Henriette musste so

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